KLASH OF THE RUHRPOTT

KREATOR – SODOM – DESTRUCTION – TANKARD

20 Juli 2024

Gelsenkirchen,  Amphitheater

 

Die „Big Four“ aus Deutschland hatten zum KLASH OF THE RUHRPOTT geladen und die Massen strömten von ganz nah bis verdammt weit weg. So war das beinhae historische zu nennende Open Air Thrashfestival blitzschnell ausverkauft und das Amphitheater voller Metalheads, die sich bei über 30 Grad den Tag mit alten Freunden und jeder Menge Old School Thrash deutscher Machart versüßten.

TANKARD

Wo andere Wasser trinken predigen TANKARD bekanntermaßen Bier. Und das zog vom ersten Moment an. Die absolut volle Hütte war gekommen um zu feiern und das taten sie mit Gerre und seiner Mannschaft, die in typischer Manier über die Bühne tobte und gute Laune versprühte. Mit der sympathischen Art, alten und neuen Hits wie den Opening Tracks `One Foot In The Grave` und `The Morning After`, den alten Krachern `Zombie Attack`, ´Alien`  oder das als Taylor Swift Coverversion angekündigte `A Girl Called Cerveza` fuhren sie fast unglaubliche Publikumsreaktionen ein.

Sie selbst konnten es offenbar auch kaum fassen, bedankten sich mehrfach überschwänglich für über 40 Jahre TANKARD, erzählten „dummes Zeug“ über ihre Krankheitsgeschichte und diverse eingebaute Ersatzteile. Sprich nicht nur das Publikum, sondern auch die Band hatte verdammt viel Spaß an diesem Nachmittag. Spielerisch zeigten sich die Hessen tight und auf den Punkt. Das sie bei ihren neuen Schlagzeuger Gerd Lücking einführten (offiziell sein zweiter Gig) tat der Sache avsolut keinen Abbruch.

Als letzten Track gab es dann noch den „Song ohne Namen“ bzw. `Empty Tankard`, bei dem noch einmal ein anständiger Moshpit  friedlich durchs Rund tobte.

Setliste TANKARD

One Foot In The Grave
The Morning After
Ex-Fluencer
Alien
Chemical Invasion
Zombie Attack
Beerbarians
A Girl Called Cerveza
(Empty) Tankard

DESTRUCTION

Den zweiten Slot des Tages besetzten Schmier und seine DESTRUCTION.  Mit vielen Old School Songs im Gepäck aber auch der aktuellen Single `No Kings, No Masters` gab die Band Gas und auch hier konnte niemand ernsthaft enttäuscht sein, wenn Tracks wie  `Nailed To The (f**ing) Cross` oder `Mad Butcher` im Halbrund erklangen. Klar, Schmier wirkt grundsätzlich distanzierter als Gerre. Sprich, es gab weniger Sprüche und auch weniger „Dönnkes“ aus der Vergangenheit wie z.B., dass man bereits vor 40 Jahren mit Sodom  und Tormentor zusammengespielt habe, aber für seine Verhältnisse zeigte sich der Bandkopf regelrecht begeistert und offen. „Mann, ist das geil hier!“.

Musikalisch gaben sich DESTRUCTION natürlich keine Blöße  und das finale ` Bestial Invasion` brachte die Meute noch einmal mehr zum schwitzen als es das ohnehin schon tat.

Setliste DESTRUCTION:

Curse The Gods

Invincible Force

Nailed To The Cross

Mad Butcher

Life Without Sense

Total Desaster

No Kings No Masters

Diabolical

Thrash‚ Til Death

Bestial Invasion

SODOM

SODOM, also Bandkopf Tom, begrüßte die Menge mit “Hallo Heimat“ und das Amphitheater tobt! Und zwar bei jedem einzelnen Song der Gelsenkirchener Urthrasher.  Ohne viel Gewese dreschen SODOM ihr Material, der letzten 40 Jahre immer auf die zwölf, der schwitzenden Menge, die einen Moshpit nach dem anderen sowie jede Mange Crowdsurfer produzieren. SODOM spielen erwartungsgemäß ein mit Hits, wie `Nuclear Winter`, `Blasphemer`, `Sodomy And Lust` vollgepacktes Set, bei dem (mir) lediglich noch `Outbreak of Evil` fehlte. Egal, denn das was SODOM boten, hätte eigentlich schon die Headlinershow sein können.

Setliste SODOM:

Procession To Golgatha
S.O.D.O.M.
Get What You Deserve
Nuclear Winter
Blasphemer
Sodomy And Lust
Napalm In The Morning
Agent Orange
The Crippler
Remember The Fallen
Bombenhagel

 

KREATOR

Bis dahin war das KLASH OF THE RUHRPOTT eine großartige Thrash-Party mit bester Laune, Sonnenschein und Moshpits allenthalben bis ….Ja,  bis es pünktlich zum KREATOR  Auftritt anfing zu regnen und wie! Dabei hatte Mille sich für diesen Auftritt so einiges vorgenommen und so sollte es wohl die ganz große Show für seine Heimat werden. Optisch fielen zunächst einmal die riesigen Dämonen auf, dann  brannte es bereits beim Opener `Hate über Alles` überall auf der Bühne in allen erdenklichen Varianten.

Imposant und eines Headliners würdig sollte es sein, denn immerhin waren, neben der Ruhrgebietsfamilie, auch Fans aus allen erdenklichen Ländern angereist, die den Thrash-Heroen huldigen wollten.  So gingen KREATOR  mit `Phobia`, `Coma Of Souls`und ` Enemy Of God`in die Vollen und ernteten echte Begeisterung. Dann sollte es zu diesem besonderen Anlass auch ein extra Old School Set geben, das mit `Ripping Corpse`, `Riot Of Violence` und `, Extreme Aggression`startete und dann auch gleich wieder endete.

Der Grund: eine amtliche Unwetterwarnung, andauernder starker Regen und das nahende Gewitter, das schließlich zum  Abbruch der Veranstaltung führte. Die Reaktion bei den Fans war Unverständnis und Frust. Buhrufe und ein Pfeifkonzert das Ergebnis. Mille und Band, die ebenfalls frustriert waren, tauchten noch einmal kurz auf, um sich quasi zu entschuldigen aber wegen der Unwettersituation,  war der Abbruch die einzig richtige , wenn auch schmerzhafte Konsequenz.

KREATOR Setliste:

Hate über Alles

Phobia

Coma Of Souls

Enemy Of God

666

Hordes Of Chaos

Hail To The Hordes

Satan Is Real

Ripping Corpse

Riot Of Violence

Extreme Aggression

 

Text & Photo Credits: Sven Bernhardt