HELLOWEEN – 40 Years Anniversary Tour
HELLOWEEN – BEAST IN BLACK
30. Oktober 2025
Bochum, Ruhrcongress
Seit ihrer „Wiederauferstehung“ im siebenköpfigen Pumpkin United Lineup und mit ihrem sechzehnten Studioalbum 2021 geht es für HELLOWEEN wieder steil bergauf. In diesem Jahr ging der Triumphzug mit dem brandneuen Album „Giants & Monsters“ weiter und HELLOWEEN zelebrieren 2025 ganze 40 Jahre Bandgeschichte mit ihrer „40 Years Anniversary Tour“, welche die Band an zwei aufeinanderfolgenden Abenden in den Bochumer Ruhrcongress führt. Während der Halloween-Freitag ausverkauft ist, dürfen wir der mit knapp dreitausend Nasen ebenfalls gut besuchten Zusatzshow am Donnerstag beiwohnen. Als Very Special Guest sind die finnischen Melodic Power Metaller BEAST IN BLACK dabei.
BEAST IN BLACK
Auf Konserve kann ich dem modernen, extrem eingängigen, keyboardlastigen Power Metal des finnischen Fünfers schon relativ wenig abgewinnen,
doch jeder hat eine faire Chance verdient und vielleicht klingt das Material live ja deutlich härter oder organischer. So die Annahme, doch weit gefehlt, schon nach wenigen Sekunden des Openers `Power Of The Beast´ wird klar: das wird nix. Klar, die Band hatte es nicht leicht. Erst vergangene Woche hatte Gitarrist Kasperi Heikkinen nach 10 gemeinsamen Jahren das Handtuch geworfen und musste während der laufenden Tour durch Daniel Freyberg (Crownshift, ex-Children Of Bodom) ersetzt werden, was dieser gekonnt erledigte. Schade allerdings, dass gefühlt die Hälfte des weichgespülten Klangteppiches der Truppe um den übertrieben theatralischen Fronter Yannis Papadopoulos vom Band zugespielt kam. Bei nicht wenigen der anwesenden Fans kamen nahe an der Kitschgrenze stehende Songs vom aktuellen Langdreher „Dark Connection“ wie `Highway To Mars´, `Moonlight Rendezvous´ und `Òne Night in Toyko´ dennoch bestens an, aber es gab auch andere Stimmen, die sich die Zeit lieber am Merch-Stand oder bei einem Bier vertrieben haben.
HELLOWEEN
Ganz anders die Hamburger Speed Metal-Pioniere, die mit `March of Time´ in ein atemberaubendes, gut zweieinhalbstündiges Konzert starten, mit dem die Altmeister allen Jungspunden zeigen, was eine metallische Harke ist. Es folgen `The King for a 1000 Years´ und das lautstark mitgesungene `Future World´. Songs vom aktuellen Dreher wie `This Is Tokyo´ und `Into the Sun´ fügen sich bestens in die ausgewogene Setlist voller Meilensteine der Bandhistorie ein.

Die Altmeister Kai Hansen, Michael Weikath und Markus Großkopf zaubern verstärkt durch die beiden Jungspunde Sascha Gerstner (Gitarre) und Dani Loeble (Schlagzeug) eine beeindruckende Performance voller Spielfreude und Energie aufs Parkett, wozu Klassiker wie `Twilight of the Gods´ und das von Hansen intonierte `Ride the Sky´ ihren nicht unwesentlichen Teil beitragen. Das Gesangsdoppel Michael Kiske und Andy Deris sorgt mit launigen Dialogen und wechselnden Vocals für Stimmung. Beim packenden `We Burn´ gehen fette Pyros hoch und Deris darf mit einem Flammenwerfer hantieren.
Auch technisch und visuell fährt die Power Metal Legende groß auf. Eine riesige Leinwand sowie seitliche Monitore und auch das Drumpodest werden mit passenden Einspielern und Videos und Live-Bildern der Musiker bespielt, die entweder manchmal auch bearbeitet oder in die vorbereiteten Visuals eingefügt werden. Beim auf das obligatorische Drum Solo folgenden Klassiker `I Want Out´ wird man von den quietschbunten Effekten beinahe ein wenig erschlagen. Ein Steg vor der Bühne ins Publikum sorgt für zusätzliche Fannähe und noch mehr Bewegungsfreiheit. Dort steigt auch der kurze Akustikpart aus `In the Middle of a Heartbeat´ und
`Pink Bubbles Go Ape´, bevor beim Gitarrensolo von `A Tale That Wasn’t Right´ der Rest der Band wieder die Bühne betritt und `If I Could Fly´, `Heavy Metal (Is the Law)´ und `Halloween´ das reguläre Set beschließen. Während der Zugaben dreht die Halle nochmals frei und HELLOWEEN haben ihren Ruf als Live-Giganten wieder einmal bestätigt und hinterlassen nach dieser überaus gelungenen und emotionalen musikalischen Zeitreise nur lachende Gesichter.
Setliste Helloween:
March of Time
The King for a 1000 Years
Future World
This Is Tokyo
We Burn
Twilight of the Gods
Ride the Sky
Into the Sun
Hey Lord!
Universe (Gravity for Hearts)
Hell Was Made in Heaven
Drum Solo
I Want Out
In the Middle of a Heartbeat
Pink Bubbles Go Ape
A Tale That Wasn’t Right
If I Could Fly
Heavy Metal (Is the Law)
Halloween
Eagle Fly Free
Power
Dr. Stein
Keeper of the Seven Keys
Text: Michael Gaspar
Photo Credits: Sven Bernhardt





































