GEOFF TATE – `Operation: Mindcrime` Bochum
GEOFF TATE – HEADLESS – LEKSI
02. April 2023
Bochum, Zeche
Quensryches “Operation Mindcrime“ aus dem Jahr 1988, gehört für jeden Fan des Heavy Metals zu den ungeschlagenen Klassikern und wenn Originalsänger GEOFF TATE zur `Operation: Mindcrime`Tour lädt, kann man schwerlich „nein“ sagen. So auch an diesem Abend, denn die altehrwürdige Bochumer Zeche war richtig gut gefüllt und zwar nicht nur mit alten recken, sondern auch jüngere Fans wurden gesichtet. GEOFF TATE war jedoch nicht allein gekommen, sondern hatte als Supportacts noch HEADLESS und LEKSI mitgebracht.
LEKSI:
Die Bostoner LEKSI schienen mit ihrem Sound, den ich nur als modernen Groove-Rock meets Prog und Grunge beschreiben kann, musikalisch an diesem Abend etwas deplatziert. Und wenn der motivierte Bandkopf Alex “Leksi“ Hart die Anwesenden zum bangen auffordert, um dann ein durch und durch gebreaktes Progstück abzuliefern, stellt sich die Frage nach dem Sinn. Ironie? Man weiß es nicht. Dennoch, schlecht war der Auftritt nicht, nur kam das „zeitgemäße“ Songmaterial, das wohl dem “ Eponymous“ Album entsprang, vor diesem Publikum nicht wirklich zur Geltung.
HEADLESS:
Die gestandenen Hard Rocker von HEADLESS boten da schon eine weitaus passendere Show. Immerhin standen da Musiker von Elegy, inklusive des für Göran Edman eingesprungen Ian Perry auf der Bühne und zockten ihre, auf diversen Alben verewigte, progressive Hard Rock Variante der klassischen Sorte, die aber durchaus songdienlich gestaltet war und Stimmung in die Halle brachte. Über die Dauer von acht Songs, von `Rising Up`, bis zu `Melt The Ice Away` bot die internationale Truppe ansprechende Hard Rockige Unterhaltung und hatte ebenfalls sichtlich Spaß. Ihr Engagement wurde von der Halle belohnt. An manchen Abenden hätten HEADLESS in dieser Verfassung sogar den Headlinerstatus erreichen können, nicht aber vor einer solchen Legende wie GEOFF TATE .
Setliste HEADLESS:
`Rising Up`
`Misdirection`
`No Happy Ending`
`Langeweile`
`Frame`
`Women In White`
`Visual Vortex`
`Melt The Ice Away`
GEOFF TATE:
Als dann zu den Klängen von `Anarchy X` die fast komplette LEKSI Besetzung wieder auf der Bühne stand und anschließend `Revolution Calling` anstimmte, brach nicht nur Jubel in der vollen Hütte aus, sondern erklärte sich auch die Wahl des Openers: `Operation: Mindcrime` quasi als Familientour.
Die anschließende Setliste entsprach natürlich exakt dem Queensryche Meilenstein, dessen 35. Jubiläum auf dieser Tour begangen wurde. Ergänzt wurde das Programm durch fünf weitere all-Time Klassiker, die im späteren Verlauf des Abends zum Einsatz kamen. Um die einzige wirkliche Frage gleich zu beantworten: Ja, GEOFF TATE war bei diesem Trip in die 80er gesanglich verdammt gut drauf und meisterte auch anspruchsvolle Passagen meist tadellos, kleine vokaltechnische Umgehungen und wenige Patzer miteingeschlossen, aber die seien dem immer noch charismatischen Fronter nun wirklich verziehen. TATE zelebrierte die Show mit dem typischen Hang zur großen Geste, freute sich, klatschte und grinste deutlich sichtbar. Warum auch nicht, denn das Publikum sang fortwährend mit und bejubelte jeden einzelnen Song. Und ach die Backingband tat ihr übriges für einen gelungenen Auftritt.
Vor `The Needle Lies` kam es dann auch zur ersten Ansage des meist wortkargen GEOFF, der sich hier sichtlich berührt beim Publikum auf Deutsch bedankte. Zu `Silent Lucidity` erzählte er humorig und glücklich wirkend, dass ihn dieser Song überall auf der Welt begleite. Dass dazu „Menschen verheiratet, Kinder geboren und auch gemacht würden“. Mit den letzten Tracks `Empire` und der Zugabe `Queen of the Reich` ging dann ein wirklich gelungener Abend zu Ende, an dem wohl keiner unzufrieden nach Hause ging.
Setliste GEOFF TATE:
`Anarchy X`
`Revolution Calling`
`Operation: Mindcrime`
`Speak `
`Spreading the Disease`
`The Mission`
`Suite Sister Mary`
`The Needle Lies`
`Electric Requiem`
`Breaking the Silence`
`I Don’t Believe in Love`
`Waiting for 22`
`My Empty Room`
`Eyes of a Stranger`
`Silent Lucidity`
`Jet City Woman`
`Take hold of the Flame`
`Empire`
`Queen of the Reich`
Text und Photo Credits: Sven Bernhardt