ABBATH – TOXIC HOLOCAUST – HELLRIPPER – JunkYard
ABBATH – TOXIC HOLOCAUST – HELLRIPPER
23. Januar 2024
Dortmund, JunkYard
Ausverkauft! Ausverkauft hieß in diesem Falle eine bis zum Bersten gefüllte Halle, Gut für die drei Bands, die an diesem Abend mit ihren Varianten des derben, ungeschliffenen Rohmetals nicht nur reichlich Publikum, sondern auch ein äußerst gut gelauntes und bangfreudiges Völkchen vor sich hatten.
HELLRIPPER
Den Opening Slot hatten die schottischen HELLRIPPER Aggro-Speed-Thrasher um Bandgründer James McBain ergattert. Wie bereits im Juli mit Jag Panzer, droschen sie auch an diesem Abend ihr superschnelles Material von inzwischen fünf Outputs in die bereits volle Halle. Und sie hatten genauso viel Spaß wie die Menge. Nicht allzu Viele waren mit Songs von HELLRIPPER vertraut aber wen störte das, wenn es denn mit `Vampire’s Grave`, `Hell’s Rock ’n‘ Roll` und `Nekroslut` sofort und kräftig 40 Minuten lang auf die Thrashaffine Mütze gab.
Sprich mit ihren, an Whiplash erinnernden Riffs und Vocals, kamen sie bei der Meute verdammt gut an. Die sich mit bangen, johlen, Applaus und einem ersten Circle Pit bei den Sympathiebolzen bedankten. Selbst die im breiten Schottisch vorgetragen Ansagen, wie die Ankündigung einer “Good Vibe Rock’n Roll“ Nummer, die natürlich in `Goat Vomit Nightmare`, einer Art Speed Thrash Variante eines Punksongs ausartete sorgt für gute Laune. Nach dem Finale `Headless Angels` war dann auch Schluss, mit der ersten groben Party des Abends. Kurzum, HELLRIPPER waren die richtige Band am richtigen Platz.
TOXIC HOLOCAUST
TOXIC HOLOCAUST bildeten nicht nur zeitlich die perfekte musikalische Verbindung zwischen dem Opener und dem Hauptact. Mit ihrer Thrash-Death Mixtur, in der
sich auch traditionelle Heavy und Black Metal Elemente ausmachen lassen, passtem Mainmann und Bandgründer Joel Grind und seine Truppe wie die berühmte Faust aufs Auge ins JunkYard . Los legten TOXIC HOLOCAUST mit den ballernden Death Rocker Tracks `Bitch` und `Silence`. Das Dortmunder Publikum dankte es auch ihnen sofort und noch ein wenig lautstärker. Kleinere Bandhits wie `I Am Disease` oder `War Is Hell`wurden regelrecht bejubelt. Bei den Songs `Death Brings Death` und Nuke the Cross` ließen sich sogar Circle Pits ausmachen, die recht lang hielten und verschwitzte Fans zurückließen. Und auch die reguläre Bangerdichte in den ersten Reigen verstärkte sich noch im Vergleich zu HELLRIPPER. Respekt. Wie gut TOXIC HOLOCAUST den Nerv trafen zeigte sich nach dem Ende des Abschlusstracks `The Lord of the Wasteland` als reichlich „Zugabe“ bzw „We want more“ Rufe die Halle erfüllten.
ABBATH
ABBATH, die norwegische in der Vergangenheit nicht immer ruhmreiche Black Metal Ikone, lieferte in Dortmund eine Performance, die mit einem extrem kräftigen Einsatz der Nebelmaschinen eingeleitet wurde. Ob das nun der „mystischen“ Stimmung dienen sollte oder ob man an diesem Abend einfach keinen Bock auf Fotos hatte, werden wir nie erfahren.
Mit dichter Nebelfront und dem Auftaktsong `Hecate` startete die düstere Darbietung, bei der der alles bestimmende ABBATH himself, wortkarg und finster blickend (soweit man das sehen konnte) dreizehn Songs vom selbstbetitelten Debütalbum, „Outstrider“ und natürlich dem aktuellen Langeisen “Dread Reever“ runterriss. Auch die eigene Vergangenheit kam zum Tragen, in Form von gleich vier Immortal Songs, die natürlich beim dicht gedrängten Publikum gut ankamen.
Ein schneidender Sound und kontrolliert wirkende Professionalität der Band kennzeichneten die Show an diesem Abend. Die Fans waren sicht- und hörbar zufrieden mit der Trackauswahl und der Bandleistung, obwohl Interaktionen quasi flachfielen und sich die allzu euphorische Begeisterung in Grenzen hielt. Ein dennoch gelungener Abend ohne Ausfälle für die herbeigeströmten „Massen“ beendete dann der letzte Song des Abends mit einem Schalchtruf: `To War!`.
Setliste ABBATH:
Hecate
Acid Haze
Dream Cull
Ashes of the Damned
Dread Reaver
Bridge of Spasms
In My Kingdom Cold (Immortal)
Tyrants (Immortal)
Fenrir Hunts
Warriors (Immortal)
The Artifex
One by One (Immortal)
Winterbane
To War!
Text & Photo Credits: Sven Bernhardt