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GODSNAKE: Watch out for the beast to bite you!

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Hi Torger, der Tobi hier.

Unser letztes Interview war zu eurem Release von “Poison Thorn”, dass sehr gut in der Underground-Szene eingeschlagen ist. Deshalb lechzen eure Fans nach neuem Material aus der hanseatischen Schlangengrube. Bevor wir über eure neue Platte reden, lass uns einen Blick zurück auf die Zeit nach dem Release eures Debüts werfen.

Moin Tobi, ich freue mich, wieder von Dir zu hören und mit Dir zu plaudern. Here we go!

Wie ist es dir in den letzten Jahren gegangen? Musikalisch, aber auch persönlich. Wie sehr hat die Pandemie an euch als Band genagt, da ihr “Poison Thorn” nicht anständig Live promoten konntet und auch als einzelner Musiker quasi auf den Trockenen saß und nicht wusste wie es weitergeht.

Die gezwungene Abstinenz von musikalischen Events vor und natürlich auf der Bühne war schon verdammt grosser Mist. Mal ganz fein ausgedrückt. VERDAMMT grosser Mist!!! Ein Debütalbum am Start zu haben, Gigs geplant zu haben, um eben jenes Album lautstark zu präsentieren…und dann festzustellen, dass das alles so nicht möglich ist, holy moly….das war schon ein böses Schwert. Natürlich hat man da gekotzt und gemeckert. Letztlich haben wir uns als Band gesagt, dass wir eben ab 2023 einfach zwei Alben live präsentieren dürfen. Und das werden wir mit großer Freude tun. Wir blicken nicht zurück, sondern konzentrieren uns auf das, was jetzt kommt und das wird geil. Punkt!!! Ich persönlich muss sagen, dass es sicher auch schlimmer hätte kommen können, denn ich konnte zum Beispiel problemlos arbeiten, bin nicht besonders krank gewesen und konnte mich in meiner Umgebung relativ uneingeschränkt bewegen. Das ist der Vorteil, wenn man ein Landei ist. Da hätte ich nicht mit Kollegen aus Metropolen wie Hamburg oder Berlin tauschen wollen, die waren zum Teil einfach deutlich mehr auf Ihre Möglichkeiten begrenzt.

Viele Bands sind in den letzten beiden Jahren auseinander gegangen, ihr seid Gottlob nicht auseinandergebrochen, wie man sieht und hört. Wie geht es deinen Bandkollegen? Hat euch die Scheisszeit zusammengeschweißt?

Die Band hat geflucht…und an neuem Material gebastelt. Wir haben viel online kommuniziert und geschnackt, eben dann, wenn Proben etc. nicht möglich waren und man sich nicht live treffen konnte. Aber es stand nie zur Debatte, unser Baby zu beerdigen, denn dazu haben wir einfach viel zu viel Bock auf diese Band. Auch bei den Bandkollegen war die Situation, dass jeder seinen normalen Job nahezu uneingeschränkt weitermachen konnte, was ja nun einmal einfach Existenzgrundlage bedeutet und somit ruhiger schlafen lässt. Daher waren wir alle tierisch genervt, aber eben nicht im Kern verzweifelt.

Einen Wechsel im Line-Up gab es zu vermelden, oder?

Ja. Seit Mitte 2022 ist Pepe Pierez festes Mitglied an der Gitarre und ersetzt Malte, der aus privaten und zeitlichen Gründen nicht mehr dabei sein konnte. Pepe ist ein langjähriger Freund und exzellenter Musiker, der in der Metal-Szene schon deutliche Spuren bei zum Beispiel Sons of Seasons, Ancient Curse und Lofft hinterlassen hat.

Mit “Eye For An Eye” kommt ein starkes, leidenschaftliches und druckvolles Album, dass ich auch eine Stufe härter empfinde als den Vorgänger. Wie ordnest du die Platte ein und was dürfen eure Fans am 12. Mai erwarten, wenn sie sich das Album anhören?

Vielen Dank, es ist immer spannend zu hören, wie die eigene Musik letztlich gehört wird. Ich empfinde die Scheibe als typisch Godsnake, denn es gibt die klassischen Groover/Stampfer, die Dich sofort in Bewegung versetzen und eben viel schweres Geriffe von der Gitarrenfraktion. Insgesamt empfinde ich die Platte etwas vielseitiger, da eben auch mit Sounds gearbeitet worden ist und die Geschwindigkeit hier und da mal ordentlich aufdreht. Trotzdem ist für mich alles aus einem Guss und eben typisch Godsnake. Ich bin sehr gespannt, was andere Ohren dazu sagen werden. Es steckt in der Tat viel Emotion und Leidenschaft in diesen Songs und ich hoffe, dass sich da jeder irgendwas herausziehen kann.

Einige Mucker, mit denen ich reden durfte, gewannen der erzwungenen Pause aber auch positive Seiten ab, insoweit, als dass man sich mehr auf sein neues Werk einlassen konnte als zuvor. War das bei euch auch so?

Wir hatten schlichtweg mehr Zeit dazu, um an neuen Ideen zu arbeiten, da eben keine anderen Termine anstanden. Und natürlich konnte/musste sich jeder in Heimarbeit durch die Kontaktbeschränkungen bzw. –sperre einfach mehr mit seinem Instrument beschäftigen. Darüber hinaus hat die allgemeine fucked up Situation natürlich auch die ein oder andere lyrische Vorgabe geliefert bzw. gelenkt.

Wie gestaltete sich die Arbeit an “Eye For an Eye“? Hattet ihr das GefĂĽhl, dass es nach dieser langen Zeit etwas Besonderes ist, wieder an neuer Mucke arbeiten zu dĂĽrfen? Gerade weil es vorher nicht erlaubt war?

Das Proben war lange nicht erlaubt. Gemeinsames Musizieren war nicht erlaubt. Aber wir konnten natĂĽrlich Ideen entwickeln und uns hin- und herschicken und so vieles kreieren. Das ist ja auch seit geraumer Zeit ganz ĂĽbliche Praxis bei ganz vielen Bands, dass eben Ideen/GerĂĽste/Songs zuhause entstehen und untereinander ausgetauscht und bearbeitet werden, um dann am Ende live und in Farbe finalisiert und abgesegnet zu werden.

Wie viel Wut steckt im Titelsong von “Eye For an Eye“?

Keine, das ist ein reines Liebeslied. Nein, Spass. Natürlich kenne ich das Gefühl, dass man Gleiches mit Gleichem vergelten möchte. Die Tatsache, dass das alttestamentarische “Auge um Auge” so oft vorschnell praktiziert wird, ohne dass die eigentliche Schuldfrage zweifelsfrei geklärt werden konnte, macht mich oft fassungslos und natürlich auch wütend. Gewalt erzeugt Gegengewalt….das ist eine alte Weisheit. So reißt die Kette des Unheils eben nie ab, was einfach tragisch ist.

´The Sickening´ war eure erste Single, die bisher sehr oft gestreamt wurde und die auch ich saustark finde. Werdet ihr weitere Singles raushauen?

Ich sag das jetzt mal so…..natürlich haben wir noch einiges für die Fans auf Lager, bevor das Album am 12. Mai endlich offiziell released wird. Also, seid gespannt!

Bei ´Story Of A Ghost´ hattet ihr einen hochkarätigen Gastmusiker an Bord. Auf wen darf man sich freuen, was macht er und wie kam es zur Kooperation?

Wir freuen uns tierisch, dass wir Wayne Dorman von der UK Thrash Legende ONSLAUGHT für ein Gitarrensolo gewinnen konnten. Dafür haben wir natürlich unsere Seelen verkauft und mussten schlimme Knebelverträge unterschreiben. Nein, Quatsch. Wahrscheinlich war es einfach unser Charme und vielleicht auch der Bock auf die Musik, womit wir Wayne mobilisieren konnten.

Welche Themen behandelt ihr noch in euren Songs auf dem roten Beast, das bei Massacre Records am 12. Mai erscheinen wird?

Godsnake 2023

Grundsätzlich beschäftige ich mich ja gern mit all dem Übel, was die Kreatur Mensch sich und anderen antut und eben oft einfach sprachlos macht. Das Verkommen der Gesellschaft, die Verrohung und Zerstörung von Werten und Natur sind schwere Schlagworte, die aber eben immer wieder auftauchen in meinen textlichen Gedankenspielen. Nails In My Bed thematisiert häuslichen Missbrauch, ein Komplex, der einfach maßlos schockiert und unglaublich wütend macht. Story Of A Ghost beschreibt den Kampf mit den ganz eigenen Dämonen, die jeder Mensch so mit sich tragen kann.

Die WĂĽnsche eurer Fans wurden erhört und es gibt “Eye For an Eye“ auch als Vinyl in angriffslustiger roter Farbe – hast du alle Details fĂĽr uns? Wurden schon viele verkauft und vor allem: Wo gibt es die Teile?

Wir sind sehr stolz über dieses geil Teil. Es wurden 300 Einheiten gepresst und der VVK läuft da wirklich vielversprechend. Bestellen kann man hier: https://lnk.to/eyeforaneye oder in unserem Bandcamp Shop https://godsnakeofficial.bandcamp.com/

Wird es in naher/ferner Zukunft auch “Poison Thorn” noch auf giftgrünem 12” Vinyl geben?

Das ist leider nicht geplant, auch wenn es verdammt verlockend klingt.

Werdet ihr auf Tour gehen? Jetzt ist ja “alles” wieder erlaubt, offen und buchbar – und vor allem: Wann kommt ihr in den SĂĽden Deutschlands?

Wir haben einige Shows gebucht und es kommen immer weitere dazu, Clubs und eben auch Festivals. Aktuell steht noch keine Tour an, aber wir arbeiten daran, dass wir uns möglichst häufig an verschiedenen coolen Plätzen sehen lassen.

29.4. Mosh Im Mai / Kiel
13.5. Guardians Of Metal / HĂĽckelhoven
3.6. Rock House Festival / Loxstedt
23.6. CD Release Show / Hamburg
11.8. Krawall’O’Rock Open Air / Büdesheim
30.9. Metal Night / Bremerhaven
29.12. Christmal Metal Meeting / Meppen

Wir sind fast am Ende des Interviews lieber Torger. Möchtest du euren Schlangenjüngern noch etwas mit auf den Weg geben?

Wir freuen uns tierisch über all den Zuspruch und die Begeisterung, die wir von unseren Fans immer wieder zu hören oder lesen bekommen. Deswegen möchten wir Euch bitten: macht genau weiter so, wir wollen Euch verdammt nochmal musikalisch den Arsch versohlen. Vielen Dank für all Euren Support, für Euch machen wir den ganzen Kram.

Vielen Dank Torger für das erneut coole Interview. Sag deinen Bandkollegen liebe Grüße und gib deinen wirklich schönen Pferden jeweils eine Möhre von mir, denn auch an den Bildern dieser herrlichen Tiere erfreue ich mich wieder.

Ich danke Dir, Tobi. Always a great pleasure. Nun muss ich Möhren sammeln und verfüttern.

Watch out for the beast to bite you, watch out for Godsnake !!!

Interview: Tobi Stahl
Photocredits: Franz Scheper