DOGMA sind ein Quartett aus den USA das mir bisher gänzlich unbekannt war, deren spezieller Mix aus Hard Rock und Metal verbunden mit Texten, bei denen die menschliche Natur und antike Mythologie eine entscheidende Rolle spielt, mein Interesse weckte. Ich durfte nicht nur ihr Album “Dogma” unter die Lupe nehmen, sondern auch Sängerin Lilith einige Fragen dazu stellen, da ihre Songs doch viel Raum für Interpretation bieten.
Hallo Lilith! Ich freue mich auf das Interview mit dir und auf “Dogma”, dass am 17. November veröffentlicht wird. Wie laufen die Vorbereitungen bei euch und wie sehr freut ihr euch auf die Veröffentlichung?
Mit der Veröffentlichung unseres ´Carnal Liberation´-Videos und der Vorfreude auf unser Debütalbum, das am 17. November seine Geheimnisse enthüllen wird, befinden wir uns mitten im Feiern. Die Dunkelheit rührt sich, und unsere Botschaft wartet.
Ich muss beichten, dass ihr mir bisher leider noch nicht bekannt wart und je länger ich “Dogma” höre, desto mehr ärgert mich diese Tatsache. Für mich und unsere Leser wäre ein “Who is Who” genial!
Kein Grund dich zu ärgern, Tobias. Unsere Mission ist es, uns selbst zu offenbaren, also hier ist ein kleiner Einblick in das Wesen von DOGMA:
- Lilith, ein Name, der für grimmige Unabhängigkeit und Trotz steht, ziert mich, eure betörende Frontfrau. Die betörende Anziehungskraft meiner Stimme dient als Serenade und Ansporn, indem sie ermächtigende Erzählungen in unsere Musik einwebt.
- Lamia, unsere Gitarristin, schöpft ihre Inspiration aus dem verführerischen Geist der Dämonin Lamia aus den alten griechischen Überlieferungen. Ihre feurigen Gitarrensoli entflammen unsere Bühne und spiegeln den fesselnden Charme ihres mythologischen Gegenstücks wider.
- Nixe, unsere Bassistin, verkörpert die Essenz des Nix, eines Wassergeistes aus der Tiefe der deutschen Folklore. Ihre hypnotischen Basslinien üben einen unwiderstehlichen Zauber aus, ähnlich wie der zauberhafte Ruf des Nix aus der Tiefe.
- Abrahel, unser rätselhafter Schlagzeuger, verkörpert genau das Rätsel des Abrahel-Succubus. Seine rhythmische Intensität, die von einem Geheimnis umhüllt ist, verleiht unserer Musik eine dunkle und kraftvolle Ebene.
Gemeinsam schaffen wir eine Symphonie, die sich über alle Konventionen hinwegsetzt und die Rebellion, die Versuchung und das Streben nach Freiheit verkörpert, die diese mythologischen Wesen verkörpern:
Wie habt ihr denn als Band zusammengefunden und wie kamt ihr auf die Idee mit den Nonnengewändern und wo holen sich Nonnen ihre inspirationen?
Unsere Gründung war ein Zusammenschluss von Gleichgesinnten, die durch eine gemeinsame Ideologie zusammengezogen wurden. Das Nonnengewand ist ein Symbol für unser Engagement, gesellschaftliche Normen in Frage zu stellen und Rebellion zuzulassen. Unsere Inspiration entspringt dem Glauben an die Kraft der Verwandlung, der Verlockung des Verbotenen und dem Wunsch, aus den Zwängen des Gewöhnlichen auszubrechen. Die Wahl der “Nonnen” als symbolischer Kontrast ist beabsichtigt, denn sie stellen das Gegenteil unserer Botschaft dar. Nonnen, die oft durch ihren unerschütterlichen Glauben gefangen sind und in den Grenzen religiöser Strenge gehalten werden, symbolisieren den krassen Gegensatz, der unser Engagement für die Befreiung und den Widerstand gegen unterdrückerische Strukturen vorantreibt. Sie dienen als Leinwand für unsere Rebellion und spiegeln unsere Sehnsucht wider, das Gewöhnliche zu überwinden und das Unhinterfragte zu hinterfragen.
Was dürfen unsere Leser erwarten, wenn sie “Dogma” auf ihren Plattenteller legen? Ist “Dogma” ein Konzeptalbum?
“Dogma” ist in der Tat ein Konzeptalbum, das eine tiefgründige Geschichte erzählt, eine Reise durch Liliths Transformation in 11 Kapiteln. Wenn unsere Leser in unsere Musik eintauchen, können sie ein audiovisuelles Erlebnis erwarten, dass über das Gewöhnliche hinausgeht. Jeder Track ist ein Kapitel unserer Geschichte und spiegelt unsere Philosophie wider, Konventionen zu trotzen, die Versuchung zu umarmen und die Freiheit zu suchen.
Gibt es denn vorherige Veröffentlichungen von DOGMA?
“Dogma” ist unser Debütalbum und markiert den Beginn unserer Reise. Dies ist unsere erste Veröffentlichung, aber es wird sicher nicht die letzte sein.
Bleibt ihr bei öffentlichen Auftritten immer in euren Rollen als Lilith, Lamia, Nixe, und Abrahel?
Wir sind DOGMA, und wir sind immer DOGMA. Unsere Rollen gehen über die Bühne hinaus; sie umfassen unsere gesamte Art, das Leben und die Welt zu sehen. Wir hören nie auf, Lilith, Lamia, Nixe oder Abrahel zu sein. Unsere Essenz kennt keine Grenzen. Jenseits der Bühne, jenseits der Musik, sind wir die Verkörperung unserer Botschaft, für immer ungebunden.
Ihr provoziert gerne mit euren Texten und sexy Outfits. Wie waren die Reaktionen eurer Fans und auch der Leute, die euch persönlich kennen, in der Vergangenheit?
Unsere provokante Herangehensweise an Kunst und Musik hat ein breites Spektrum an Reaktionen hervorgerufen. Die Fans mögen unsere Philosophie und feiern die Rebellion und den Reiz, den wir verkörpern. Auf einer persönlichen Ebene sind die Reaktionen unterschiedlich. Diejenigen, die uns persönlich kennen, verstehen, dass unsere Kunst eine Erweiterung unserer Überzeugungen und Identitäten ist, und die meisten respektieren und unterstützen sie.
Seid ihr denn ein gläubig – ganz egal an was oder wen ihr glaubt.
Ja, wir glauben an den menschlichen Geist, an die Fähigkeit des Einzelnen, seine Träume zu verwirklichen, und an eine höhere Ordnung im Universum als uns selbst. Wir haben einen weit gefassten, spirituellen Glauben, der das Ätherische und das Tiefgründige einschließt.
Mit ´Forbidden Zone´, ´My First Peak´, ´Father I Have Sinned´ oder auch ´Bare To The Bones´ habt ihr eindeutig zweideutige Songs auf “Dogma”. Wie läuft denn das Songwriting bei euch ab, wenn ich neugierigerweise fragen darf.
Deine Wahl des Wortes “zweideutig” ist interessant. Der Prozess des Songwritings ist ein rätselhafter Prozess, genau wie das Wesen von DOGMA. Wir beginnen mit einem Kernkonzept, einem Kapitel unserer Erzählung, und von dort aus fließt unserätselhaften re kollektive Kreativität zusammen. Wir begeben uns auf diese kreative Reise unter der Anleitung von The Messiahs, unseren geheimnisvollen Mitstreitern, die einen wesentlichen Teil unseres Sounds ausmachen. Jedes Bandmitglied bringt seine einzigartige Perspektive und sein künstlerisches Können ein, um die Melodien und Texte zu formen. Es ist eine harmonische Verschmelzung, bei der uns unsere gemeinsame Philosophie des Aufbegehrens gegen Konformität und der Umarmung der Verlockung des Verbotenen leitet.
Habt ihr Songs auf der Platte, die euch Spaß machen als andere? Wenn ja, welche und warum.
Wir haben eine tiefe Verbindung zu allen Songs des Albums. Jeder von uns hat Momente, in denen wir einen zum Besten erklären, und dann einen anderen. Ein bemerkenswertes Detail ist, dass sowohl ´Carnal Liberation´ als auch ´Made Her Mine´ mehrmals überarbeitet wurden und beinahe nicht auf dem Album gewesen wären, um sich dann zu Singles zu entwickeln, auf die wir unglaublich stolz sind.
Hand aufs Herz: Wie verdammt geil wäre eine gemeinsame Show mit POWERWOLF? Werwölfe und Nonnen stelle ich mir sehr unterhaltsam vor und sicherlich soundgewaltig.
Das ist ein faszinierender Gedanke, wenn man bedenkt, dass POWERWOLF schon einmal Nonnen in einem ihrer Videos gezeigt haben. Eine solche Show könnte in der Tat ein ziemliches Spektakel sein.
Werdet ihr auf Tour kommen nach Europa und Station in Deutschland machen?
Europa liegt in unserem Blickfeld, und Deutschland mit seinem enigmatischen Charme nimmt einen wichtigen Platz in unseren Plänen ein.
Wie sehen eure weiteren Pläne für die kommenden 2-3 Jahre aus?
Unsere Pläne sind einfach und doch tiefgründig: Wir wollen weiterhin unsere Musik veröffentlichen, auf Tour gehen und die Welt unaufhaltsam mit unserer Botschaft und unserer Musik erobern. Unsere Reise hat gerade erst begonnen.
Wir umarmen dich, Tobias, und freuen uns auf den Tag, an dem unser Weg uns nach Deutschland führt.
Bis dahin.
Lilith
Interview: Tobi Stahl
Photocredits: Dark Choza, Cura-Cruz