DIABOLISCHES WERK ist ein kompromissloses Extrem-Metal-Projekt, gegründet mitten in der Pandemie 2020 von Pissmark (damals Bass, heute Guitars), Smellhammer (Drums) und Knochenmark (Vocals, Gitarre). Pissmark kennt man von ENDSTILLE, Smellhammer von DYSANGELIUM – genau dort kreuzten sich auch erstmals ihre musikalischen Wege. 2021 ließen sie mit “Beast” ihr wuchtiges Debüt auf die Szene los – ein Album, das nicht ohne Grund als “Soundtrack zur Apokalypse” gefeiert wurde und das ich euch hiermit nachdrücklich ans Herz lege. Nach dem Release stieß Bassistin Krüger zur Band und verstärkte das Line-up – von da an rollte die blasphemische Zerstörungsmaschine noch gnadenloser durch die Extreme-Metal-Landschaft. Am 06. Juni 2025 folgt nun der nächste Schlag: Mit “Against All Gods” liefert die Band ihr zweites Album ab – roh produziert, brutal eingespielt und auf ganzer Linie diabolisch. Unterstützt werden sie dabei vom leidenschaftlichen Team von Apostasy Records, das mit voller Überzeugung hinter diesem Höllenritt steht.
Hallo zu Pissmark von DIABOLISCHES WERK. Ich freue mich. dass wir heute über euer neues Album “Against All Gods” sprechen können, deswegen lasst uns ohne Umschweife in die düstere Welt eintauchen, die ihr mit eurer Musik erschafft. Bereit, den Mantel der Dunkelheit zu lüften? Dann lasst uns loslegen!
Zunächst möchte ich fragen, ob ihr euch unseren Lesern vorstellen möchtet. Ich glaube es gibt viele Metaller, die nicht wissen, woher ihr stammt, wie ihr zum Metal gekommen seid, welche Schuhgröße ihr habt usw. – also die typische Vorstellungsrunde, wie man sie bereits in der Schule gehasst hat – nur darf ich auf der anderen Seite sitzen. *grinst
Pissmark: Rein geographisch stammen wir alle aus Schleswig-Holstein. Mein musikalisches Interesse wurde bereits in sehr frühen Teenager-Jahren erweckt. Was die Schuhgröße angeht, weiß ich das von den anderen nicht. Ich selbst lebe auf angemessenem, aber nicht zu großen Fuß.
Was mich “brennend” interessiert: Wie kamen eure Namen zustande und was sagen eure Familien dazu? *zwinker*
Pissmark: Die Familien sind sicher schon Kummer gewohnt. Aber generell gabs da noch keine Beschwerden. Ansonsten würde ich das unter Schnapsidee abtun.
Pissmark, Knochenmark und Smellhammer sind ziemlich kreativ – aber was ist denn mit Krüger? Wollte eure Bassistin einen weniger expliziten Namen?
Pissmark: Seinen Namen kann man sich halt nicht aussuchen. Ich finde aber, dass Krüger ein sehr schöner Name ist.
Wie war es für euch als neue Band gerade während der COVID Zeit? Da gingen viele Formationen auseinander – genauso wie Ehen oder Freundschaften – aber ihr fandet zusammen. Mich würde der Findungsprozess interessieren und die zarten Anfänge von DIABOLISCHES WERK!
Pissmark: Wir haben alle schon vorher in verschiedenen Bands zusammen Musik gemacht. Da lag die Entscheidung, zusammen etwas Neues zu starten, nicht fern. In der Gründungszeit gab es aufgrund der Umstände ja ansonsten nicht so viel zu tun. Also hatten wir zu Beginn eine Menge Zeit zusammen zu proben und Lieder zu schreiben.
Achja, natürlich wäre es interessant wie auf den Bandnamen gekommen seid.
Pissmark: Der Name kam zufällig zustande. Ich habe in meinem Alltag meistens Nachrichten u.ä. laufen. Bei einer Meldung über das Diakonische Werk verhörte ich mich und verstand „Diabolisches Werk“. Der Name hat mir sofort gefallen und die anderen kamen damit auch klar. Also gar keine so spektakuläre Geschichte.
Nach eurem brachialen Debüt “Beast” (2021) habt ihr den 06. Juni 2025 als Veröffentlichungsdatum für “Against All Gods” ins Visier genommen. Ist der Ofen da heiß genug, um erneut eine Ladung höllisch brutalen Extreme Metal aus der Klangschmiede von DIABOLISCHES WERK zu feuern?
Pissmark: Wir haben uns nach der ersten Veröffentlichung Zeit mit den Aufnahmen etc. gelassen. Aber jetzt, nach vier Jahren, wird es Zeit für das neue Werk. “Beast” war nur der Anfang. Mit “Against All Gods” geht es nun richtig zur Sache.
Was dürfen eure Fans erwarten, wenn sie die Scheibe hören und wie würdet ihr Metaller ködern, die euch noch nicht kennen?
Pissmark: Ich denke, dass das Album für jeden etwas sein sollte, der auf düsteren Death Metal mit leichten Spitzen zum Thrash und Black Metal steht. Auch wer mit Modernität nichts anfangen kann, sollte sich bei uns wohlfühlen. Auch bei akuten Fällen von extremer Wut kann auf das Album zurückgegriffen werden. Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, möchte ich noch sagen, dass jeder, der guter Musik nicht abgeneigt ist, bei “Against All Gods” mal reinhören sollte.
Sprechen wir über das Coverartwork von “Against All Gods”, worauf jede Menge Symbole zu sehen sind. Einige kenne ich, andere nicht. So wird es wohl auch unseren Lesern gehen und vielleicht auch euren Fans – möchtet ihr uns aufklären?
Pissmark: Blasphemie ist bei “Diabolisches Werk” ein stetig wieder auftretendes Motiv. Blasphemie bezieht sich hier aber auf alle Religionen und moderne Pseudoreligionen, welche die Welt so zu bieten hat. Daher finden sich in dem Artwork Symbole, die gegen die verschiedensten Glaubensrichtungen dieser Welt stehen, zusammengefasst quasi in einem allumfassenden Symbol. Das ist die optische Umsetzung des Titels “Against All Gods”.
Und wie sieht es aus mit den blutenden Händen auf der Rückseite?
Pissmark: Das schlägt in die gleiche Kerbe. Die Hände symbolisieren ein Gebet und daraus steigt unser Zeichen empor.
Wo habt ihr denn das Bandfoto aufgenommen, welches im Inneren des Gatefolds zu bewundern ist? Irgendwie sieht es aus wie bei Evil Ash zuhause.
Pissmark: Das Foto ist in einem Schuppen auf dem Land entstanden. In diesem haben wir auch das Video zu ‘Panic’ gedreht. Der Schuppen steht völlig unspektakulär in einem Garten. Aber du hast Recht. Der sieht schon aus, als würde er zu einem Horrorfilm-Set gehören.
Die Tracklist auf der Rückseite ist in Handschrift gehalten, oder? Wenn ja, wer hat denn da den Stift geschwungen?
Pissmark: Das war ich. Auf dem Album ist alles möglichst analog gehalten. Alle Texte sind handschriftlich abgebildet und das Cover ist selbst gezeichnet und geklebt. In einer Welt, in der alles nur noch digital und ohne Fehler sein muss, war es uns wichtig, dem analog und unperfekt entgegenzustehen.
Möchtet ihr uns einen Einblick in die Themen geben, die ihr auf und mit “Against All Gods” ansprecht – allein der Titel ist schon ja vielsagend.
Pissmark: Wie schon gesagt, ist “Against All Gods” eine Art Abrechnung mit allen traditionellen Glaubensrichtungen, aber auch neuen “Ersatzreligionen”. Es richtet sich schließlich gegen alle Götter. Wie auch immer diese dann genannt werden oder in welcher Art auch immer sie manifestiert oder von welchen Gläubigen sie gepredigt und verteidigt werden.
Wo holt ihr euch die Inspiration für eure Texte und habt ihr manchmal Bedenken, zu sehr zu polarisieren?
Pissmark: Ich würde sagen, die Inspiration kommt häufig durch das allgemeine Tagesgeschehen. Die Welt ist in vielen Aspekten religiöser geworden. Auch wenn sich dieses oftmals abstrakt darstellt. Das nicht alle von unseren Themen begeistert sein werden, liegt wohl in der Natur der Sache. Aber mit einer gewissen Form von Kritik muss auch jeder umgehen können.
Wenn man die Tracklist betrachtet, habt ihr Songs auf der Platte, die ziemlich polarisieren könnten. Was verbirgt sich beispielsweise hinter ‘Total Haram’ und wie connecten die arabischen Schriftzeichen des Covers mit dem Song?
Pissmark: Den arabischen Schriftzug habe ich von einer Bekannten aus dem Jemen übersetzen lassen. Dieser bedeutet “Es gibt keinen Gott”. Ich weiß nicht genau, was du hier genau mit “polarisieren” meinst. Aber wahrscheinlich würde ‘Ultimate Sin’ weniger auffallen… den Titel gibt es sicher auch schon tausendfach. Haram und Halal sind doch Begriffe, die uns in unserem Alltag durchaus begegnen. Daher finde ich es legitim, diese auch in einem Death Metal Lied zu verwenden.
Wie viel Aktualität steckt in “Against All Gods” und wie blickt ihr generell auf die Gesellschaft Anno 2025?
Pissmark: Ich würde dem Album schon eine gewisse Aktualität attestieren. Auch wenn die Themen oftmals zeitlos sind. Ich empfinde unsere Gegenwart zu einem gewissen Maß als sehr religiös. Weite Teile unserer Gesellschaft scharen sich um bestimmte Narrative, Ideen, Verhaltensregeln etc. Andere Meinungen werden da schnell als Ketzerei verschrien. Natürlich wird sowas heutzutage anders genannt. Aber die Folgen daraus, erlauben einem diese Bezeichnung und Vergleich schon.
Wenn man das Video zu ‘Panic’ betrachtet, könnte man meinen, dass ihr auf B-Movies steht – ist das so?
Pissmark: Ich habe schon viele coole B-Movies gesehen. Also könnte das durchaus zutreffen. Die Optik dieser Filme gefällt mir auf jeden Fall. Also freut es mich, dass du diese Assoziation hast.
Wird es noch weitere Videos zum Album geben?
Pissmark: Ich denke, wenn dieses Interview veröffentlicht wurde, ist unser zweites Video zu dem Lied ‘World Hate Organization’ bereits veröffentlicht. – Ist es! (Anm. des Autors)
Wie sehen eure Live-Pläne für 2025 aus?
Pissmark: Erstmal freuen wir uns auf die Veröffentlichung des Albums am 06. Juni 2025. Ansonsten planen wir gerade, das Werk die ersten Male auf die Bühne zu bekommen. Da wird es dann auch bald Neuigkeiten zu geben.
Habt ihr einen Plan für DIABOLISCHES WERK und wie ihr die nächsten Projekte angehen wollt?
Pissmark: Da wird es definitiv weitergehen und es gibt schon Pläne… aber mehr braucht ihr noch gar nicht wissen.
Euer Album kommt in verschiedenen Varianten. Ich hab das euer Debüt mittlerweile als CD, höre aber auch gern Vinyls und wenn es sein muss auch Streams. Was bevorzugt ihr?
Pissmark: Ein Vinyl hat eine gewisse Wertigkeit, der Sound und die Optik machen auch was her. Ein Stream ist praktisch für unterwegs. Es hat wie bei allem alles seine Vor- und Nachteile. Das Album kommt übrigens auch als Kassette raus. Auf die Version freue ich mich beinahe am meisten, da ich zuvor offiziell noch nie ein Album als Tape rausgebracht habe.
Ich würde mich freuen euch und eure Musik mal live zu hören, bin durch mit meinen Fragen und überlasse euch das letzte Wort!
Pissmark: Ich hoffe, dir diesen Wunsch mal erfüllen zu können!
Interview: Tobias Stahl
Photo Credit: Promo