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CRESCENDIUM – Viele haben Angst vor ihrem inneren Schatten!

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Aus Niedersachen kommen Sängerin und Gitarristin Elena Cor Tauri, Gitarrist Nikke, Bassist Phil und Trommler Flo, die CRESCENDIUM vor fünf Jahren gründeten und nun ihr Debüt “Within” veröffentlichten, dass es bei uns als auch als Review geben wird. Mir hat das Album gut gefallen und die Band finde ich sehr interessant. Daher fragte ich bei Elena an, ob sie den Bock auf ein Interview hätte und here we go! Viel Spaß beim Lesen der folgenden Zeilen!

Hallo Elena, wie geht es dir und wie ist die Stimmung im Lager von CRESCENDIUM im Rückblick auf die Veröffentlichung von “Within”?

Wir haben für unsere Chaosmusik ein glanzvolles Feedback von den Medien bekommen und neue Fans dazu gewonnen. Darüber sind wir natürlich unfassbar glücklich.

Unsere Leser sind mit den Membern von CRESCENDIUM noch nicht vertraut, möchtest du dich und deine Bandmember vorstellen?

CRESCENDIUM ist mein Baby – Das heißt, dass ich die Songs komponiere und mit dem Nikke (Collapsed Sanity Productions) aus Finnland zusammen produziere. Man könnte sagen, ich bin der Kopf der Band und er der Arm haha. Ich habe für das Album alle Gitarren, die Synths und die Vocals geschrieben und aufgenommen. Nikke hat hauptsächlich die Drums geschrieben und eingespielt. Sonst hat er einen Gastauftritt als Sänger und Solist und er hat sich die Bassaufnahmen mit unserem derzeitigen Bassmann Phil geteilt. Das Mixing und Mastering hat Nikke auch gleich übernommen und einen brillanten Job gemacht.

Welche Musik macht ihr? In welche Kategorie darf man euren Sound einordnen?

Wir schimpfen uns als “Mystic Metal” aufgrund des chaotischen Genre Mixes und weil eine gewisse Mystik über der Musik schwebt. Allgemein kann man sagen, wir spielen extremen Metal mit Klangteppichen aus Synths, Rock und diversen Einflüssen.

Von woher holst du dir deine Songideen, was inspiriert dich?

Das unfassbar gigantische und diverse Leben selbst. Die Erfahrungen, die wir als Bewusstsein durchleben. Und natürlich das, was außerhalb des Lebens liegt.

Fließen persönliche Erfahrungen ins Album mit ein?

Als Individuum, das Musik schreibt, werden immer meine persönlichen Erfahrungen einfließen. Das ist wohl bei jedem so und auch wichtig.

Um was geht es in “Within” genau? In der Beschreibung steht, dass es vornehmlich von psychischen Störungen handelt, vielleicht möchtest du einen Einblick in die Lyrik geben.

“Within” ist im Prozess ein Konzeptalbum geworden. Jeder Song ist einer psychischen “Störung” gewidmet, also einer Kategorie, wie Menschen ihren Alltag erleben, abweichend von der Norm. Genauso vielseitig ist dann auch die Musik . Ich habe versucht, musikalisch und lyrisch wiederzugeben, wie es sich anfühlt oder anfühlen muss. Die Psyche und das Bewusstsein sind unglaublich wichtige Themen, die in der Gesellschaft häufiger angesprochen werden sollten. Viele laufen davor weg, weil sie Angst vor dem inneren Schatten haben.

Gegründet wurde CRESCENDIUM 2018, das Debüt erscheint fünf Jahre später – warum gab es denn diesen langen Zeitraum zwischen Gründung und Release?

Die Songs brauchten ihre Zeit, um zu reifen. Und auch auf praktischer Ebene gab es große Hürden in Bezug auf die Band zu überwinden.

Was hat der erste Song ´Wingless´ mit dem letzten ´Wings´ zu tun und wie sieht die Reise von A nach Z aus?

Gut beobachtet. Es handelt sich um eine Befreiung des Selbst. Von der flügellosen Entität, hin zur beflügelten Weiterreise ist es ein langer Weg, den wir im Album durchschreiten. Man muss seine eigenen Schatten konfrontieren, um frei zu sein.

Möchtest du in kurzen Liner Notes die einzelnen Songs näher bringen?

´Wingless´ – Ein atmosphärischer Prolog, das langsame Anschleichen der inneren Dunkelheit.

´Aurinko´ – Ein Dialog zwischen Mensch und Sonnengöttin. Geschrieben in Finnland, als Nikke und ich uns im tiefsten Winter für ein paar Tage im Proberaum eingeschlossen haben. Die Riffs flossen nur so von selbst.

´Dead Air´ – Witzigerweise war der Working Title des Stücks lange ´Veganus Maximus´. Den Song habe ich schon vor 6-7 Jahren geschrieben. Ein Tierrechtssong, gegen die Quälerei und Ausbeutung von Wesen, die Menschen als “schwächer” ansehen.

´Psycho.Path´ – Der Name ist Programm, was macht einen Psychopathen aus? Ein groovy Death Metal Song, leicht an Pantera angelehnt. Die Gangshouts haben wir mit einer coolen Truppe in einem alten Proberaum aufgenommen.

´F60.80´ – Rein musikalisch an meine großen Idole Children Of Bodom angelehnt. Der Song markiert eine gewissen, seltsamen Zeitraum der Band, in dem alles nicht zusammengepasst hat. Ich habe ihn gelassen wie er ist, weil auch solche Abschnitte zum Leben dazugehören. Das Solo wurde von Nikke eingespielt und er hat auch die zweite Stimme in den Vocals übernommen.

´Kafkaesque´ – Chaosmusik! Die Riffs haben wir für einen Contest für Jens Bogren geschrieben haha. Wir haben sie dann weiterverwendet und zu zweit im Proberaum ausgejammt.

´DYR´ – Düster, Black Metal lastig, bizarr. Ein emotionaler Track, der tief in die Abgründe der menschlichen Seele blickt.

´Wings´ – Der Epilog, das Gefühl der Befreiung, dennoch nicht ohne Narben und Erinnerungen. Dieses Stück habe ich mit 14 geschrieben und es macht mich unfassbar emotional, dass es nun endlich auf Platte zu hören ist.

Wie geht die Reise für CRESCENDIUM weiter? Wo seht ihr euch in den nächsten Jahren und habt ihr schon Ideen für eine Tour als Support und weitere Songs für einen Zweitling?

Zweitling ist ein schönes Wort. Wie die meisten Bands wollen wir ordentlich Gigs spielen und weiter wachsen. Es stehen bereits ein paar Termine für 2024 an. Für das nächste Album packe ich demnächst meine Sachen und steige wieder auf mein Roß nach Finnland.

Die letzten Worte gehören immer meinem Gast, was möchtest du unseren Lesern, euren Hörern zum Abschluss des Interviews sagen?

Ich zitiere mal an dieser Stelle Carl Gustav Jung, mit etwas, das mich sehr berührt hat:

“People will do anything, no matter how absurd, in order to avoid facing their own soul. One does not become enlightened by imagining figures of light, but by making the darkness conscious.”

Danke.