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All The World’s A Stage: Eine kurze, unvollständige Geschichte des Livealbums im Rock und Heavy Metal – Teil I

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„There’s a closeness with musicians you only get from playing live… For me, it’s what expands my soul.“

(Ringo Starr)

Am Anfang war Freddie Mercury… Das erste von mir selbst erworbene Album war QUEENs „Live Magic“, ein Dokument, welches den Anfang vom Ende jener begnadeten Naturgewalt einläutete. Leider war es mir wegen Mercurys Krankheit nicht vergönnt, den besten Rocksänger aller Zeiten mit seinen fantastischen Songs live zu erleben. Im Bandpic „Bohemian Rhapsody“, der die Geschichte der Band bis zu eben jenem Zeitpunkt abdeckt, geht es in teilweise haarscharf an den historischen Begebenheiten vorbeisegelnder Manier nicht zuletzt genau darum, was Musik für viele Menschen letztendlich ausmacht: den direkten Kontakt des Künstlers zum Publikum im Rahmen eines Konzerts. Die in diesem Spielfilm (und Lesley-Ann Jones‘ Biographie Mercurys) betriebene Mystifizierung des Live Aid-Auftritts QUEENs hilft, die ursprüngliche Faszination von Konzerten im prä-Internet-Zeitalter zu erklären, erlaubten diese doch relativ intimen Kontakt zu Musikern, die man sonst bloß sporadisch im Fernsehen oder in Zeitungen oder Musikmagazinen sah. Nicht selten wurden die ansonsten wenig greifbaren Bandmitglieder in den Anfängen der musikalischen Popkultur so zu Ikonen, wodurch sich Konzerte zum quasi-religiösen Erlebnis überhöhten. Und so bedauere ich noch heute (wie nicht wenige andere Fans, mit denen ich im Laufe der Jahre gesprochen habe), nie eine Queen-Messe besucht haben zu dürfen.

Liest man die (Auto)Biographien bekannter Rockmusiker, so finden sich dort fast immer ausführliche Schilderungen musikalischer Erweckungserlebnisse in Konzertsälen. K.K. Downing von Judas Priest etwa erzählt in seinem Buch davon, wie er Jimi Hendrix‘ Künsten verfiel und dessen Konzerte wo und wann immer es ging besuchte. Auch Rob Halford war dem Gitarrenhexer aufgrund dessen unwiderstehlichen Bühnenshow verfallen, während Lemmy bekanntlich Ende der 60er kurzzeitig Teil von Hendrix‘ Tourentourage war und seinem Biographen Mick Wall verzückt davon berichtete. Einer bekannten Anekdote zufolge befand ein gewisser Bruce Bruce, seines Zeichens Sänger der NWOBHM-Helden Samson, als Zeuge des Auftritts einer gewissen anderen Band dieser Bewegung, dass er der bessere Frontmann für die Mannen um Steve Harris sei. Der Stoff, aus dem sich Legenden spinnen…

Geht man heutzutage auf Konzerte (eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages wird dies wieder möglich sein), so sieht man, wie tief der Drang, den Moment festzuhalten, in der menschlichen Natur verankert ist. Was früher das Gedächtnis leistete, wird heute bei vielen durch das Medium Mobiltelefon und dessen Kamera abgelöst. Egal, wie man zu diesem mitunter zwanghaften Treiben steht: offenbar will man das Erlebnis teilen, andere daran partizipieren lassen, Gemeinschaft erzeugen. Dieses war früher außer beim Konzert selbst zunächst nur durch Mundpropaganda oder Rezensionen von Konzerten möglich. Aber schon recht bald kam das auditive Erlebnis in Form von Livealben dazu.

Diese begleiten mich seit meinen Anfängen als bewusster, für die emotionalen, teils durchaus „spirituellen“ Aspekte des Phänomens der Kulturtechnik empfänglichen Musikkonsumenten. Und jenes eingangs geschilderte „Mercury-Trauma“ mag denn auch meine Faszination für Livealben erklären, können diese im Idealfall doch als Surrogat dienen, während andere Musikfans Livealben äußerst skeptisch gegenüber stehen. Meine ultimative Einstiegsdroge in den Heavy Metal war bezeichnender Weise das beste Hard `n` Heavy-Livealbum aller Zeiten (Einspruch zwecklos!): IRON MAIDENs fabulöses Meisterwerk „Live After Death“. Dieses wurde von mir derart seziert, dass ich noch heute jede Sekunde auswendig kenne; zudem studierte ich minutiös das Artwork der Gatefold LP, inklusive der Inlays mit den faszinierenden Fotos meiner Helden. Immer wieder greife ich seither gerne zu Livealben der von mir favorisierten Künstler, und obwohl ich kein Vinyl-Fanatiker bin, so lege ich mir diese Dokumente meist doch in schwarzem Gold zu. Warum? Nun, diese Frage führt mitten ins Herz des Themas: ein großartiges Liveerlebnis ist das eine, dieses zuhause vor der Stereoanlage (oder heute verstärkt vor dem hauseigenen flat screen) jedoch auch nur annähernd nachfühlen zu können, etwas völlig anderes. Es bedarf vieler Zutaten, um ein wahrhaft großartiges Livealbum auf die Beine zu stellen. Ein Gatefold-Cover aufzuklappen und sich in seine Bilderwelt fallen zu lassen ist eine jener Gewürzmischungen. Was auf einer solchen Speisekarte stehen muss, soll neben einem sehr eingeschränkten Überblick über relevante Beispiele aus dem Hard ’n‘ Heavy-Kosmos, Gegenstand dieses höchst subjektiven und mitnichten den Anspruch auf Vollständigkeit erhebenden Essays sein.

 

Pionierzeit – die späten 60er und 70er Jahre

In den 70er Jahren vermochte der donnernde Hall des Live-Mythos selbst aus recht durchschnittlichen Bands Bestseller zu formen. Bestes Beispiel dafür dürften, mit Verlaub, GRAND FUNK RAILROAD sein: in den 70er Jahren gehörten sie zu den großen Jungs, hatten natürlich auch Top Ten Hits in den USA. Heute jedoch gehört ihr Studiooutput, mit Verlaub, eher zum B-Kanon des Classic Rock. Aber schon ein Blick auf das Cover ihres „Live Album“ verdeutlicht, worum es dem Dreizack ging: pure, animalische Energie springt hier ins Auge und von da aus direkt in die Imagination des Hörers, der Funke springt schon über, bevor die Nadel überhaupt das Vinyl berührt. Ist dieser magische Moment erreicht, baut sich die Spannung über die in Amerika übliche Einführung des Master of Ceremonies bis zu jenem Siedepunkt auf, aus dem „Are You Ready“ wie ein Hardrock-Orkan unter tosendem Jubel entspringt und eine entfesselte Band auf ihr Publikum loslässt. Der Schweiß perlt aus den Boxen, der Sound ist bis zum Umfallen authentisch und transparent, das Publikum johlt und grölt die Band ins folgende „Paranoid“ – the stuff legend is made of. Eine Band, die ohne Zweifel live ihre wahre Magie entfaltete und diese im Studio nur bedingt einfangen konnte.

Im Gegensatz dazu schaffte es schon in den Pioniertagen des Hard- und Classic Rock in den 70er Jahren beileibe nicht jeder Dinosaurier, ein adäquates, magisches Livedokument zu veröffentlichen. Das beste Beispiel sind die nicht zuletzt aufgrund ihrer orgiastischen Liveshows zum überlebensgroßen Mythos erwachsenen LED ZEPPELIN, deren prätentiöser Ofenschuss „The Song Remains The Same“ eigentlich angesichts der Fülle an Klassikern, die die Band zu jenem Zeitpunkt komponiert hatten, ein Selbstläufer hätte sein müssen. Typischer Fall von Denkste. Vielmehr nimmt das Album den schrittweisen Zerfall einer Band vorweg, die sich in Gigantomanie, lächerlichem Mystizismus, egomanischen Kleinkriegen und einem nicht trocken zu legenden Drogensumpf selbst zerstörte. Das von Mick Wall in seiner lesenswerten Bandbiographie „When Giants Walked The Earth“ minutiös zerpflückte „Celebration Day“-Dokument kam zu einer Zeit, da Led Zeppelin im Schatten ihres Mythos keiner Erwartungshaltung mehr stand zu halten vermochten.

Aber auch den mächtigen BLACK SABBATH war es nicht vergönnt, den rechten Zeitpunkt für eine Konzertnachlese abzupassen. Nach der Reunion versuchte man diesen Umstand mit aller Vehemenz und einem VÖ-Overkill zu ändern, und auch wenn der Doompapst höchstselbst ex cathedra verkündete, dass 98er „Reunion“-Werk sei in die heiligen Hallen des Heavy Metal aufzunehmen, so bekenne ich mich hier der Blasphemie: erst 2013 respektive 2017 erschienen mit „Gathered In Their Masses“ und „The End“ halbwegs adäquate Dokumente, die jedoch die Magie der frühen Tage nicht spiegeln können. Selbst Pink Floyd war es nicht vergönnt, in ihrem klassischen Line up für ein Highlight zu sorgen; vielmehr investierte man unbändige Energie in immer ausgefeiltere Studioproduktionen. Für nicht wenige bleibt „Pulse“ aus 1995 das beste offizielle Livewerk der britischen Legende. Roger Waters wird anderer Meinung sein… Von den frühen Progsauriern vermochten es m. E. nur Jethro Tull mit dem wunderbaren „Bursting Out“ sowie Genesis mit „Seconds Out“, wirklich relevante Alben zu veröffentlichen.

So war es an anderen, dem Livealbum als eigenständiger Kunstform zu Kultstatus zu verhelfen. Das erste große Erdbeben im Hardrock-Bereich stellte 1972 ohne Zweifel DEEP PURPLEs „Made in Japan“ dar, welches eine vollkommen entfesselte Band auf dem Zenit ihrer Kompositions- sowie Improvisationskunst festhielt. Von den hypnotischen Grooves des „Highway Star“ bis hin zu den außerirdischen Jams in „Space Truckin`“ lässt sich hier die Magie der Mark II-Besetzung (auch die von earMusic/Edel neu aufgelegten Bootlegs aus jener Zeit sind lohnenswert) zu Beginn der 70er nachfühlen. Blackmores Gitarre zwitschert brachial zu Gillans engelsgleichem Gesang, Jon Lord wütet wie ein Gentleman auf Kokain während Roger Glover und Ian Paice höllisch unterkühlte Grooves servieren. Dargeboten auf höchstem technischem Niveau und mit einem rohen, direkten Sound versehen spiegelte „Made In Japan“ damals die Essenz einer zur Reife gelangten Jugendkultur, die nach neuen, expressiveren, extremeren Ausdrucksformen lechzte. Gänzlich anderer Couleur ist dabei ein Album, welches jenes Streben drei Jahre später bereits domestiziert und zum selling point gemacht hatte: „Alive“ von Kiss ist ein kalkulierter Schritt auf dem Weg in den Rock Olymp, zu 3/4 (?) Livealbum, für viele Kids aufgrund der ausgeklügelten Optik und der schon damals beeindruckenden Marketing-Maschinerie der Einstieg in den Kosmos harter Gitarrenmusik. Mit dem hochgepitchten Publikum unterstrichen KISS (die bekanntlich auch wegen des Logos einen handfesten Skandal losbrachen) ihren Anspruch, das Liveerlebnis als Selbstbeweihräucherung zu inszenieren. Nichtsdestotrotz trafen sie den Nerv der Zeit und so wurden simple Rocker wie „Strutter“, „Parasite“ und insbesondere „Rock And Roll All Nite“ zum Erweckungserlebnis einer neuen Generation (insbesondere amerikanischer) Rockfans.

Die zweite Hälfte der 70er Jahre war die wohl großartigste Ära der Live-Dokumente. Natürlich hatte man inzwischen auch das kommerzielle Potenzial des Formats erkannt, aber dies musste nicht zwangsläufig zuungunsten der Qualität gehen. Ritchie Blackmore schlug mit RAINBOWs „On Stage“ 1977 ein zweites Mal zu. Erneut grandiose Musikalität zur Schau stellend, übertrifft dieses Monument für nicht wenige Hardrock-Fans (wie mich…) dank solcher, vom ewig göttlichen Ronnie James Dio unfehlbar intonierten Jahrhundertklassikern wie „Kill The King“, „Man On The Silver Mountain“ oder „Catch The Rainbow“ gar noch „Made In Japan“. Wer jedoch „Stargazer“ hören möchte, muss zu einem der zahlreichen Bootlegs der 1976er-Tour greifen (was man tun sollte, nein, muss). Ein Jahr später holte Phil Lynott mit THIN LIZZY zum großen Rundumschlag aus und kredenzte uns das fantastische „Live And Dangerous“. Kaum ein anderes Livealbum wurde so zur Werkschau wie eben dieses: die Setlist ist komplett umwerfend („Emerald“, „Don’t Believe A Word“, „Boys Are Back In Town“, „Cowboy Song“, „Southbound“, „Still In Love With You“, „Are You Ready“ und so weiter und so fort) und illustriert so, wie eine zum rechten Zeitpunkt geschickt gewählte Setlist als Werkschau für Einsteiger die Tür zum Rest des Schaffens einer Band öffnen kann. Auch aufgrund der geradezu greifbaren Ausstrahlung Lynotts ohne Frage eines der besten Livealben aller Zeiten. Dies mag für UFOs „Strangers In The Night“ (s. unser Review der Deluxe Edition) aufgrund der geringeren Hitdichte nicht zutreffen, jedoch muss auch dieses sehr unmittelbar produzierte Dokument hier Erwähnung finden. Die Band rockt hörbar selbstbewusst in Höchstform auf, und wer weiß nicht, wie Steve Harris auch, dass die Welt ohne „Doctor Doctor“ (dessen Intro Michael Schenker hier mit großartigem Feeling intoniert) oder „Rock Bottom“ (was ist das eigentlich für ein Riff vom  andern Stern?) eine schlechtere wäre. Auch das experimentelle Artwork sei hier erwähnt, das sich eben nicht auf ein schnödes Livefoto beschränkt, sondern neue Akzente zu setzen suchte.

QUEEN inszenierten sich selbstredend in grellerem Lichte und warfen mit „Live Killers“ eines meiner Lieblings-Livealben auf den inzwischen schon recht heiß umworbenen Markt. Was dieses Album so faszinierend macht ist, dass es zu einer Zeit, da QUEEN sich den Disco-Trends der 80er öffneten und eigentlich immer softer wurden, ein letztes Mal die Hardrock-Wurzeln der Band in brachialer Form zur Schau stellte: die „blatant version“ von „We Will Rock You“ (was Brian May hier abzieht, ist schier unfassbar!) stellt Heavy Metal in seiner reinsten Form dar und sollte langsam mal als einer der vergessenen frühen Klassiker des Genres wiederentdeckt werden. „Live Killers“ spielt mit Erwartungen: nicht die routinemäßig abgespulten Hits oder der gocklige Mercury sind der Star, sondern Brian May, der heftigst punchende Roger Taylor sowie einige Songs aus der zweiten Reihe. Insbesondere ersterer zieht hier vom Leder, dass einem gar schwindlig wird: ob nun das thrashig (jawoll!) intonierte Riff von „Let Me Entertain You“, die freakigen Echo-Experimente in „Now I’m Here“ und dem unglaublichen „Brighton Rock“ (einer DER Momente in der Geschichte harter Gitarren!) bis hin zu den perkussiv angeschlagenen Momenten in der definitiven Version von „Don’t Stop Me Now“ brilliert der Lockenkopf hier auf ganzer Linie. Und wer würde verleugnen, dass May bei „Death On Two Legs“ mal ganz genau bei Toni Iommi zugehört hatte? Muss man haben, auch wenn „Somebody To Love“ schmerzlich vermisst wird! Und genau DA wäre ich gerne dabei gewesen (s.o.)…

Gitarrenfans sollten auch das wichtigste deutsche Livedokument der 70er natürlich nicht unter den Tisch fallen lassen. Dass es sich hierbei um „Tokyo Tapes“ der SCORPIONS handelt, versteht sich von selbst. Wie Martin Popoff in seiner vor Redundanzen strotzenden Bandbiographie betont, war dies Uli Jon Roths Vermächtnis an eine Band, die mit ihren Allüren und lyrischen Samenergüssen seinem Kosmos nichts Befruchtendes mehr hinzuzufügen vermochte. Heute spielt der Uli die Sachen zum Glück wieder live („Scorpions Revisited“ ist ein wunderbares Beispiel für ein geschmackvolles, prä-Lockdown „Live In The Studio“-Experiment ‒ Kaufen!), aber hier macht der olle Klaus dann doch den Unterschied aus: der später Lippen spitzende Kap(p)uzinermönch war nämlich mal so ziemlich der heißeste Rocksänger aus deutschen Landen, und das zeigte er hier eindrucksvoll. Und vor aller rarebellschen „My cat is purring“-Schlüpferstürmerpoesie gibt es hier mit Großartigkeiten wie „Pictured Life“, „In Trance“, „We’ll Burn The Sky“ und „Fly To The Rainbow“ den besten deutschen Hardrock aller Zeiten zu hören (minus „Sails Of Charon“), und zwar mit beseelten Texten. Superb!

AC/DC schossen ihr erstes Livewerk auf dem Weg in den Rock-Olymp Ende 1978 aus Glasgow in den Orbit. Schon allein als einziges offizielles Dokument der Bon Scott-Ära muss „If You Want Blood…“ hier Erwähnung finden. Vor einem völlig steil gehenden schottischen Mob (ähnlich wie das im Jahr zuvor erschienene „Live“ von STATUS QUO) schwitzte die damals wohl energetischste Livemaschine des Planeten frühe Sternstunden der Marke „Riff Raff“, „Rock ’n‘ Roll Damnation “ (Yes!), „Hell Ain’t A Bad Place To Be“ oder das unverwüstliche „Let There Be Rock“ aus den Boxen. Dennoch reichte es für „If You Want Blood…“ nicht zu absolutem Klassikerstatus, wahrscheinlich wäre dieser einem auf der „Highway To Hell“-Tour aufgenommenen Album zuteil geworden, zumal hier das auf einigen Bootlegs zu erlebende letzte Iota enthemmte Geilheit fehlt. Am Ende der Dekade meldete dann auch der Heavy Metal seinen ersten unumstößlichen Live-Klassiker an, wenn auch in paradoxer Art und Weise: die Pioniere JUDAS PRIEST schickten „Unleashed In The East“ als freilich im Studio eingespieltes Best of-Album mit sporadisch eingespielter Publikumsuntermalung ins Rennen, was bis heute wenige Fans zu stören scheint. Dieser Umstand zeigt auch, wie ambivalent dieses Medium sein kann: für PRIEST stellte es eine Möglichkeit dar, ältere Stücke in besserem Soundgewand einem breiten Publikum im Vorlauf zum Durchbruchswerk „British Steel“ vorzustellen. Liveatmosphäre versprüht das Album Nullkommanull, aber die Unmittelbarkeit der Einspielungen packt dann doch nachhaltig: „Running Wild“, „Victim Of Changes“ und insbesondere der Fleetwood Mac-Klassiker „The Green Manalishi“ flashen auch heute noch gewaltig, auch wenn ich sagen muss, dass „Unleashed…“ zu Recht umstritten bleibt.

Im nächsten Teil des Specials widmen wir uns den 1980er Jahren.

10 weitere wichtige Hard- und Classic Rock-Livealben der 1970er:

ROLLING STONES – Get Yer Ya-Ya’s Out!

LYNYRD SKYNYRD – One More For The Road

KANSAS – Two For The Show

CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL – Live In Europe

RUSH – All The World’s A Stage

BLUE ÖYSTER CULT – On Your Feet Or On Your Knees

THE WHO – Live At Leeds

STEPPENWOLF – Live

WISHBONE ASH – Live Dates

URIAH HEEP – Live

 

Patrick Müller