Aus Hannover kommen die vielversprechenden Debütanten von AEONYZHAR, die am 25. April 2025 ihr Debütalbum “The Profane Era” über Apostasy Records veröffentlichen. Der “Niedersachsen-Fünfer” besteht aus Patrick Marauska (Vocals), Christian Kupczyk (Guitars), Niklas Hoffer (Guitars), Dirk Kühner-Zelmer (Bass) und Carsten Schumacher (Drums). Zum ersten Mal hörte man von AEONYZHAR, als sie 2008 ihre Demo “Ascension” veröffentlichten, damals noch ohne zweiten Gitarristen. Fünf Jahre danach veröffentlichte man die EP “Liberation” (5 Songs) und Niklas Hoffer machte aus dem Quartett ein Quintett. Gestartet wurden AEONYZHAR bereits 2006 vom Trio Dirk Kühner (damals noch ohne “Zelmer”), Christian Kupczyk und Carsten Schumacher. An dieser Stelle der Verweis auf Bandcamp, dort kann man die 2008er und 2013er Veröffentlichung kaufen und hören – was sich definitiv lohnt. Heute möchte ich aber mit Christian reden und freue mich, dass er sich die Zeit nahm meine Fragen zu beantworten und mir wie auch euch etwas über die Hintergründe von AEONYZHAR und ihrem Album “The Profane Era” erzählen möchte.
Hallo Christian! Schön, dass es mit dem Interview geklappt hat und du meine Fragen beantwortest, aber zunächst mal herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung und anstehenden Veröffentlichung eures Debüts “The Profane Era”, das über Apostasy Records erscheint. Wie fühlst du dich Anbetracht des bedeutungsvollen Datums, das immer näher rückt, immerhin liegen zwischen Gründung und Debüt satte 21 Jahre “Wartezeit”, sieht man von dem Demo 2008 und der EP 2013 mal ab.
Hallo Tobias! Natürlich ist die nun anstehende Veröffentlichung für uns ein großes Ding und wir fiebern dem Datum und dem ebenfalls an diesem Tag stattfindenden Releasekonzert entgegen. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass wir unsere Musik der Öffentlichkeit preisgeben, aber schon unsere Premiere in einem solchen Rahmen – mit Unterstützung eines Labels, mit Werbung und allem, was dazu gehört.
Wie kam denn der Bandname AEONYZHAR zustande und wie spricht man ihn richtig aus – ich frage für einen Freund, haha!
Für die Zukunft muss ich mir wohl noch eine gute und schlagkräftige Antwort auf diese Frage zurechtlegen. Wir wissen natürlich schon seit langem, dass der Name nicht ideal ist. Kaum einer spricht ihn richtig aus, kaum einer schreibt ihn auf Anhieb richtig. Ich gebe unserem Bassisten Dirk die Schuld für die “Misere”. Den Namen hat sich ursprünglich ein sehr junger, enthusiastischer Metaller ausgedacht, als er ein cool klingendes Pseudonym für sich selbst zur Benutzung in einer noch zu gründenden Band suchte. Als besagter Jungmetaller dann einige Jahre später in die große Stadt zog, um zu studieren, suchte er Mitstreiter. Da der Name Teil der Emailadresse war, unter der er Kontakt unter anderem zu unserem jetzigen Bassisten Dirk suchte, kannte Dirk den Namen schon als er zur ersten Probe kam. Als nun das Thema Bandname aufkam, sagte er sowas wie: ‘Ich dachte der Bandname steht schon fest – Aeonyzhar.’, und da wir zu diesem Zeitpunkt schnell loslegen wollten, tatsächlich Musik zu spielen, anstatt nur davon zu reden, blieb der Name erstmal. Als wir dann die erste Veröffentlichung hatten, war der Name natürlich zementiert. Inzwischen können wir aber alle gut damit leben. Der Name hat auch Vorteile: Er lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen, man kann an ihm nicht ablesen, woher die Band kommt und er hat keine Bedeutung, der man sich thematisch unterordnen müsste. Außerdem sind wir definitiv die einzige Band weltweit, die so heißt. Verwechslung ausgeschlossen.
Und für deinen Freund: es spricht sich Ey-oh-nei-sar *lacht*
Wolltet ihr schon bei Bandgründung eine Blackened Symphonic Death Metal Band sein, oder war ursprünglich etwas anderes angedacht?
Am Anfang waren wir etwas Black-Metal-lastiger vom Sound her, aber der “Symphonic”>>-Teil war schon immer da und auch von Anfang an so geplant. Mit der Zeit kam etwas mehr Death Metal in den Mix, sodass wir nunmehr “angeschwärzten symphonischen Death Metal” spielen. Aber letztlich ist das ja immer eine subjektive Einteilung. Ich habe die ersten zwei Songs vor der eigentlichen Bandgründung geschrieben und da zeichnete sich der Stil schon so in der Richtung ab. Natürlich haben wir uns entwickelt und ich habe als Songwriter Fortschritte gemacht, aber die Basis wird immer “Extrem Metal + Orchester” sein.
Wie kam es denn zu einer AEONYZHAR Langrille? Ich vermute mal, dass nicht wenige Leute nach einer so langen Wartezeit nicht mehr mit neuen Tunes aus eurem Lager gerechnet hatten.
Ich glaube, niemand außer uns hat überhaupt damit gerechnet, dass wir nochmal richtig loslegen. Ob alle Bandmitglieder die ganze Zeit daran geglaubt haben, halte ich schon für fraglich. Und “gewartet” hat auf unsere Platte ja auch kaum jemand. Das Demo und die EP haben jetzt nicht zu internationaler Aufmerksamkeit geführt. Ich denke, in der Hannoveraner Metal-Szene kennt man uns, aber sonst waren und sind wir ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Ich hoffe sehr, dass sich dies nun mit dem offiziellen Release ändern wird.
Habt ihr fünf Musiker AEONYZHAR noch auf dem Schirm gehabt nach 11 Jahren “Leerlauf” und vor allem, was habt ihr denn in der Zwischenzeit so gemacht?
Auf jeden Fall haben wir das! Interessanterweise haben wir seit fast 20 Jahren wöchentlich geprobt, oder es zumindest versucht. Aber mindestens 2-3 x im Monat haben wir uns gesehen und gespielt.
Während der Pandemie gab es eine Pause von fast einem Jahr, weil unser Proberaum in räumlicher Nähe zu einem großen Krankenhaus lag und wir das Gelände während dieser Zeit nicht betreten konnten. Wir haben uns dann irgendwann ein Herz gefasst und einen neuen Raum gesucht, sind umgezogen und haben mit neuem Eifer wieder losgelegt. Wir betreiben die Band alle als Hobby und haben alle recht aufwändige Jobs. Dies gibt uns natürlich die Freiheit, mit der Band machen zu können, was wir wollen, ohne um unseren Lebensunterhalt fürchten zu müssen. Auf der anderen Seite können wir so eben immer nur einen Teil unserer Zeit in die Band investieren.
Es ist aber auch nicht so, dass wir in der langen Zeit zwischen der EP und dem Album untätig gewesen wären. Mehrere von uns sind Väter geworden, manche mehrfach in dieser Zeit, neue Herausforderungen im Job und so weiter. Uns ist das Leben dazwischen gekommen, wie man so schön sagt. Das hat dazu geführt, dass wir wirklich sehr lange an dem Album gearbeitet haben. Von den Schlagzeugaufnahmen bis zur Fertigstellung sind fast sieben Jahre vergangen.
Wir haben auch immer einen hohen Anspruch an das, was wir da als Hobby auf die Beine stellen. Letztendlich stand uns das sicherlich auch zu bestimmten Gelegenheiten im Weg.
Möchtest du unseren Lesern mehr über die Art der Musik erzählen, die ihr mit AEONYZHAR macht, welche Genres ihr bedient und wie man euren Sound Mix am besten bezeichnen könnte?
Ich denke “angeschwärzter Death Metal mit Orchester” trifft es ganz gut. Manche Parts sind sehr Black-Metal lastig, aber da unser Sänger vor allem growlt, ist der Gesamteindruck doch wieder sehr Death-Metal lastig. Mir war es von Anfang an wichtig, dass wir nicht “Metal mit Keyboard” spielen, sondern”Metal mit Orchester”. Deswegen haben wir auch keinen Keyboarder, obwohl wir natürlich ab und an Parts haben, die ein Keyboarder wunderbar mit zwei Händen spielen könnte. Live waren wir so von Anfang an gezwungen, mit einem Backing Track zu spielen, was damals eher noch eine Besonderheit war. Heute machen das viele Bands, auch solche, die es gar nicht unbedingt bräuchten.
Auch auf die Gefahr hin das ich daneben liege:
Betrachtet man das Cover Artwork und die Illustrationen, übrigens sehr stark von Michal „Xaay” Loranc in Szene gesetzt, könnte man unweigerlich auf den Gedanken kommen, was die Texte auf “The Profane Era” angeht. Sie könnten sowohl von religiösen Dingen, weltlichen, also profanen, Sachen als auch von futuristischen Themen inspiriert sein und die Reise eines Menschen durch verschiedene Zeiten darstellen – vom Kind zum Erwachsenen – daher die Frage: Mit welchen Themen setzt ihr euch auf und mit “The Profane Era” auseinander – der Name des Albums klingt auch ein bisschen nach Konzeptalbum beziehungsweise nach Themen, die ein roter Faden durchzieht.
Mit der Wucht und dem Druck, den ihr auf “The Profane Era” entfacht kommen tiefgründige Texte, über die man sinnieren kann, wenn man möchte. Mit welcher Intention hat sich euer Texter an die Arbeit gesetzt – gibt es eine Art Liner Notes, an denen man sich orientieren kann oder möchtet ihr dem Hörer eine Interpretation überlassen?
Ich persönlich finde es immer interessant, wenn ein Musiker was über den Inhalt der Texte oder das Konzept einer Platte sagt, insofern möchte ich mich nicht auf die alte Phrase: “Wir möchten die Interpretation dem Hörer überlassen”, zurückziehen.
In gewisser Weise ist es tatsächlich ein Konzeptalbum. Alle Texte – bis auf einer – hängen thematisch zusammen. Einzig ‘Ulysses’ handelt von der Geschichte des Odysseus aus der Ilias. Allerdings mit einem eigenen “twist”.
Die anderen Texte beschreiben verschiedene Perspektiven eines Atheisten auf das Thema Religion, verschiedene emotionale Zustände oder Ansichten.
Natürlich kann ich nur aus meiner Perspektive schreiben, aber diese verändert sich eben manchmal je nach Stimmung oder hat vielmehr verschiedene Schattierungen:
Manchmal nimmt man z.B. eine wohlwollend-neutrale Haltung zur Religion ein, obgleich man diese für sich selbst ablehnt. Man kommentiert dann eher, zeigt den unmenschlichen Wahnsinn auf, den religiöse Überzeugungen manchmal mit sich bringen. Manchmal ist man aber auch in nicht so wohlwollender Stimmung, dann möchte man seine Abscheu richtiggehend herausschreien. Diese Zwischentöne wollte ich in meinen Texten beleuchten.
Ich muss an dieser Stelle betonen, dass ich nur über meine eigene, persönliche Philosophie schreiben kann. Die anderen Bandmitglieder tragen diese sicherlich teilweise oder in Auszügen mit, aber ich kann es nicht für mich in Anspruch nehmen, auch für die anderen zu sprechen.
Das Album Cover nimmt vor allem Bezug auf den Text von ‘Illuminate’. Es stellt unsere Version von Prometheus dar. Dieser wurde als Strafe dafür, dass er der Menschheit das Feuer gegeben hatte, von seinem Vater Zeus bestraft. Er sollte an einen Felsen gefesselt jeden Tag erneut erleben müssen, wie ein Adler seine Leber fraß, welche dann bis zum nächsten Tag wieder nachwuchs. Wir haben das Feuer als Sinnbild für die “Erkenntnis” interpretiert. Prometheus ist also der wohlmeinende Halbgott, der den Menschen die “Erkenntnis” bringt, welche die Religion mit all ihren Abscheulichkeiten sinnlos macht. Eine Art aufklärerischer Heilsbringer also, der für seine Haltung und seine Taten bestraft wird
Bei uns ist er nicht mit Ketten gefesselt, sondern wird von Schlangen an den Fels gebunden. Schlangen stellen in der christlich-abendländischen Mythologie ja ein Symbol des Bösen und der Verführung zum Aufbegehren gegen Gott dar.
Wie habt ihr die symphonischen Elemente eingebaut? Wurden die von einer Band eingespielt?
Der Großteil ist mit Sample Bibliotheken erzeugt worden. Einige wenige besonders dominante Parts haben wir aber auch von echten Instrumentalisten einspielen lassen. Das Klavier in ‘Illuminate’ z.B. ist echt, ebenso die Lead-Violine in ‘I Spit In The Face Of Forgiveness’ und ‘Divine Hybrid Euphoria’ sowie einige andere Parts auf der Platte. Diese Stellen waren uns zu wichtig, sie sollten menschlich und nicht künstlich klingen.
Eine Zusammenarbeit mit einem echten Orchester wäre natürlich ein großer Traum, aber finanziell auch ein ziemlich großes Unterfangen.
Die Growls wurden von Sängerin Britta Görtz bearbeitet, wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der HIRAES Sängerin?
Britta kennen wir schon ewig. Und sie gibt ja Unterricht in den extremeren Gesangsarten und kennt sich auf dem Gebiet einfach bestens aus. Es lag für uns daher sehr nahe, sie zu fragen. Wenn man Gesang aufnimmt, ist es extrem wichtig, dass der Ausdruck der richtige ist. Man hört die Stimmungslage eines Sängers aus seiner Performance einfach noch viel mehr raus, als z.B. bei einem Gitarristen. Wenn ein Metal Shouter bei Aufnahmen z.B. richtig wütend ist, dann hört man das den Aufnahmen an. Wenn man Black- oder Death Metal Vocals aufnimmt, muss man daher in der richtigen Stimmung sein, sonst klingt das Ergebnis leidenschaftslos und fade. Britta hat sich sehr viel Mühe gegeben, aus Patrick seine beste Performance herauszukitzeln. Man darf es denke ich so sagen: Britta ist auf ihrem Gebiet eine Koryphäe. Wir hatten großes Glück, dass wir mit ihr arbeiten konnten. Sie hat Patrick noch viele Ratschläge zu seiner Technik geben können, sie hat die besten Takes ausgewählt und die Aufnahmen am Ende editiert, wenn es nötig war. Genauso ist sie auch mit mir und meinen gelegentlich eingesetzten Backing Vocals umgegangen.
Ich bin zudem angetan von der stimmlichen Performance des Hinnerk Bach, der die Clean Male Vocals in ‘Hymn Of The Golden Age’ und ‘Non Serviam Written’ beisteuerte und dies die Atmosphäre doch deutlich anheben konnte. Bisher hörte ich noch nichts von ihm, wie kam der Kontakt zu ihm zustande?
Auch Hinnerk ist ein Hannoveraner Szene-Urgestein. Wenn man in Hannover ein paar Metal-Konzerte besucht hat, hat man Hinnerk irgendwo gesehen. Hinnerk hat früher bei den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS gesungen, die vielleicht doch der ein oder andere kennt. Insofern ist auch er ein sehr erfahrener Musiker. Ich hatte irgendwann mal Aufnahmen von ihm gehört, auf denen er clean gesungen hat. Und das hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich habe ihm dann letztlich drei Songs geschickt, wo ich mir gut cleane Vocals vorstellen konnte und er hat nach kürzester Zeit perfekte 3-stimmige Gesangs-Parts für zwei der Songs abgeliefert, ohne dass er je nach den Akkordfolgen oder dergleichen gefragt hätte. Mich hat das sehr beeindruckt! Hinnerk kann aber auch alle extremen Vocal-Spielarten bedienen und hat tatsächlich mal für Patrick live ausgeholfen, als dieser einigermaßen spontan ausgefallen ist. Hinnerk ist zudem ein Derwisch auf der Bühne, ein echter Frontmann! (Und ein Naturtalent an der Blockflöte.)
Das Album habt ihr im renommierten Hertz Studio in Białystok, Polen, gemischt und gemastert. Das Studio dürfte Fans von BEHEMOTH, VADER und DECAPITATED bekannt sein. Warum fiel die Wahl auf das polnische Studio?
Wir haben eine Liste mit Studios bzw. Produzenten erstellt, die Produktionen gemacht haben, die uns gefielen. Unsere Musik ist aufgrund des Orchesters und der vielen Details nicht einfach zu mischen und wir brauchten jemanden, der einen guten Drumsound macht und mit dem Detailreichtum klarkommt. Wir haben uns von mehreren Leuten Testmixe eines Songs machen lassen und uns dann für Wojtek Wieslawski aus dem Hertz Studio entschieden. Besonders seine Arbeit mit Behemoth auf der “The Apostasy” und mit Vesania auf der “God The Lux” haben uns auf ihn gebracht. Wojtek hat nicht nur einen tollen Job gemacht, er war vor allem sehr geduldig mit uns. Jeden unserer unzähligen Änderungswünsche und Kommentare hat er geduldig und gewissenhaft abgearbeitet.
Kommen die Spoken Words während ‘Divine Hybrid Euphoria’ und ‘Proclamation’ von euch oder auch von einem Gast?
Das Sprachsample in ‘Divine Hybrid Euphoria’ ist ein bearbeitetes Originalsample von Robert Oppenheimer, dem sogenannten “Vater der Atombombe” aus einem alten Interview mit ihm. Das Sample ist sehr bekannt und wir sind nicht die ersten, die es in einen Metal-Kontext stellen.
Die andere Passage habe ich selber aufgenommen. Der Track fasst die dem Album zugrunde liegende Philosophie zusammen. Es ist eine Art Schwur, eine Selbstverpflichtung.
Nach ‘Proclamation’ ist vor ‘Illuminate’, dem wohl “ruhigsten” Track auf der Platte. Hier hört man eine Piano Passage, gleich danach drücken die Gitarren kraftvoll. Mir fiel das so positiv auf, da das “sanfte Tastenspiel” den wuchtigen Gitarren zunächst weichen musste, um nachher wieder miteinander zu verschmelzen. Kann man das, wenn man es stark runterbricht, als Essenz eurer Musik definieren?
Das Wechselspiel zwischen sanft und brachial ist sicherlich wichtig in unserer Musik. Die Musik muss dynamisch sein, sonst wird sie schnell langweilig. Wenn ich vier Minuten Blastbeat auf 250 bpm mit Black Metal-Geschraddel kombiniere, dann hat das schon seinen Wert, aber der Effekt nutzt sich schnell ab. Wenn man Dynamik reinbringt, wirken die brutalen Passagen noch brutaler.
Ich weiß, es steht gerade erst die Veröffentlichung eures Debüts an, aber habt ihr einen ungefähren Fahrplan für weitere VÖs mit AEONYZHAR oder müssen Liebhaber eures Sounds erneut elf Jahre warten?
Ich hoffe nicht! Wir haben einen Plan, ob der funktioniert wird, aber die Zeit zeigen müssen.
Das nächste Album ist bereits fertig geschrieben und in Demo Form vorproduziert. Da mögen sich noch einzelne Details in den Arrangements ändern, aber im Großen und Ganzen ist es fertig. Wir sind da also in einer sehr komfortablen Situation. Zwischen den beiden Alben würden wir gerne eine EP mit 1-2 eigenen Songs und 3 Coverversionen rausbringen. Auch dieses Material ist bereits vorproduziert. Wir werden unseren Helden von EMPEROR, DARK FUNERAL und HYPOCRISY Tribut zollen und ihre Songs in unseren Stil übertragen. (Was Lord Ahriman davon halten wird, wenn wir einen seiner Songs mit Orchester versehen, weiß ich zwar nicht, aber wir werden es trotzdem machen. Wenn er mir dann eine böse e-mail schreibt, habe ich zumindest mal eine e-mail von einem meiner Idole bekommen.)
Wie wir diese Pläne in die Tat umsetzen können, hängt vermutlich vor allem an den Verkaufszahlen von “The Profane Era”. IRGENDWIE kann man seine Musik heutzutage immer veröffentlichen, aber mit Label im Rücken ist es halt schöner.
Apropos Liebhaber: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Demo und EP auf Tonträgern veröffentlicht werden?
Wenn es nach mir ginge, würden wir auch das tun. Ich fände eine schöne LP mit einer Seite Demo und einer Seite EP sehr reizvoll. Ob es sich aus Business Sicht lohnen könnte, diese Aufnahmen nochmal “richtig” zu veröffentlichen, bezweifle ich allerdings. Vielleicht machen wir mal ne kleine Vinylauflage auf eigenes Risiko. Mit den EP Aufnahmen sind wir nach wie vor sehr zufrieden, auch wenn die Produktion natürlich nicht in der gleichen Liga spielt wie die unseres Albums hat Matthias Riediger (PARITY BOOT) damals einen hervorragenden Job bei der Produktion gemacht! Wir haben zudem gerade eine neue Variante unseres allerersten Songs ‘Pandemia – Goddess of Pestilence’ in der Mache. Mal schauen, ob die neue Version irgendwann veröffentlicht wird. Wir haben sie unserem neuen Stil etwas angepasst. Da würde sich ein Kreis schließen lassen.
Habt ihr denn schon Ideen für eine Liveshow, womöglich in einem Festival-Format, also mit mehreren Bands, oder so?
Derzeit bereiten wir uns gerade eifrig auf unser Release-Konzert vor. Ansonsten ist noch nichts spruchreif. Wir wollten mit Bewerbungen für Festivals bis nach dem Release warten, dann haben die Verantwortlichen die Möglichkeit sich von der Musik vorab zu überzeugen und wir können so zeigen, dass wir es ernst meinen und eine professionelle Show abliefern können.
Falls jemand Interesse hat, bitte Kontakt mit uns aufnehmen!
Ich bin durch mit meinen Fragen und sage Dankeschön für deine Zeit. Die letzten Worte gebühren dir, Feuer frei!
Vielen Dank für das Interview und deine Zeit, die du offensichtlich mit der Vorbereitung verbracht hast! Wir werden die absehbare Zukunft nutzen, um mehr Musik zu veröffentlichen und unseren ungewöhnlichen Bandnamen bekannter zu machen.
Interview: Tobias Stahl
Photocredit: Promo