
ARCH ENEMY
Titel: BLOOD DYNASTY
Label: CENTURY MEDIA / SONY
Spieldauer: 42:48 Minuten
VÖ: 28. März 2025
11, 12 und 13. Zumindest kommt mir das in den Sinn, wenn ich mit dem aktuellen Album von ARCH ENEMY beschäftige. Elf Jahre agiert Alissa White-Gluz am Mikro der Schweden, die mit „Blood Dynasty“ ihr zwölftes Album veröffentlichten und mit Joey Concepcion ihren dreizehnten Bandmitstreiter in ihren Reihen begrüßen durften. Nach diesem kleinen Zahlenreihenschmankerl kann man sich nun dem aktuellen Output widmen, dass es mal wieder in sich hat.
Den brachialen und rasant nach vorne preschenden Opener „Dream Stealer“ kennen wir ja bereits und dennoch macht er einen vorzüglichen Job und tritt uns ordentlich in den Arsch. Da kommt man nicht umhin, gleich mal anerkennend zu nicken und die Kinnlade gepflegt wieder nach oben zu schieben. Mit dieser Duftmarke gehen wir über in das hymnisch-mitreißende „Illuminate The Path“, was mich freudig juchzend ergreift und gewahr werden lässt, dass es die Schweden immer noch draufhaben und in der Lage sind, frischen Wind zu entfachen. Die melodischen Anteile hat man wohl dosiert eingebaut, sodass „Blood Dynasty“ mehr für seinen räudigen Unterton, denn seiner Melodic steht. Da passt Alissas Gesang wie Faust aufs Auge und verleiht den Songs diese angepisste und wütende Attitüde, die den rasant-treibenden Charakter auf ihre Art unterstützt.
Auflockerung kommt mit dem Zwischenspiel „Presage“ und der Power-Ballade „Vivre Libre“, einem BLASPHÈME-Cover, daher und lässt Alissas cleane Gesangsqualitäten zur Geltung kommen. Den auf Französisch gehaltenen Gesang verleiht der Darbietung noch eine zusätzliche Note.
Christer Amott wird von den Fans sicherlich immer noch schmerzlich vermisst und auch der Ausstieg von Jeff Loomis dürfte für den ein oder anderen eine Lücke hinterlassen, der man nachtrauert. Nach vorne geschaut sind die Schweden aber weder in Trauer verfallen, noch haben sie sich von den Personalia beeinflussen lassen. Mehr noch hat man sich freigeschwommen und präsentiert sich mit einem würdigen neuen Album, was seinen berechtigten Platz in der Bandbiografie einnimmt.
Robert vergibt 9 von 10 Punkten