KARDASHEV sind eine „Deathgaze“ Band aus Arizona, deren Bandname, der übrigens vom sowjetischen Astrophysiker Nikolai Kardaschew abgeleitet ist, welcher eine hypothetische Skala zur Klassifizierung des technologischen Fortschritts einer Zivilisation anhand ihrer Fähigkeit zur Energiegewinnung entwickelte, mir zwar ein Begriff war, mit deren Schaffen ich mich allerdings zu meinem Leidwesen noch nicht eingehender beschäftigt habe.

Das US-amerikanische Quartett bringt den dritten Studiodreher “Alunea“ auf den Weg und kombiniert in den acht neuen Songs erneut Death Metal Aggression mit elegischen Leads, großen Melodien, brutaler Deathcore Wucht, atmosphärischem Black Metal sowie Prog, Shoegaze und Postrock Elementen.

Die Kompositionen sind atmosphärisch, emotional, dynamisch und wahrlich kontrastreich, massiv, hart und unerbittlich auf der einen, zart und zerbrechlich auf der anderen Seite. Dabei beinhalten die Stücke mehr „Gaze“ und mehr Prog als frühere Alben und wenn Musik eine universelle Sprache ist, dann kreieren KARDASHEV ihre ganz eigene.

Denn bereits in einem Song wie der grandiosen Vorabsingle `Reunion´ oder dem treibend-aggressiven `We Could Fold The Stars´, der das armenische Nationalinstrument Duduk Anwendung findet, vereinen sich mehr Ideen und Wechsel als andere Bands auf einem gesamten Dreher auffahren. Und dabei wirkt das Ganze weder verkopft noch überfrachtet, sondern funktioniert wunderbar und geht natürlich fließend ineinander über.

Die großartige Instrumentalkunst, aber auch und vor allem die Vocals von Mark Garrett, die von gefühlvollen Klargesangspassagen bis hin zu schonungslosen Growls, fiesen Screams und infernalischem Gekeife reichen, sind schlichtweg beeindruckend und formen gemeinsam mit dem abwechslunsgreichen, kreativen Songwriting ein kleines, progressiv-atmosphärisches Deathcore/Post Metal Meisterwerk.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten

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