
ROCK MEETS CLASSIC – „Believe in Rock´n´Roll“ Tour 2025, Düsseldorf
ROCK MEETS CLASSIC – Randall Hall (Lynyrd Skynyrd), Glenn Hughes (Deep Purple/Black Sabbath), Fran Cosmo (Boston), John Elefante (Kansas), Mal McNulty (Slade) und Special Guest Lita Ford
09. April 2025
Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf
Eröffnet wird die Classic Rock Sause von der Band in gewohnter Besetzung mit Alex Beyrodt, Tom Naumann und Michael Ehré (Gamma Ray), dem Chor um Alessandro DelVecchio und dem jung besetzten Orchester mit der stimmungsvollen, aber vor allem gesanglich ein wenig wackeligen Interpretation des
Klassikers `Over The Hills And Far Away´. Als erster Stargast darf dann Mal McNulty, von 2005 bis 2019 bei Slade aktiv mit dem fetzigen `Mama We´re All Crazy Now´ auf die Bühne, der dann später noch mit `My Oh May´ punkten darf.Der eher stille John Elefante, seines Zeichens Anfang der 80er einige Jahre als Leadsänger von Kansas, aktiv macht seine Sache schon deutlich besser, präsentiert sich bei seinen beiden Tracks wahrlich nicht als Rampensau, jedoch durch und durch sympathisch und authentisch. Und auch im weiteren Verlauf mit den beiden Bandhits `Dust In The Wind´ und´Carry On My Wayward Sun´ sprüht er vor Spielfreude und bringt erstmals Stimmung in die alles andere als prall gefüllte, bestuhlte Bude.
Auch Fran Cosmo von Boston konnte nur teilweise und mit viel Backgroundgesang überzeugen, sorgt aber mit Gesangunterstützung des Publikums mit dem
Gassenhauer `More Than A Feeling´ für einen der ersten kleinen Höhepunkte des Abends, bevor relativ früh in der Setliste der eigentliche Headliner des Abends,
Gitarrist und Sänger Randall Hall, der die Southern Rock Götter Lynyrd Skynyrd vertritt, für die er von 1987 bis 1993 die „Axt schwang“, die Szenerie. `Call Me The Breeze´, `What´s Your Name´ und das packende `Freebird´ nebst schickem Gitarren-Triell mit Beyrodt und Naumann sorgen jedenfalls für Bewegung bis in die hinteren Reihen und ein komplett stehendes Auditorium.
Nachdem die RmC Band mit Chor und Orchester und der ultralangen Guns ´n´ Roses Ballade `November Rain´ für den ersten emotionalen Höhepunkt des Abends gesorgt hat, wird deutlich, auf wen die meisten der Anwesenden gewartet haben und warum die Setliste angesichts dessen eben doch in der genau richtigen Reihenfolge aufgebaut ist: Lita Ford (The Runaways) und Glenn Hughes.
Die britische Rockröhre legt mit dem punkigen `Cherry Bomb´ gleich los wie die Feuerwehr und passenderweise dürfen erstmals Feuer- statt Nebelsäulen vom Bühnenrand in die Höhe steigen.
Glenn Hughes gibt die bekannten Deep Purple Songs `Burn´, `Stormbringer´ und `Mistreated´ gekonnt zum Besten und bekommt für die stärkste Gesangsleistung des Tages, seine authentischen Ansagen und seinen Dank an alle Beteiligten zurecht viel Applaus. Anschließend sorgt er gemeinsam mit der „Queen Of Rock“ Lita Ford und dem gemeinsamen Duett `Close My Eyes Forever´ für den emotionalen Höhepunkt eines nicht allzu überschäumenden Abends, der mit dem unausweichlichen `Sweet Home Alabama´ Finale mit Randall Hall und allen Protagonisten nochmals vergnüglich und ausgelassen endet.
Bis auf `Far Far Away´ bekam das Publikum die Oldies zu hören und zu sehen, die es erwartet und goutiert hat, konnte zweieinhalb Stunden in die Vergangenheit abtauchen, mitsingen, schunkeln und hatte durchaus seinen Spaß. Mehr Sorgen muss man sich wohl um die Fans machen, die der Veranstaltung bereits den Rücken gekehrt haben. Dazu passt folgende Meldung: Einige Tage vor Tourstart hat Veranstalter Manfred Hertlein bekannt gegeben, dass Rock Meets Classic 2026 zum letzten Mal im gewohnten Format über die Bühne geht. Als erste Stargäste der „Farewell Tour“ wurden bereits Michael Schenker (Ex-UFO, Ex-Scorpions) sowie Pretty Maids Sänger Ronnie Atkins bestätigt. Gleichzeitig wurde verkündet, dass man gewillt sei, 2027 mit einem komplett neuen Konzept wieder an den Start zu gehen.
Text: Michael Gaspar
Photo Credits: Sven Bernhardt