
SOBER TRUTH
Titel: GODDESS
Label: Taktart Records
Spieldauer: 39:47 Minuten
VÖ: 04. April 2025
SOBER TRUTH darf man mit Fug und Recht als Legenden des Underground bezeichnen, denn die Band steht seit mittlerweile 18 Jahren dafür, dass sie keinem Trend folgt, immer bei sich bleibt und mit ihrer Musik Genregrenzen aufbricht. Mit ihrer bodenständigen Art haben SOBER TRUTH eine große Fangemeinde an ihrer Seite, auf die sie zählen können und die den Weg ihrer Favoriten mitgehen. So freut man sich schon lange auf “Goddess”, den Nachfolger des erfolgreichen sechsten Albums “Laissez Faire, Lucifer!”, das 2021 veröffentlicht wurde. SOBER TRUTH gründeten sich 2007 in Siegburg und machten nicht nur musikalisch einen Wandel durch, auch in der Besetzung gab es in all den Jahren Änderungen. Anno 2025 stehen Sänger und Gitarrist Torsten Schramm(Stein), Bassistin Jules Rockwell, Leadgitarrist Nils Spantig (Thrashinther) und Schlagzeuger Adrian Conzen (the beast) für den unverwechselbaren Sound von SOBER TRUTH, die ihre Hörer mit ihren melancholisch gehaltvollen Klängen, energetisch durchschlagenden Gitarrenriffs, druckvoll-treibenden Drums und eindrucksvoll wabernden Basslines begeistern. Die Zahl der Fans, die SOBER TRUTH mit ihrem Progressive Rock/Metal, Groove Metal und Thrash Metal in ihren Bann ziehen, steigt zusehends und so wird die Fangemeinde auch durch und mit der Veröffentlichung von “Goddess” wachsen.
‘Who Am I’ ist in seinen ersten Sekunden schnell und druckvoll, Torstens Stimme böse, aber erdig wie gewohnt. Die Intensität des Songs bleibt hoch, das Tempo grooved sich ein und macht den Song zu einem Headbanger, der textlich unter die Haut geht. Die Drums geben den Takt an, die Gitarren folgen, der Kopf beginnt zu wippen und man kann sich der dichten SOBER TRUTH Atmosphäre auch während ‘Shining’ nicht entziehen – was man übrigens auch gar nicht in Betracht zieht, versprochen. Wer moshen möchte wird die entsprechend tanzbaren Momente in ‘Pathfinder’ finden, in dem nicht nur Meister Schramm zeigt wie wandelbar seine Stimme und die damit transportierte Stimmung ist, auch die Instrumentalisten zeigen einmal mehr wie verdammt gut sie ihr Handwerk beherrschen. Der Bass von Jules wabert zu Beginn des Slow-Growers ‘Forbidden’, der zu einer wilden Achterbahnfahrt wird und mit “All Humanity Is Lost” endet, bedrückend eindrucksvoll. Nach ‘Stunned’ das Death Metal in seiner DNA hat und Torsten erneut mit Fem-Vocals supportet wird, legen SOBER TRUTH ‘Embryonic Part 1’ und ‘Embryonic Part 2’ nach, die für mich in Sachen Text und Intensität die Highlights auf “Goddess” sind. Diese erneut dichte Atmosphäre, der Tiefgang in Sang und Klang, mit dem man sich auch auseinandersetzen sollte, sowas findet man nur im Underground. Ein weiterer Beweis für die unberechenbare Vielseitigkeit des Quartetts aus Siegburg sind das progressive und fast hypnotisierende ‘Abyss’ und der groovige Druckfetzen ‘The Origin’. Genauso unberechenbar wie alles zuvor gehörte ist auch der Schlussakt, den ich euch hier nicht explizit beschreiben möchte – genießt einfach ‘Goddess’ in allen Facetten – so, wie es sich SOBER TRUTH auch für ihr neuestes Werk und auch alle Vorgänger wünschen…
…und drückt dann erneut auf Play.
Das Berechenbare an SOBER TRUTH ist ihre Unberechenbarkeit und das ist auch gut so. Das Quartett um Bandgründer, Sänger und Gitarrist Torsten, die Queen am Bass Jules Rockwell, Leadgitarrist Nils Spantig und Drummer Adrian Conzen schafft es erneut, ihren Fans eine verdammt starke, abwechslungsreiche, druckvolle und tiefgängige Platte zu präsentieren. “Goddess” kann man beim Sport hören, um musikalisch in den Arsch getreten zu werden, man kann “Goddess” mit Freunden hören, zusammen feiern, tanzen, headbangen oder auch die Texte besprechen, natürlich geht das auch alleine. “Goddess” zementiert die Position von SOBER TRUTH als eine der schillerndsten Bands des Undergrounds, die auch live brutal stark abliefern.
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Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten