Die schwedischen AOR/Melodic Rocker STREETLIGHT veröffentlichen ihren Zweitling “Night Vision” und frönen weiterhin ihrem eher schmusigen, weniger „guitar driven“, sondern doch im Schnitt eher soften, synthielastigen klassischen 70s/80s Sound.

Vielleicht sollte die Band sich selbst einen Gefallen tun und als Referenzen nicht Journey, Toto und Kansas, sondern vielmehr eher Bands wie Yes und Supertramp angeben. Das muntere Anfangsdoppel aus der flotten Single `Long-Distance Runner´ und dem tatsächlich mal rifflastigeren ` Captured In The Night´ kann sich jedenfalls definitiv hören lassen.

STREETLIGHT haben einige schicke Melodien sowie treffsichere Refrains im Köcher und nehmen uns mit auf eine musikalische Zeitreise. ` Learn To Love Again´ und `Leanna´ sind starke Balladen, letztere noch dazu mit einem lässigen Gitarrensolo versehen.

Überraschend mutig, fast ein bisschen pop-punkig geht es beim folgenden `Straight To Video´ zur Sache, bevor die wieder am Rande des Kitsches taumelnde Hymne `Fly With Eagles´ folgt. Die weitere Ballade `Where Did Love Go´ weiß da wieder deutlich besser zu gefallen.

Das abschließende, über siebenminütige `End Game´ vereint moderne und progressive Elemente mit dem gewohnten Sound und kann mit dieser ein wenig aus dem sonstigen Rahmen fallenden Stilistik inklusive Saxophon-Solo punkten.

STREETLIGHT sind auf dem richtigen Weg und gegenüber dem Debüt ein deutlicher Fortschritt und eine Weiterentwicklung sowie größere Treffsicherheit und Variabilität festzustellen. Während einige Tracks „nur“ solide AOR-Kost darstellen, kann man mit den genannten Highlights, insbesondere den Openern, den starken Balladen und dem fulminanten Finale überzeugen.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten

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