Tatsächlich kenne ich keine Band aus Frankreich – egal aus welchem Genre – die meinen Geschmack in der Form trifft, dass ich sie zu meinen Lieblingsbands zählen würde. Auch wenn es die ein oder andere gute Band gibt (z.B. Mütilation oder Skelethal) bestätigen gerade diese Ausnahmen die Regel. 

HELL MILITIA kommen aus dem Umfeld von Mütilation (Meynach steuerte auf der Scheibe seine kranken Vocals bei) und veröffentlichten im Jahr 2005 ihr Debüt „Canonisation of the Foul Spirit“. Darkness Shall Rise Productions, seit jeher spezialisiert auf wertige Reissues im Tape- und Vinylformat, nimmt sich nun auch dieser Scheibe an.

HELL MILITIA kommen sehr im Geiste der ersten Hälfte der Neunzigerjahre aus dem Knick. Rein spielerisch hängen sie allerdings deutlich hinter den vor allem norwegischen Vorbildern des Genres. Selbiges darf ich für das technische Vermögen festhalten. Das macht aber nicht viel aus, denn somit bewahren sich HELL MILITIA einen gewissen Charme und sind nicht gleich in der allzu deutlichen Plagiatskiste zu finden. Sicherlich geht originell anders, aber für eine doch gefällige Scheibe gereicht es mit „Canonisation of the Foul Spirit“ allemal. Die Songs strotzen vor Niedertracht, Eiter und greifbarer Gewalt. Aufgeteilt ist die Platte in zehn Psalmen inklusive einem doch überraschenden Alice Cooper Cover ‚Years Ago‘.

Gerade im Mittelteil des Albums haben sich einige starke Songs vergraben, die die vorliegende Scheibe zur Hörempfehlung oder Beschaffungsmaßnahme bei Gefallen kategorisiert. Nichts unentbehrliches aber dennoch ein unterhaltsames Reissue.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten

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