ENEMY INSIDE – VENOM

ENEMY INSIDE

Titel: VENOM

Label: RPM-ROAR

Spieldauer: 35:02 Minuten

VÖ: 28. Februar 2025

2018 haben die bayrischen Metaller ENEMY INSIDE ihr Debütalbum “Phoenix“ veröffentlicht, dem sie drei Jahre später das Zweitwerk “Seven“ folgen ließen. Ihr Stilmix aus modernem Dark und Alternative Rock und Metal machte sie schnell deutschlandweit bekannt.

Nun legt die Band um Sängerin Nastassja Giulia, die Gitarristen Evan K. und Dave Hadarik sowie Bassist Dominik Stotzem mit ihrem dritten Album “Venom“ nach. Die neuen Songs setzen verstärkt auf eine explosive, energiegeladene Melange aus Metalcore und Industrial mit Pop und leichten Gothic Einflüssen und Elementen.

Schon der Titeltrack überzeugt mit einem Industrial-beeinflussten, modernen Sound sowie gesunder Härte, welche die als Einflüsse genannten Bands wie Bring Me The Horizon, Bad Omens, I Prevail, While She Sleeps und Falling In Reverse verständlich machen.

`Should Have Known Better´ macht als Single mit zeitgemäß-poppigem Gitarrenrock eine gute Figur, während `Sayonara´ mit mächtigen Riffs und guter Hook an Electric Callboy und ein wenig an Babymetal erinnert.

Die Ballade `What We Used To Be´ setzt dem einen melancholisch-emotionalen Kontrapunkt emtgegen, bevor  mit `Fuck That Party´ mit  Elektro-Synthie Power und treibendem Beat sowie einem Feature von Clawfinger Sänger Zak Tell die elektrisierende, Genregrenzen sprengende Hölle losbricht.

Weitere Gastbeiträge sorgen für die nächsten Highlights. Das rockige `Dirt On My Name´ mit Mirza Radonjica (Siamese) lässt Einflüsse aus R&B und Deathcore erkennen, während `I’d Rather Be Dead´ mit Davey Suicide von den gleichnamigen kalifornischen Alternative Rockern Tendenzen zu Darkwave und modernem Alternative Rock mit düsteren, stampfenden Gitarren und Synthies aufweist, die an Lacuna Coil erinnern.

`Don’t Call Me An Angel´ zeigt die episch-melodische Seite von ENEMY INSIDE auf, bevor der djentig angehauchte Track `Unburn´ sowie der poppige Album-Closer `Let Me Go´ eine vielseitige, dynamische und dennoch homogene Scheibe beschließen.

“Venom“ baut auf ein mehr an Eingängigkeit und Pop-Elementen einerseits, man ist aber auf der anderen Seite härter geworden und baut mehr Breakdowns und harsche Vocals in die Songs ein, die sich kaum in eine stilistische Schublade packen lassen.

Der Hörer wird in einer guten halben Stunde von so viel Energie und einer perfekten Produktion mit manchmal zu viel Hochglanz und zu wenig Ecken und Kanten förmlich überrollt, wobei allerdings auch nach mehreren Durchläufen relativ wenig beim Hörer hängen bleibt. Und doch kann man sich der schieren Wucht, Catchieness und dem stürmischen Temperament des Ganzen nur schwer entziehen.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten