FORMOSA – PYRITE

FORMOSA

Titel: PYRITE

Label: METALMOSA RECORDS/CARGO

Spieldauer: 40:52 Minuten

VÖ: 31. Januar 2025

Schweiß schiebt sich aus den Poren, E-Gitarren zerren Beine auf die Tanzfläche, volle Köpfe laufen leer und man meint auch, die eigenen Brusthaare wachsen gerade schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Ganz klar, was da aus den Boxen pumpt, das ist purer Sex. Hard Rock, Heavy Metal und Glam machen ein Baby – und da ist es auch schon: Hallo, FORMOSA!“

Die Essener Hardrocker verfolge ich schon seit einigen Jahren mit viel Interesse und wachsender Bewunderung, auf dem Seziertisch hatte ich sie aber bisher noch nicht liegen. Mit der fünften Full-Length “Pyrite“ ist es nun also soweit. „Eine E-Gitarre, ein Bass, ein Schlagzeug und ein Sänger mit einer unverkennbaren Stimme.“ Die Besinnung auf das Reduzierte, Natürliche, Wesentliche – vielleicht ist es das, das Erfolgsgeheimnis der Truppe, die durch Basser Lukas Bierbrauer zum Quartett angewachsen ist.

Ihre Songs versprühen Dynamik, Ekstase und jede Menge Spaß in den Backen und sind auf der anderen Seite oftmals entspannt, lässig und manchmal nachdenklich. Da gibt es die Hymne `No Warrior´, das relaxte `As Long as You’re Rocking´, `Let’s Have a Drink´ und den grandiosen Ohrwurm ` Round and Round´.

Hier wird die Quintessenz der Band, die Liebe zur Musik“ fühl- und hörbar in dreizehn Songs die den Hörer die verschiedensten Emotionen durchmachen lassen. „Es ist nicht alles Gold, was glänzt!“ – Das steckt bereits im Albumtitel: Pyrit, auch Katzengold oder Narrengold genannt, macht deutlich: nichts ist wie es scheint. Ein fröhlicher, kraftvoller Song kann auch einen düsteren Inhalt haben.

FORMOSA bewegen sich „zwischen Hard Rock der 80er, Heavy Metal und epischen Einflüssen aus dem Power Metal“ mit Power, Verve, starken Melodien und großen Refrains zum Mitsingen. Die Tracks sind vielseitig und abwechslungsreich und dennoch homogen und unverwechselbar.

Aber `Power to the Fist´, `Cannibal Lover´, `Rolling High´, `Dressed to Kill´ und `Hellfire´ – was ist das für eine beeindruckende Ansammlung von großartigen, zeitgemäßen Rocksongs mit hohem Wiedererkennungswert und Mitgehfaktor. Ist das Stadionrock für das neue Jahrtausend? Rockhymnen für eine neue Generation? Melodic/Hair/Glam Metal 2.0? Wohl von allem etwas, aber immer mit großer Authentizität, einem unverwechselbaren Sänger, tonnenweise Spielfreude und Atmosphäre sowie reichlich 80er Flair.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten