RIGORIOUS
Titel: KINGDOM UNFOLD
Label: METALAPOLIS RECORDS
Spieldauer: 50:38 Minuten
VÖ: 17. Januar 2025
Die junge deutsche Power Metal Hoffnung RIGORIOUS bereichert seit 2021 die heimische Heavy Metal Landschaft mit ihrem nicht alltäglichen, mit Synthesizern und orchestralen Elementen angereicherten Sound. Der ersten musikalischen Visitenkarte, der EP “Iron Wings/Power Of My Sword“ EP (2022) sollte bereits im Folgejahr das Debütalbum “Night Of Retribution“ folgen, dem nun der Zweitling „Kingdom Unfold“ an die Seite gestellt wird.
Der Nachfolger wurde erneut von GRAVE DIGGER Sänger Chris Boltendahl im Graveyard Studio in Köln produziert, gemixt und gemastert. Ihren Sound mit Tracks zwischen stampfenden Rockern und Fast-Balladen wie dem grandiosen `Ignite The Flame´ charakterisiert die nordrheinwestfälische Truppe als die RIGORIOUS DNA: „alles melodisch, trotzdem heavy, eingängig und nie langweilig“.
Das große Plus, das auffällige Alleinstellungsmerkmal sowie der Unique Selling Point, der für hohe Eigenständigkeit und großen Wiedererkennungswert sorgt, ist darüber hinaus die einzigartige Stimme von Sänger Lukas Remus, die von clean bis rau und beinahe heiser reicht, sich über drei Oktaven erstreckt und durch abwechslungsreiche Songs in Szene gesetzt wird, in denen er auch mal fast wie Elvis rockt und „knödeln“ darf (`Hear Me Out´).
Während der Opener `Fate Is Sealed´ noch als straighter Banger mit viel Keyboard-Power und tiefen Vocals durchgeht, werden beim folgenden, großartigen Ohrwurm `King´ Chöre und andere symphonische Elemente in den Sound integriert. Zudem könnte man manchmal meinen, es mit bis zu drei verschiedenen Sängern zu tun zu haben, denn neben tiefem Bariton und heiseren Screams gibt es immer wieder auch hohe, melodische Vocals auf die Ohren.
Die Vorabauskopplung `Bathed In Blood´ vereint Gothic Vibes und Vocals sowie Screams, wobei diese und der packende Refrain mehrstimmig ausfallen, bevor sich `Midnight´ als weiterer veritabler Ohrwurm entpuppt.
`The Wish´ verströmt erneut Gothic Vibes und der Frontmann erinnert fast an Jyrki (The 69 Eyes), bevor es im Chorus von einer leider unbekannt bleibenden Dame zum Duett erweitert und der Refrain mit einem Growlpart beschlossen wird. Das folgende `Into The Sea´ kommt mit Streicherklängen, mehrstimmigem Gesang und einem mitreißenden Gitarrensolo daher, während `To Life´ mit Rhythmus, Dynamik und mächtigen Chören überzeugt.
`Dreams´ ist ein eigentlich schneller, europäisch geprägter Power Metal Banger mit jedoch abwechselnden melodischen sowie faszinierenden Thrash/Death Vocals, bevor das eher ruhige und melodische `Akeldama´ das Album abschließt.
Fazit: viel mehr Abwechslung in einem gewissen gesteckten stilistischen (Power Metal) Rahmen und dennoch mit Stimmigkeit und Homogenität einhergehend ist fast nicht möglich. “Kingdom Unfold“ begeistert und unterhält, reißt mit und macht Spaß.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten