ACCEPT – `Humanoid` Tour, Oberhausen
ACCEPT – PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS
06. November 2024
Turbinenhalle 1, Oberhausen
ACCEPT begleiten mich und die Heavy Metal Gemeinde bereits den Achtzigern und klar, wenn sie auf ihrer `Humanoid` Tour schon in der Nähe sind und dann noch PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS mitbringen, ist der Konzertbesuch quasi ein Muss. Das dachten sich offenbar auch verdammt viel andere, die die große Turbinenhalle (1) schon deutlich vor Beginn des Konzertes zuhauf bevölkerten und sich auf jede Menge Old School Heavy Metal freuten.
PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS
Wer den Namen Phil Campbell hört, muss unweigerlich an Motörhead denken. Dieser Tatsache ist sich der Hauptdarsteller der “Bastards“ natürlich bewusst, auch wenn er mit seinen Söhnen und dem „neuen Frontmann“ Joel Peters unterwegs ist. So bestand die PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS Setliste an diesem Abend auch zur Hälfte aus Motörhead Songs, die naturgemäß, auch beim nicht mehr ganz so jungen, Publikum einschlugen. Insbesondere, da auch nicht Alle mit dem neuen Material der BASTARD SONS vertraut sind.Aber was soll’s, Energie beweist die Band vom ersten Moment an. `We’re The Bastards`, `Freak Show` und Mötörheads `Going to Brazil`(angekündigt als „A song to dance your fucking arse off“) eröffnen den Abend, bei dem PHIL selbst meist zurückhaltend agiert und die Aktion dem „Jungvolk“ weitgehend überließ. Lediglich bei einigen Ansagen übernimmt Phil die Führungsrolle, die mit Sänger Joel ein neues Centre of Attention hat.
So erfährt das Publikum zum Beispiel dass, der Track `Straight Up` zusammen mit Metalgod Rob Halford komponiert wurde, wird bei `Born to raise Hell` zum Mitgröhlpart halbiert und zum Duell aufgefordert und reagiert auf das gängige “make some noise“ Ritual. Dass die Motörhead Klassiker `Ace of Spades` und das abschließende `Killed by Death` ,bei den auch die rauhen Vocals überzeugen, besonders gefeiert werden, wundert niemanden und ehrlich gesagt, näher kommen wir der Legende heute auch nicht mehr. Nach zehn Songs ist dann Schluß und PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS können die Bühne zufrieden verlassen.
ACCEPT
Deutschlands ultimative Heavy Metal Band aus den 80ern sind unbestritten ACCEPT, die in ihrer Geschichte zahllose Klassiker hervorgebracht haben. Auch wenn von der Urbesetzung nur noch Bandkopf Wolf Hoffmann übrig geblieben ist, weiß, jeder der zu ACCEPT geht was er bekommt. Große Riffs, eine oft an die Klassik angelehnte Leadgitarre , OOOOOOOH-OOOH-OOOOOH Mitsingparts und geilen alten Teutonic Metal. Und Wolf Hoffmann, Mark Tornillo, Uwe Lullis und Co. reißen das Publikum mit, bei ihrer Reise in die Vergangenheit.
Nein, es ist keine Nostalgieshow, die ACCEPT hier abreißen, sondern die Mischung aus neuzeitlichen Songs und den alten Hits, die einerseits der Lebendigkeit der Band beweist und andererseits die Geschichte gebührend feiert.
Bewaffnet mit drei Gitarren plus Bass, den rauen Vocals und einer gebührenden Lightshow, entfaltet die Band über zwei Stunden reichlich Druck und gute Laune. Angefangen bei den Openern `The Reckoning`, `Humanoid`und Restless and Wild, über `London Leatherboys`, das unvermeidliche `Midnight Mover`(ok, der Song ist alt und nicht so schlecht …) über eine brachial schnelle Version von `Breaker`, bei der die Banger verwöhnt werden. Unschlagbar ist dabei, wie tight die große Band dabei agiert, exakt wie ein Uhrwerk auf Speed, knallen die Twin und Triple Gitarren durch die Halle. Zwischendrin immer wieder die geliebten Mitsingparts, die ACCEPT perfektioniert haben und jede Mange Songs. Mal schnell mal Midtempo, mal alt mal neu. Ziemlich egal, die Band zieht kraftvoll durch, erntet andauern spontanes Klatschen. Nach dem Medley der Unforgotten Gems `Demon’s Night / Starlight / Losers and Winners / Flash Rockin‘ Man` und `Shadow Soldier`donnerm mit `Princess Of The Dawn`und mit `Metal Heart` zwei der ganz großen Hymnen durch das begeisterte. Publikum. `Teutonic Terror` und `Pandemic` beschließen den Hauptteil, bevor dann endlich der mit „Heidi-Heido“ der Pool-Hai das Fliegen lernt. Balls To The Wall und `I’m A Rebel` geben dem Publikum auch noch genau das, was die Fans wollen. Purer Old School Heavy Metal Spaß vom feinsten!
Viel besser geht es einfach nicht, Danke ACCEPT, in der Form dürft auch noch 40 Jahre auf der Büne bleiben!
Text und Photo Credits: Sven Bernhardt