PATXA
Titel: JUST HEAVY METAL
Label: Independent
Spieldauer: 44:26 Minuten
VÖ: 10. Oktober 2024
Bilbao im spanischen Baskenland ist mir bisher nicht als Hort des Heavy Metal aufgefallen. Mit dieser Stadt verbinde ich vielmehr das dortige Guggenheim Museum. Das ist architektonisch ein Meisterwerk heutigen Bauens. Und die Sammlung Guggenheim ist eine der wichtigsten zur Kunst der Moderne.
Aus Bilbao stammt nun auch PATXA. Das ist das Projekt des gleichnamigen Sängers. Der ist wohl schon seit über 30 Jahren auf den Spuren des Stahls unterwegs. Seine bisherigen Bands Al Borde, Valhalla, Adgar und Ad Eternum sind mir allerdings bisher nicht untergekommen. Jetzt ist er auf die ruhmreiche Idee gekommen, seine Vision seines Heavy Metal zu kreieren. Nach gut einem Jahr Arbeit erscheint also das Debüt von PATXA.
Das hinterläßt mich zwiegespalten. PATXA hat tatsächlich eine grandios geile Stimme, irgendwo zwischen Kiske, Sammet und Tate. Aber schon mit dem Opener ´Children Of Metal´ verspielt er einigen Kredit. So viele Klischees auf einmal. Das kann gutgehen. Aber in diesem Falle eher nicht, wie ich finde. Um diese Art schlagerigen Metal an den Mann zu bringen, braucht es auch gutes und spannendes Songwriting. Wer mich kennt, der weiß, ich liebe Bands wie Hammer King. Die Pfälzer haben es immer geschafft, fesselnde und abwechslungsreiche Kompositionen unters Volk zu bringen. PATXA gelingt das in Teilen nicht. Für mich klingt einiges doch eher gleichförmig und formelhaft.
Das können die besseren Songs wie das dramatische ´Sacred Elf´ oder das rasende ´United Our Spirits Fly´ leider nicht mehr herausreißen. Insgesamt bleibt „Just Heavy Metal“ Heavy Metal von der Stange. Und hat wenig mit der architektonischen Vision eines Guggenheim Bilbao zu tun.
Schade.
Mario Wolski vergibt 7 von 10 Punkten