EVILON – A WARRIOR’S WAY

EVILON

Titel: A WARRIOR'S WAY

Label: Fetzner Death Records

Spieldauer: 46:50 Minuten

VÖ: 01. November 2024

EVILON ist eine Folk/Death Metal Band aus Schweden, die sich aus Jonny Sjödin (Guitar, Vocals), Kenneth Evstrand (Guitar, Backing Vocals), Björn Wildjärn (Bass, Backing Vocals) und Anders Hagen (Drums) zusammensetzt. Gegründet wurde die Band schon 2015 von Kenneth Evstrand und Jonny Sjödin. Mit dem neuen Album “A Warrior’s Way”, dass am 01. November über Fetzner Death Records rauskommt, haben die Skandinaver nach “Leviathan” (2018) ihren zweiten Langspieler am Start, der im limitierten Digipack (500 Stück) mit 12 Seiten Booklet erhältlich sein wird. Die 11 Songs wurden geschrieben und aufgenommen von EVILON, gemischt und gemastert wurde “A Warrior’s Way” von Robert Widell. Artwork und Layout stammen von Gogo Melone.

Im Opener ‘Yggdrasil’ geben sich EVILON eingängig und Fans der Färöer von TYR werden eine Ähnlichkeit während der Clean-Singing Parts feststellen. ‘Jotunheim’ ist ein wenig schneller als der Opener und erinnert an Bands wie ENSIFERUM, genauso wie der knackige Stampfer ‘Walk Of The Damned’, der mit ruhigen Klängen endet. Es darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass die genannten Bands nur zur Orientierung dienen, denn EVILON haben zu 100% ihren eigenen Stil, der mir Spaß macht. Die Ballade ‘A Warrior’s Way’ handelt vom Leben und Sterben eines Kriegers und zeigt auf wie atmosphärisch die Schweden klingen können – was hier sehr geil passt sind die rauen Vocals, denn die Musik fühlt sich an wie eine epische Schneelandschaft und der Gesang wie der eisige Wind, der einem ins Gesicht peitscht. ‘Into The Battlefield’ knattert ganz im Stil der ersten Songs aus den Boxen. Der Nackenbrecher ‘Foreign Land’ führt uns wohl ins Reich der Sachsen, denn im Text geht es um Könige, die bald ihren Weg ins Jenseits antreten sollen. ‘Galdr’, ‘My Runestone’ und auch ‘Skald’ sowie ‘Blot To The Skies’ halten den musikalischen Kurs des EVILON Drachenschiffs und auch im Finale ‘Valkyria’ darf nochmals das Haupt geschüttelt und die Kriegsaxt geschwungen werden. 

EVILON waren mir bisher unbekannt und dank der Underground-Labels kommen solche Bands dann auch nach Deutschland. Auf den ersten “Blick” klingen EVILON wie bereits bekannte Bands, die es schon seit Jahrzehnten gibt. Beim sich näher mit der Band beschäftigten merkt man dann, dass die Jungs durchaus Wiedererkennungsmerkmale haben, was vordergründig an ihrem Sänger und seiner frostigen Stimme liegt. Textlich beschäftigen sich die Schweden mit der Wikingerzeit, dass ist bestimmt für den ein oder anderen ein Grund die Platte nicht zu hören, Fans des Underground-Viking Metal freuen sich aber über neue Stories aus dem Reich der Riesen, der Götter und sonstigen Fabelwesen aus Skandinavien. Vielleicht sollten sich EVILON im nächsten Album von diesem Thema emanzipieren und es wie ENSIFERUM machen, die eine fiktive Erzählung, ein “erfundenes” Abenteuer besingen, denn das macht auch kaum einer aus der Szene und würde für Abwechslung sorgen. Musikalisch ist “A Warrior’s Way” auch gut anzuhören und vereint Folk-Melodien mit Death Metal – ein bisschen mehr als es andere Bands mit ihren aktuellen Alben tun – was Traditionalisten des Genres freuen wird. Auf Bandcamp kann man sich die CD sichern.

Tobi Stahl vergibt 7 von 10 Punkten