THE SPIRIT
Titel: SONGS AGAINST HUMANITY
Label: AOP RECORDS
Spieldauer: 41:00 Minuten
VÖ: 25. Oktober 2024
Exportschlager aus dem kleinsten Flächenbundesland, dem Saarland, sind neben Karlsberg Ur-Pils, Heinz Becker und Lyoner mit Sicherheit auch die melodischen Black-Deather von THE SPIRIT. Mit „Songs against Humanity“ legen die Südwestdeutschen ihren vierten vollständigen Longplayer vor.
Gefühlt agieren THE SPIRIT auf der Scheibe wieder etwas direkter und harscher als auf dem doch stark vertrackten sowie progressiven Vorgänger Of Clarity and galactic Structures (2022). Wenngleich es auch immer noch melodisch und durchaus progressiv zugeht. Schön ist zudem die Tatsache, dass sich THE SPIRIT einen eigenen Signaturesound zugelegt haben und nicht nur einfache und sentimentale Dissection Klone darstellen. Der Opening Track zugleich Titelsong fordert den Hörer schon mal ordentlich in acht Minuten Spielzeit. ‚Room 101‘ ist ein treibendes Biest, mit großartigem Riffing. Dem steht ‚Cosmoc Rain and Human Dust‘ zu keiner Sekunde nach und präsentiert Kabinettstückchen feinsten melodischen Black Metals.
THE SPIRIT schaffen es recht leicht zwischen Vertracktheit und straighten Parts nach Belieben zu wechseln und den Hörer dabei bei der Stange zu halten. Auch alle Folgetracks präsentieren sich ähnlich stark und lassen nichts an den furiosen Gitarrenleads und Songstrukturen vermissen, die man so an THE SPIRIT schätzen gelernt hat. Abwechslungsreichem, technische Finesse und noch genügend Schwärze sind hier die wesentlichen Erfolgsfaktoren und erfahren ihre Bündelung in packenden Tracks. Das umzusetzen gelingt ihnen auf „Songs against Humanity“ ausgesprochen gut und damit geriert sich die Scheibe besser als der direkte Vorgänger.
Für THE SPIRIT Fans meiner Meinung nach Pflichtprogramm, für anspruchsvolle Hörer ist zumindest reinhören verpflichtend. Starkes Ding!
Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten