DEVIN TOWNSEND – POWERNERD

DEVIN TOWNSEND

Titel: POWERNERD

Label: INSIDE OUT MUSIC

Spieldauer: 44:07 Minuten

VÖ: 25. Oktober 2024

Der kanadische Alleskönner DEVIN TOWNSEND ist sowohl Mastermind des Industrial Projekts Strapping Young Lad, als auch der Dreh- und Angelpunkt des Devin Townsend Project und ein Teil des Country-Duos Casualties of Cool.

Mit dem neuen Studioalbum “PowerNerd“ führt er nun sein viel geliebtes und gelobtes Soloprojekt weiter und liefert eine Definition des Albumtitels gleich mit:

„POWERNERD – Substantiv

  1. – Eine Person jeglichen Geschlechts, die durch Hartnäckigkeit und Ausdauer etwas, was die Gesellschaft als „Schwäche“ ansehen mag, in eine Supermacht verwandelt hat.
  2. – Ein verdammt cooler Typ.
  3. – Du.“

Das Album soll in gerade einmal elf Tagen entstanden sein, was bei seiner überbordenden Kreativität, Majestät und Wucht sowie der kraftvollen Produktion beinahe unglaublich erscheint. Der Opener und Titelsong bringt uns dies in einer sehr massiven, metallischen Weise und mit einem Gastauftritt von Jamey Jasta (Hatebreed) sofort näher.

Die Musik von DEVIN TOWNSEND ist zugleich chaotisch und vielseitig, komplex und wundervoll. Blastbeats wechseln sich mit Südstaatenrock, Aggression und Härte mit schönen Melodiebögen und dem typischen Soundwänden und mächtigen Klanglandschaften ab.

`Falling Apart´ bezieht seine Faszination und Dynamik aus dem Kontrast zwischen der ruhigen Strophe und dem großen, druckvollen Chorus, bevor `Knuckledragger´ mit diversen Einfällen und kreativen, musikalischen Ideen das erste Mal ein wenig verschroben und schrullig wird. Da setzt nur noch die abschließende Country meets Akustik meets Power Nummer `Ruby Quaker` einen drauf, inhaltlich eine Ode an die Kraft und Wirkung von Kaffee.

Ansonsten jedoch sind Tracks wie die vorab ausgekoppelten `Jainism´ und `Gratitude´ sowie das hymnische `Glacier´ und das eingängige `Younger Lover´ einfach hervorragende, kurzweilige, abwechslungsreiche und ausgeklügelte Songs zwischen Epik, „Elektro Prog“ und Heaviness.

Die Stücke kommen bei einer Länge von maximal knapp sechs Minuten beim Quasi-Abschluss `Goodbye´ schnell auf den Punkt und sind dennoch facettenreich und vielseitig zwischen großen Melodien, Schönheit, Poppigkeit und Wucht.

Zudem transportieren sie haufenweise Emotionen, triefen vor Atmosphäre, Energie und Dynamik und verfügen bei aller Härte und Vielfalt über Eingängigkeit, eine gewisse Eleganz und eine unbestimmte Art von Feierlichkeit. Hinzu kommen die schier unendlichen musikalischen Fähigkeiten sowie die meisterliche Produktion des Masterminds.

“PowerNerd“ wird als limitiertes 2CD+Blu-ray Artbook (mit dem Album, Bonustracks und Devins erstem Dolby Atmos Mix), limitiertes 2CD Digipak in einer O-Card, Standard CD, Gatefold 2-LP sowie digital erhältlich sein. Das Cover der Scheibe wurde von Travis Smith gestaltet.

By the way: “PowerNerd“ ist der Auftakt einer bereits komplett fertiggestellten, musikalischen Trilogie und soll alsbald „durch den Nachfolger „The Moth“ – selbst beschrieben als “orchestral, over-the-top, dark and uncomfortable” – und die ‘“alien weirdness” des finalen „Axolotl“ kontrastiert werden“.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten