Der Elektro Party Metal der vor gut zwei Dekaden gegründeten Finnen von TURMION KÄTILÖT vereint seit jeher Groove, Industrial, Power, Techno und Pop zu einer einzigartigen abgefahrenen Mixtur. Da bildet auch das nun in den Startlöchern stehende “Reset“ Album keine Ausnahme.

Die zwölf neuen Songs sind hart, rhythmisch und abwechslungsreich sowie dabei durchaus eingängig und tanzbar. Hier wird mit Effekten, stampfenden Beats, Instrumenten, Vocals und Sprache um sich geworfen und experimentiert, dass es eine Freude ist.

Mit ihrem außergewöhnlichen, vielseitigen Hybriden und Songs wie dem pulsierenden Opener `Yksi Jumaliste´, der treibenden Vorabauskopplung `Pulssi´ oder dem atmosphärisch-trampelnden `Trauma´ macht das finnische Sextett durchaus Spaß, mit einigen weniger packenden Tracks, einer gleichbleibenden, musikalischen Marschrichtung und vor allem den finnischen Lyrics wird es dem Hörer allerdings auch nicht ganz einfach gemacht und in Albumlänge manchmal ein wenig strapaziös und ermüdend.

Für das große Highlight der Platte sorgt das deutschsprachige, düstere `Schlachter´ mit Gastvocals von Lord Of The Lost Fronter Chris Harms, bevor `Reset 7 (not to be continued)´ mit harten Beats, Screams und teilweise sanften, weiblichen Vocals das Album gewohnt wild und facettenreich beschließt.

Der „Industrial Metal mit Spaßfaktor“ von TURMION KÄTILÖT bietet Abwechslung, Kreativität, Überraschendes und Unterhaltung satt. Zudem sind die oft geforderten Trademarks Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert mehr als erfüllt.

Experimentierfreudige Metalfans ohne Elektroallergie werden hier erneut auf ihre Kosten kommen, während Oldschool Metal Puristen sich nach wie vor mit Grausen abwenden. Und das ist wohl auch gut so.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten

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