CAPILLA ARDIENTE – WHERE GODS LIVE AND MEN DIE

CAPILLA ARDIENTE

Titel: WHERE GODS LIVE AND MEN DIE

Label: High Roller Records

Spieldauer: 45:21 Minuten

VÖ: 18. Oktober 2024

Die Epic-Doom-Metal-Formation CAPILLA ARDIENTE wurde 2006 in Santiago (Chile) aus der Taufe gehoben. Bis dato gehen eine EP und zwei Alben auf ihr Konto: »Bravery, Truth And The Endless Darkness« (2014) sowie »The Siege« (2019), beide über High Roller Records veröffentlicht. Das brandneue Album wurde, wie schon sein Vorgänger, abermals von Felipe Plaza Kutzbach (Gesang), Julio Bórquez (Gitarre), Igor Leiva (Gitarre), Claudio Botarro Neira (Bass) und Francisco Aguirre (Schlagzeug) aufgenommen. Felipe Plaza Kutzbach singt darüber hinaus auch für Procession (wo Claudio Botarro Neira ebenfalls den Bass bedient) sowie die wiedergeborenen Scald aus Russland, die mich erst kürzlich mit „Ancient Doom Metal“ überzeugten.

Nachdem ich das 2019er Werk auch wirklich derbe abgefeiert habe, eigentlich war das für mich ein Schritt, doomige Sounds wieder und neu zu entdecken, tue ich mich mit dem neuen Dreher ziemlich schwer. Auch und obwohl viele Trademarks erhalten wurden, vor allem die schweren und zähen Riffs, tolle melodische Leads, fesselnde Breaks, irgendwie werde ich nicht warm. Einiges wirkt uninspiriert. Felipes Gesang erscheint mir manchmal etwas monoton. Und ein paar der Übergänge erscheinen mir etwas hektisch. Das steht aber dann (im gleichen Song) neben wirklich starken Passagen. Trotzdem, das Basssolo etwa in ´Now Here. Nowhere.´ verpufft irgendwie in einem wilden Durcheinander. Alleine, dass ich die Worte hektisch und Durcheinander mit Doom in Verbindung bringe, kommt mir schon seltsam vor.

Wenn ich, und der liegt nahe, den direkten Vergleich suche, dann haben für mich die Russen Scald mehr als eine Nase vorn. Vielleicht auch, weil sie die kürzeren Songs bringen, mehr auf den Punkt kommen. Auf den Punkt, der auf diesem Stück Musik stellenweise knapp verfehlt wird. Aber klar ist auch, „Where Gods Live And Men Die“ ist dennoch beileibe kein schlechtes Album. Eventuell benötigt es bei mir noch ein paar Tage, oder einen Ausbruch aus der Hektik des Alltags,  um die eigentlichen Feinheiten zu entdecken. Vielleicht liegend auf einem Berggipfel, die herbstliche Sonne im Gesicht, einem leichten Wind auf der Haut und CAPILLA ARDIENTE im Ohr.

Fans epischer Tonkunst zwischen Candlemass und späten Bathory sind sicher hier gut aufgehoben. Wer sich dieses Teils annimmt, sollte auch bis zum Ende dran bleiben, denn der letzte Track ´As I Lie On The Summit´ ist auch der beste.

 

Mario Wolski vergibt 7 von 10 Punkten