RABID FLEAH EATERS
Titel: RABID FLEAH EATERS
Label: Eigenpressung
Spieldauer: 45:15 Minuten
Ich muss ja gestehen, dass mich das Rabid Flesh Eaters-Debüt vor einigen Jahren nicht unbedingt aus den Socken gehauen hat, weshalb ich in Bezug auf den Nachfolger – schlicht „R.F.E.“ betitelt – keine hohe Erwartungshaltung hatte. Der interessanteste Punkt war da möglicherweise sogar noch, dass auf dem Track „The Fall“ die letzten Aufnahmen des leider viel zu früh an Krebs verstorbenen Bruce Corbitt (Rigor Mortis, Warbeast) zu hören sind. Aber weit gefehlt, denn auch wenn die rabiaten Fleisch Fresser ihren grimmigen Sound nur wenig bis gar nicht verändert haben, so fegen einen einige der Thrash-Abrissbirnen gepflegt aus dem Ohrensessel, nur um dich mit voller Wucht auf die Tanzfläche zu klatschen. Witzigerweise profitiert die enorme Gewalt des Vierers von der weit vom heutigen Standard einer transparenten Studio-Produktion entfernten Klangqualität. „Demons Within“ etwa ist scheinbar nur wenig entfernt von den Vier-Spur-Demo-Aufnahmen der Achtziger. Aber es klingt gewollt und verbreitet Charme. Am besten gefallen mir die Texaner immer dann, wenn sie in Hyperspeed durch die Songs riffen und prügeln, als ob ein Morgen, in dem Trump wieder Präsident sein könnte, ausgelöscht werden muss. Der Opener „Vengeance (of Nightmares)“ ist ein solcher Track, aber auch in beispielsweise „Welcome To Your Funeral“ wird gebrettert was die Sau hergibt. Diese Leistung, sich auch noch ein Stück abseits der ausgetretenen Thrashpfade zu bewegen und die Songs mit dieser rotzigen Attitüde rauszuhauen, wäre mir locker fette 8 Punkte wert, wenn die Jungs das Tempo nicht ab und zu fast abwürgen würden, was ihnen meiner bescheidenen Meinung nach nicht gut zu Gesicht steht. Aber für 8 Punkte reichts noch. Und das ist deutlich mehr als das mit dem die anderen Combos über die Ziellinie scheppern. CDs gibt’s in kleiner Stückzahl vom Metal-Commander. Kontaktet Joachim Schlums at metaljoe@gmx.de
Stephan Becker
obliveon vergibt 8 von 10 Punkten