Wenn man die Essenz von „Metal Kult“ mit einigen Begriffen umschreiben müsste, NASTY SAVAGE würde bei mir innerhalb von Sekunden fallen. Seit gut 40 Jahren unterwegs, wurde es – abgesehen von ein paar exklusiven Shows – in den letzten 15 Jahren jedoch eher ruhig um Wrestler „Nasty“ Ron Galetti und seine Mitstreiter. Das letzte Studioalbum „Psycho Psycho“ hat mittlerweile auch bereits 20 Jahre auf dem Buckel.
Und da machen wir uns nichts vor: wer hätte noch einmal mit einem Album gerechnet? Gerade deshalb überrascht mich „Jeopardy Room“ umso mehr. Hier gibt’s keine halben Sachen. Der alte psychopathische Wahnsinn in Ronnies Stimme, das Ungeschliffene, diese einfach liebenswürdige Verruchtheit: all das beherrscht auch im Jahre 2024 den rohen Sound der Florida Legende. Die Gitarrenarbeit hätte seinerzeit bereits auf „Indulgence“ eine gute Figur abgegeben, anstößige Geräusche wie in ´Blood Syndicate` gab’s in der Bandvergangenheit auch schon einmal zu hören.
Für ´Witches Sabbath` wurden John und Donald Tardy von Obituary gar als Gast mit ins Boot geholt, um dem thrashigen Sound noch eine derbe Death Metal Schlagseite zu verpassen und die dynamische Produktion bekam stilecht im legendären Morrisound Studio/Tampa ihren Feinschliff.
Schön zu sehen, dass alte Hasen wie NASTY SAVAGE allen Neuerungen trotzen. Mögen in Zukunft noch viele Röhrenfernseher über die Wupper befördert werden…

Marius Gindra vergibt 8,5 von 10 Punkten

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