Thomas Eriksen ist MORK und MORK ist Thomas Eriken. Wenn man ganz genau hinschaut stimmt das vielleicht nicht bis ins letzte Detail, aber visionär, konzeptionell und ideologisch passt das schon. MORK aus Halden in Norwegen sind nunmehr seit 20 Jahren unterwegs, auch wenn das Debütalbum Isebakke bis 2013 auf sich warten ließ. Allerdings schaffte es Eriksen das Kernteam bei der Stange zuhalten, sprich sich selbst zu immerwährenden Weiterentwicklung von MORK zu motivieren. Gerade die ersten Alben und großteils bis zur Kathedralen finde ich MORK durchaus sehr gut. Die letzte Scheibe Dypet hatte mir zuletzt noch mehr Fragezeichen beschert und gefühlt nur wenige Monate später legt MORK mit „Syv“ eine neue Platte auf. Die insgesamt siebte Scheibe und die Frage, die sich stellt: Wohin geht die Reise?

„Syk“ entfaltet schon gleich zu Beginn den MORK-typischen Stil, der sich durchweg als naturalistisch aber rhythmisch gerne vertrackt bezeichnen lässt. Meister Eriksen lässt auch hier den Wendungen seiner Kompositionen freien Lauf, allerdings holen mich die neuen Songs deutlich besser ab als auf Dypet, dem ich seinerzeit rein kommerzielles Kalkül unterstellt habe. Natürlich wird auch auf „Syv“ der norwegische Black Metal nicht einer seiner rohen Urform zelebriert, aber die Ausgewogenheit und die Authentizität sehe ich hier deutlich gewahrt. So wandelt MORK zwischen norwegischem Black Metal, Heavy Metal Annäherungen (‚Med Døden til Følge) und instrumentalen bzw. akustischen Kompositionen (‚Til syvende of sist‘ sowie der Abschlusssong ‚Omme‘). Eriksen schafft dadurch ein extrem hohes Maß an Abwechslung, die nicht ermüdend sondern stetig das Interesse wecken kann.

Ehrlicherweise hat mit MORK mit „Syv“ doch deutlich überrascht, eine solch interessante Platte hätte ich den Haldenern nicht zugetraut. Wahrscheinlich die MORK Scheibe mit der höchsten Differenzierung und dem kreativsten Anspruch bislang.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten

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