VISION DIVINE – BLOOD AND ANGELS´ TEARS

VISION DIVINE

Titel: BLOOD AND ANGELS´ TEARS

Label: SCARLET RECORDS

Spieldauer: 49:57 Minuten

VÖ: 20. September 2024

Etwa fünf Jahre liegt der letzte Longplayer “When All The Heroes Are Dead“ der italienischen Metaller VISION DIVINE nun zurück. Dessen Vorgänger “Destination Set To Nowhere“ datiert sogar aus dem Jahr 2012, als dort noch ein gewissen Fabio Lione (Angra, Ex-Rhapsody, Ex-Labyrinth) hinter dem Mikro stand.

Die stilistischen Parallelen zu den powermetallischen Landsleuten sind dann, was den aktuellen Sound des Sechsers angeht, auch nur die halbe Wahrheit, zu der sich noch deutliche progressive Tendenzen sowie symphonische Chöre und jede Menge klassischer Bombast gesellen.

Zudem ist die nun vorliegende, neunte “Blood And Angels´ Tears“ Scheibe der Band die erste Hälfte einer zweiteiligen epischen Saga um gefallene Engel und den radikalen Kampf zwischen Luzifer und dem Erzengel Michael, so dass auch szenische, hörspielartige Elemente sowie kurze Erzählpassen, teilweise in italienischer Sprache, enthalten sind.

Naturgemäß erwartet man von einer europäischen Power Metal Truppe schnelle, packende Nummern, welche mit beispielsweise `Once Invincible´, dem hymnischen `When Darkness Comes´ oder `Go East´ unter den elf neuen Stücken fraglos vorhanden sind.

Aber auch und gerade davon abweichende Kompositionen wie das eindringliche `Preys´ und der introspektive, kurze, balladeske Monolog `A Man On A Mission´ bescheren der Scheibe einige musikalische Highlights.

Für weitere Glanzlichter sorgen zwei Tracks, bei denen prominente Gastmusiker am Werk waren. Zum einen das großartige `The Broken Past´ mit Ray Alder (Fates Warning) und Alle Conti (Twilight Force, Trick Or Treat) und das eingängig-mitreißende `Drink Our Blood´, bei dem AC Wild von den italienischen Speed Metallern Bulldozer mit von der Partie ist.

Fazit: keine schlechte, aber auch keine durchweg überzeugende Scheibe, die manchmal an fehlender Griffig- und Eingängigkeit einerseits und zu viel Pathos, Bombast und Theatralik auf der anderen Seite krankt.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten