NEPTUNE – END OF TIME

NEPTUNE

Titel: END OF TIME

Label: Pride & Joy

Spieldauer: 39:17 Minuten

VÖ: 20. September 2024

NEPTUNE verfolge ich mittlerweile seit vier Jahren. Kurz vorm Release von “Northern Steel” “fand” ich die schwedische Heavy/Melodic Metal Band beim Stöbern und war gleich angetan von den skandinavischen Musikern. NEPTUNE veröffentlichten im Laufe der letzten vier Jahre eine EP, mehrere Singles und sogar eine Tape-Box, mehr Old School geht fast nicht. Old School ist dabei ein gutes Stichwort. Die Geschichte von NEPTUNE begann nicht erst 2020, die Wurzeln reichen weitaus tiefer und bis in die 80er Jahre des letzten Jahrtausends. Wer die sehr interessante Story rund um die Verfechter des „Swedish Steel” lesen möchte, dem lege ich die Homepage ans Herz. Am 20. September 2024 kommt mit “End Of Time” das offiziell zweite Album von Row Alex (Vocals), Anders Olsson (Guitars), Jan Tosh Ason (Bass & Vocals), Johan Rosth (Keyboards) und Jonas Wikström (Drums) raus und das über das deutsche Label Pride & Joy!

Produziert und gemischt wurde das Album von Jan Tosh Ason, NEPTUNE tritt als Co-Produzent auf. Aufgenommen wurde im Stockholmer Soundroom. Das Mastering erledigte Hoffe Stannow (Cosmos Mastering), das coole Artwork kommt von Spoil und die Fotos und Grafiken stammen von Anders Olsson. “End Of Time” wird es als CD, LP geben, wobei die Vinyls exklusiv im Bandshop erhältlich sind. ‘Metal Hearts’ war die erste veröffentlichte Single aus “End Of Time” und ist eine sehr eingängige und groovy Heavy Metal Nummer – perfekt als Opener und live sicherlich eine Bank. Die Lyrics wurden von Linda Sonnvik geschrieben, Anders Olsson sagte dazu in unserem Interview:

Linda ist eine alte Freundin von Jan Tosh und sie fragte ihn, ob er etwas hätte, für das sie Text und Melodie (Topline) schreiben könnte. Er hatte gerade den Titel ‘Metal Hearts’ fertiggestellt, sie probierte es aus und es gefiel uns. Sie schrieb sogar mehr, als wir brauchten, sodass Row Alex die Teile auswählen konnte, die er singen wollte.

‘Brightest Steel’ geht mit Geschwindigkeit nach vorne und Sänger Row Alex verschafft mir eine Gänsehaut mit seiner einzigartigen Stimme, die nahezu jedes Tempo gehen kann. ‘The End Of Time’ startet mit den Künsten von Johan Rosth am Keyboard, der von kraftvollen Bässen unterstützt wird. Lyrisch ist ‘The End Of Time’ eher düster, handelt er vom Untergang. Dieses Endzeit-Szenario hat es nicht nur bei den Nordmännern anno 1066 gegeben und war das Ende der Raubzüge, es ist auch ein aktuelles Thema, nur dass es in dieser Zeit wesentlich globaler zu einem Ende der Zeit auf Erden kommen könnte. ‘Revenge’ war die zweite Singleauskopplung, ein martialischer Song, dessen Takt fast die Rudergeschwindigkeit für die nordischen Krieger in ihren Drachenbooten vorgeben könnte. Das Lied spielt natürlich im Universum der Wikinger in der Zeit, als Harald Hardrada lebte, dem man nachsagt, bis nach Ägypten gekommen zu sein, wo er eine derbe Niederlage hinnehmen musste. Jetzt ist ‘Revenge’ angesagt, also Fäuste hoch und Attacke.

Die Klasse Arbeit am Schlagzeug zieht sich durchs komplette Album, in ‘Motherland’ finde ich besonders den Einstieg stark, denn hier stehen vor meinem inneren Auge Wiknger vor Trommeln und geben Signale, Warnzeichen oder sowas. Der Song an sich dreht sich um die Sehnsucht nach der Heimat, einer Heimat, welche die nordischen Raubzügler oft Jahre nicht sahen – Gänsehautsong! Die ‘Sun Goes Down’ geht mit seinem Rhythmus ins Ohr und bleibt da, dafür sorgen Anders Olsson (Guitars) und Jan Tosh Ason (Bass & Vocals). ‘Nepturion’ gibt sich düster und ist einer der intensivsten Tracks auf “End Of Time”, ‘Power’ macht seinem Namen alle Ehre und geht mit Überzeugung nach vorne und ‘Highlands’ ist eine weitere herausragende Nummer der fünf Schweden die den Hörer Freiheit und Selbstbestimmung spüren lässt – so großartig!

Balladesk startet der leider letzte Song ‘Northern Warriors’ und bleibt das auch, bis auf den kämpferischen Refrain, der durchaus das Potenzial zum Ohrwurm hat. Wer sich ein wenig mit der Geschichte der Band auskennt, der hört auch einen Raben schreien, der Rabe steht symbolisch für den leider viel zu früh verstorbenen Sänger Ray Alex dessen Bruder Row Alex jetzt die Stimme von NEPTUNE ist – sein Bruder ist stolz auf ihn und, um im nordischen Mythos zu bleiben, lauscht Rafven den Hymnen von NEPTUNE am großen Tisch in der Halle der Gefallenen.

“End Of Time” überzeugt mich auf ganzer Linie. Die erfahrenen Schweden haben einen verdammt starken Klang, die Rädchen von Gesang, Gitarren, Keys und Drums laufen wie geschmiert und thematisch liegen mir die 10 Songs zu 100% – noch dazu weil sie sich auch auf aktuelle Ereignisse beziehen. Der Mix aus Melodic und Heavy Metal passt meines Erachtens ebenfalls prima, denn NEPTUNE heben ihre 80er Wurzeln hervor und verpassten ihrem Sound moderne Vibes. Bei mir läuft die digitale Ausgabe hoch und runter, ich freue mich aber auf die Platte, denn wie schon bei “Northern Steel” so auch bei “End Of Time”: Heavy Metal von NEPTUNE muss auf Vinyl gehört werden, denn hier entfalten sich die Songs von Row, Anders, Jan, Johan und Jonas großartig – wer sich aufmerksam das Design von “End Of Time” betrachtet, wird auch Ray Alex entdecken und das ist ein weiterer Punkt den ich so mag an der Band, die Ehrung ihrer Gefährten.

Wer “End Of Time” direkt als Vinyl-Variante bei NEPTUNE kaufen möchte, für den haben wir hier den Link zum Shop der schwedischen Heavy Metal Truppe, die sich über euren Support freuen wird! https://www.neptune.nu/shop/

Tobi Stahl vergibt 10 von 10 Punkten