SERIOUS BLACK
Titel: RISE OF AKHENATON
Label: AFM RECORDS
Spieldauer: 43:39 Minuten
VÖ: 27. September 2024
“Rise Of Akhenaton” ist die sechste Studioscheibe der im Jahr 2014 gegründeten, international besetzten Power Metaller SERIOUS BLACK oder wie es die Plattenfirma formuliert: „zehn Jahre tiefmelodischer Power Metal mit der Lizenz zur Hymnenbildung“.
Tatsächlich kreiert der Fünfer um den renommierten griechischen Gitarristen und Produzenten Bob Katsionis einen packenden Sound mit moderner Produktion, mitreißenden Singalongs und griffigen Arrangements. Die Basis ist gradliniger, klassischer Power Metal mit hohem Tempo, viel Power und eingängigen Refrains, der dann und wann aber auch in eher hardrockenden Gefilden wildert, aber auch mal in metallischerem Terrain zu finden ist.
Dabei entpuppt sich der vor drei Jahren eingestiegene Sänger Nikola Mijic als der berühmte perfekt passende Deckel für den Topf, da er keiner der üblichen blank geputzten heroischen Barden ist, sondern sich in seiner Stimme neben tonnenweise Kraft, Ausdruck und Direktheit eben auch jede Menge Dreck, Rauch und Tränen finden lassen.
Für meinen Geschmack benötigt der neue Longplayer ein wenig Anlaufzeit und kommt ähnlich schläfrig aus den Startblöcken wie die ansonsten großartige Gina Lückenkemper hin und wieder. Während `Open Your Eyes´ noch einen mehr als ordentlichen Opener abgibt, folgen danach ein, zwei in meinen Augen deutlich schwächere Tracks.
Doch was SERIOUS BLACK danach für ein grandioses Feuerwerk an starken Songs abbrennen ist schlichtweg beeindruckend und dürfte jedem Power Metal Fan ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Nach den beiden großartigen Hymnen `Take Your Life´ (welch ein Chorus) und dem ebenfalls maximal eingängigen `Shields Of Glory´ folgt die emotionale Piano-Ballade `When I´m Gone´.
Weiter geht es mit dem an Hammerfall erinnernden Stadion-Singalong-Monster `United´, bevor der orientalisch anmutende Titeltrack an das Stück `Akhenaton´ vom Debütdreher „As Daylight Breaks“ (2015) anknüpft und mir beim flotten Ohrwurm `Virtual Reality´ Edguy in den Sinn kommen.
Während es sich bei der zweiten, dem kürzlich verstorbenen Vater von Basser Mario Lochert gewidmeten Ballade `I Will Remember´ um einen Covertrack der US Rocker von Toto handelt, schließt mit dem fantastischen, vorab ausgekoppelten `Metalized´ ein feiner schwermetallischer Banger eine kurzweilige, mitreißende Scheibe bestmöglich ab.
SERIOUS BLACK haben sich unüberhörbar gesteigert und liefern einen homogenen, beinahe durchgehend begeisternden Silberling mit bockstarken Kompositionen ab. Das Ziel, die bisher beste Chartsplatzierung (Rang 16) damit zu verbessern, sollte also keine Utopie sein. An der musikalischen Qualität wird es jedenfalls definitiv nicht scheitern.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten