THORIUM – THE BASTARD

Thorium - The Bastard

THORIUM

Titel: THE BASTARD

Label: EMANZIPATION PRODUCTIONS

Spieldauer: 36.36 Minuten

VÖ: 20. September 2024

Klssischen brachialen Oldschool Death liefern die Dänen THORIUM (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen belgischen Powermetal-Band) auf ihrem sechsten Album „The Bastard“ ab.

Geschickt kombinieren die Kopenhagener amerikanische wie europäische bzw. skandinavische Einflüsse zu einem durchaus eigenen Gesamtsound, der zwar nicht sonderlich originell ist, sich aber auch nie direkt mit einer einzigen anderen Band vergleichen lässt. So klingt das Album – passend zum Titel – wie ein räudiger Bastard aus Frühwerken von Bands wie Massacra, Gorefest, Morbid Angel, Deicide, Illdisposed, Desultory, Unleashed, Amon Amarth und Arch Enemy – immer mal wieder ergänzt um kurze, bittersüß-morbide Melodien alter Paradise Lost.

Endlich können die Dänen auf „The Bastard“ dabei auch mit einer richtig guten – druckvollen und dynamischen, aber nie zu cleanen – Produktion aufwarten. Dadurch kommen auch die Growls (und vereinzelte Gekeife) von Sänger MHA um Längen besser und voluminöser zur Geltung als auf allen Vorgängeralben und erinnern mich hier oft an Bo Summers (Illdisposed) oder Jan-Chris de Koeijer (Gorefest).

Und im Vergleich zum imho eher schwachen und zerfahrenen Vorgänger „Danmark“ ist auch das Songwriting auf „The Bastard“ wieder deutlich zwingender, homogener und brachialer. Fast alle Songs der Scheibe sind kurzweilig und krachen beim Anhören meist von vorne bis hinten richtig gut rein. Hier kommen wir aber auch zum kleinen Manko der Scheibe: Langfristig hängen bleibt keiner davon.

Das Eröffnungstriple ‚Eclipsed‚, ‚Over The Mountains‘ und ‚Nightside Serenade‚ bietet bereits einen repräsentativen Einblick ins Album. Noch etwas cooler finde ich das treibende ‚It All Comes Back To Me Now‘ und das geil walzende ‚Legacy Of The Forgotten‘. ‚Not Equals‘ und ‚Underground‘ wiederum stechen aufgrund einiger sicker Morbid-Angel-Rhythmen und -Vibes hervor.

Fazit: „The Bastard“ ist meiner Meinung nach das bisher mit Abstand stärkste THORIUM-Album – starke Songs, eindrucksvolle Gesangsleistung und klasse Produktion. Für Fans aller oben genannten Bands kann ich einfach nur gepflegtes Reinhören empfehlen. Zwar reicht es noch nicht ganz zur absoluten Spitzenklasse – sooo weit ist diese aber auch nicht mehr entfernt.

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten