THUNDERBIRD DIVINE – LITTLE WARS

Thunderbird Divine - Little Wars

THUNDERBIRD DIVINE

Titel: LITTLE WARS

Label: BLACK DOOMBA RECORDS

Spieldauer: 41:59 Minuten

VÖ: 30. August 2024

Nach einigen ansprechenden, teils nur digital veröffentlichten EPs und Singles kommen die seit 2017 aktiven Psychedelic-Rocker mit dem klangvollen Namen THUNDERBIRD DIVINE jetzt mit ihrem ersten Longplayer „Little Wars“ um die Ecke.

Das Quintett aus Philadelphia spielt eine coole Mischung aus psychedelischem Stoner- und klassischem 70er-Rock mit teilweise wunderbarer Hammond-Schlagseite. In zahlreichen guten Momenten klingen THUNDERBIRD DIVINE dabei wie doomig-epische Monster Magnet mit Sabbath- und Purple-Einschlägen, zumal auch Sänger (und Gitarrist) Erik Caplan phasenweise etwas an David Wyndorf erinnert.

Dabei kommen vereinzelt auch zahlreiche Instrumente zum Einsatz, die normalerweise nicht zu klassischen Rock-Besetzung gehören, wie z. B. Theremin, Sitar, Banjo, Harmonica, Melodica und Synthies. Diese sorgen punktuell für musikalische i-Tüpfelchen und vereinzelte „progressive“ Momente. Vor allem regiert auf „Little Wars“ aber stonernder bis psychedelischer Classic-Rock mit grooviger Hammond-Orgel.

Little Wars

Nach dem stimmungsvollen Intro „Pony Express“ geht’s mit dem melodisch-schleppenden Groover ‚Times Gone Bad‘ schon stark, jedoch noch nicht überragend los. Was folgt, sind aber drei nahezu perfekte Perlen für die Ewigkeit:

  • ‚Last Laugh‘: Soundgarden und Monster Magnet schreiben zusammen einen groovigen, stetig eskalierenden und heftiger werdenden Hardrocker. Schweinegeil.
  • ‚Black Rhino Mantra‘: Monster Magnet und Siena Root schreiben einen hypnotischen Groover mit Sitar und Hammond. Wäre auf allen Alben beider Bands ein Highlight.
  • ‚These Eyes‘: Stecke Black Sabbath, Purple, Hawkwind und Monster Magnet in einen Sack und lasse sie einen epischen Doomer schreiben. Besser wird das auch kaum.

Danach können das Hammond-geschwängerte Instrumental ‚Tides‘ (erinnert phasenweise an „Ego, The Living Planet von Monster Magnet) und das groovige, aber nicht ganz auf den Punkt kommende ‚Highway Dawn‘  halbwegs überzeugen, können den drei vorangehenden Knaller jedoch nicht das Wasser reichen.

Zum Schluss gibt’s mit der western-mäßigen Soundkulisse ‚Old Black Crow‘ und dem langweiligen Instrumental/Outro ‚Carousel‘ leider auch zwei ziemlich überflüssige Tracks, die den Gesamteindruck von „Little Wars“ etwas nach unten ziehen.

Fazit

Im Grunde kann ich zu „Little Wars“ von THUNDERBIRD DIVINE ein ähnliches Fazit abgeben wie kürzlich zum Debüt der US-Kollegen von Jupiter Cyclops: Die ersten vier Songs der Scheibe würden eine nahezu perfekte Kult-EP abgeben. Über die volle Albumlänge kann die Band dieses Niveau hier aber noch nicht durchhalten. Nichtsdestotrotz: Drei richtig mitreissende und drei überdurchschnittliche Song sind definitiv mehr, als ein Großteil anderer Bands pro Album auf die Reihe kriegt. Gut gemacht und Daumen hoch für die Zukunft!

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten