Bei in Kürzel gesprochen „DT“ wird mir immer das Anekdötchen in Erinnerung bleiben, wie ein in Berlin gestrandeter Christopher Amott von den Festival-Machern des Rock Harz 2017 eingeflogen wurde, damit die Jungs ihren Auftritt vollzählig absolvieren konnten. Sieben Jahre und zwei Alben weiter sind DT mit einem neuen Album am Start, wobei man wieder auf Produzent Martin Brandström zurückgegriffen hat.

Musikalisch hat man sich, hört sich vielleicht blöd an, seitwärts entwickelt. Innerhalb des Bandgefüges hat es natürlich wieder Veränderungen gegeben, die sich aber erfreulicherweise nicht auf die geliebten Trademarks von DT ausgewirkt haben. Mehr noch, den düsteren Anstrich hat man erfreulicherweise beibehalten und so wartet das Album mit dem massiven Opener ‘Shivers And Voids’ auf, der melodisch-brachial nach vorne treibt und förmlich auszurufen scheint, das DARK TRANQUILLITY wieder da sind, als hätte sich nichts geändert.

Das Wechselspiel der Melodik auf der einen Seite, die Dunkelheit verströmende Attitüde auf der anderen Seite und der Wechselgesang spielen mit den Gegensätzlichkeiten und vereinen in ‘Not Nothing’ die besten Elemente beider Seiten. Die clean gesungen Passagen fangen auch brachiale Songs wie ‘Drowned Out Voices’ geschickt auf, um Anlauf für die nächste musikalische Eskalation zu nehmen.

‘One Of Us Is Gone’ hält dagegen inne und lässt mit uns mit seiner Melancholie Raum zum Nachdenken. Das Album leitet uns durch ein Wechselbad der Gefühle, lässt es an Härte nicht vermissen und weiß mit den bekannten und geliebten Trademarks der Schweden zu spielen und zu begeistern. Den Abschluss bildet der melodische Midtempo-Rocker ‘False Reflection’, vielleicht nicht der erwartete Rausschmeißer, aber dennoch typisch DT und der Abschluss eines wieder einmal mehr als gelungenen Albums.

Robert vergibt 9 von 10 Punkten

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