Aus dem beschaulichen Südwesten Pennsylvanias, USA, stammen ROT COVEN. Das Duo bestehend aus DD (Gitarre) und MZ (Gesang, Bass, Schlagzeug) bewegt sich im Noisesektor mit einer Mischung aus Industrial, Doom, Sludge und überschaubaren Anteilen von Death Metal. Diese Melange ist alles andere als massentauglich. Im Gegenteil sogar, denn wabernde Noisemomente erstrecken sich über die Gesamtlänge von 90 Minuten und sind nur für Hartgesottene oder total abgestumpfte Hörer. Natürlich blitzen stellenweise wirkliche Songstrukturen durch aber in der Masse sind es Soundfragmente, die zweifelsohne eine gewisse Atmosphäre erzeugen jedoch weit entfernt von klassischen Songs oder Songaufbauten sind.

Kommen diese Momente allerdings zum Zuge sind sie von infernalischem Gebelle und vernichtendem und waberndem Noisesound geprägt. „Nightmares devour waking the world“ gliedert sich in zwei Teile, beide Phasen sind jeweils 45 Minuten lang. Phase Eins besteht aus fünf, Phase Zwei aus drei Songs.

Wie gesagt, das sind ganz schön dicke Bretter, die hier gebohrt werden müssen. Ihre Einflüsse beschreiben ROT COVEN unter anderem aus Einstürzende Neubauten, Abruptum, (frühe) Butthole Surfers, Throbbing Gristle, Godflesh und weiteren Protagonisten des vorrangig elektronisch-vernichtenden Spektrums der Musik stammend. Ein weites Feld, ein intensives Album und nichts fürs easy listening beim Aufrüschen für die nächste Beast in Black Show oder die nächste Maiden Tribute Band.

Für Kenner und Noisefreaks zu empfehlen. Wer einen schönen Tag hatte, sollte sich diesen mit dieser Platte definitiv vermiesen können.

Ingo Holzhäuser vergibt 6,5 von 10 Punkten

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