Schon in den frühen 80ern waren EAR DANGER in der niederländischen Metalszene aktiv, brachten es aber nur auf einige Demos und einen Beitrag zu einem Split-Sampler, bis erst einmal Schicht im Schacht war. Über 20 Jahre später reaktivierten Bassist Matt und Drummer Dick auf ihre alten Tage die Band und so kam es, dass 2011 mit „Full Blast At Last“ endlich ein richtiges Album erschien, das auf meinem Plattenspieler seinerzeit zum Dauerbrenner mutierte.
An ihrer Rezeptur haben die Südholländer auf ihrem mittlerweile dritten Album glücklicherweise nichts geändert: hier gibt’s eine gute halbe Stunde gut abgehangener, straighter Heavy Metal in der Tradition alter Käskopplegenden wie Picture oder Bodine, der ersten Band von Ayreon Chef Arjen Lucassen. Gradlinig, auf den Punkt gebracht und ohne jegliche Experimente; ein klassisches Trademark der NL-Heavy Szene in den 80ern, wo seit Jahrzehnten Unmengen verborgener Schätze schlummern. Das sympathisch rohe ´Heavy Metal Hammer´ ursprünglich vom dritten Demo ist für „Minotaur“ noch einmal neu aufgenommen worden, ansonsten sollten die flotte Nummer ´Sniper Attack´ sowie ´Metal Alliance´ mit Unmengen Querverweisen an die alte Garde des Stahls extra hervorgehoben werden. Ja, „Minotaur“ macht einfach ganz unbefangen Spaß!
P.S.: Mit Headbangers Records hat sich auch genau der richtige Fachmann der Band angenommen. Leidenschaftlich kümmert sich Labelchef und Landsmann Marco Van Empel sowohl um verschollene Demoacts der 80er wie auch um den Nachwuchs im internationalen Underground. Checkt mal bei Möglichkeit seine Palette an Releases!

Marius Gindra vergibt 8 von 10 Punkten

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