IREFUL – AGENTS OF DOOM

Ireful - Agents Of Doom

IREFUL

Titel: AGENTS OF DOOM

Label: XTREEM MUSIC

Spieldauer: 34:59 Minuten

VÖ: 16. Juli 2024

Selten ist die Stilbeschreibung so einfach wie diesem Debütalbum der italienischen Thrasher IREFUL: Denn „Agents Of Doom“ bietet Highspeed-Thrash á la Exodus, Exodus und, ähm, ziemlich viel Exodus. Im Vergleich zur kultigen Debüt-EP „The Walls Of Madness“ (2021) sind Einflüsse alter Death Angel, Dark Angel und etwas Kreator auf „Agents Of Doom“ mittlerweile nur noch eher rudimentär rauszuhören.

Trotzdem macht das Exodus-Worshipping mehr Spaß als ich erwartet hätte: Denn IREFUL liefern mit ihren kompakten Songs und dem messerscharfen Riffing der beiden Gitarristen M. Thunderbolt und F. MadPig teilweise sogar einen besseren und teilweise sogar originelleren Job ab als die Vorbilder in den letzten Jahren selbst. Und Sänger A. Medusa klingt mit seinem keifenden Sprechgesang tatsächlich wie eine Mischung aus Paul Baloff und Zetro, auch wenn er in Sachen Wahnwitz an beide definitiv nicht rankommt.

Die beiden starken, aber nicht überragenden Vorab-Veröffentlichungen des Openers ‚I, Caligula‚ und des Closers ‚Evil Genius‚ stimmen bereits perfekt auf den Sound des Albums ein. Absolut erstklassig thrashen aber dann die etwas variableren ‚…And God Will Take Its Ones‘, der Titelsong ‚Agents Of Doom‘ sowie ‚Blackhearted Master, bei denen IREFUL ihr geiles „Riffgewichse“ auch noch durch einige mächtige Midtempo-Parts aufpeppen.

Gegen Albumende bieten ‚Exiles For Metal‘ und ‚A.B.Normal‘ noch einmal solide und überdurchschnittliche Highspeed-Kost. Leider verpassen die Sizilianer vorher noch die Chance, ihre 2-minütige und damit für jede schnelle Zugabe prädestinierte Thrash-Orgie ‚Ireful‘ zu einer kultigen Bandhymne für Live-Auftritte zu gestalten – dafür ist der Song trotz einiger Gangshouts einfach viel zu unspektakulär.

Fazit: Klar, originell geht anders – und wirklich nachhaltig im Ohr bleibt auch keiner der Songs hängen. Trotzdem ist „Agents Of Doom“ sound- und songtechnisch definitiv überdurchschnittlich und sollte das Thrasher-Herz bei jedem Hördurchgang erfreuen. Von der musikalischen Qualität her traue ich IREFUL in Zukunft aber auch noch einiges mehr zu.

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten