ELLENDE – TODBRINGERIN

ELLENDE - TODBRINGERIN

Titel: ELLENDE - TODBRINGERIN

Label: AOP RECORDS

Spieldauer: 50:15 Minuten

VÖ: 30. August 2024

„Todbringerin“ ist kein neues Album der Österreicher sondern die Wiederveröffentlichung des Albums Todbringer aus dem Jahre 2016. Es handelt sich dabei um eine komplette Neueinspielung und die Scheibe wurde auch neu arrangiert. Die Anpassung des Albumtitels könnte man als Zugeständnis an den aktuellen Zeitgeist sehen, das ist aber lediglich eine Vermutung meinerseits.

Mit Klaviertönen steigen die Österreicher in ihre Platte ein. ‚Am Sterbebett der Zeit‘ so der Titel bereitet die ‚Ballade auf den Tod‘ vor. ELLENDE fahren ihren wohlgefälligen und zahmen Atmospheric/Ambient Post-Black Metal danach ab. Wie ein Kätzchen mit gekürzten Krallen flauschen sich ELLENDE durch die elendig langen 50 Minuten des Albums. Meist im Midtempo mit der Betonung des Gesangs von Solokünstler L.G. wabern die Tracks ohne nachhaltige Höhepunkte vor sich hin. Es gibt zwar Spoken Word Einsätze, die damit verbundenen Spannungsbögen und etwaigen Tempoverschärfungen können hier durchaus als Highlights genannt werden. Das war es dann aber auch, denn die Scheibe verkümmert meines Erachtens in allzu aufgesetzter Melancholie und der Sorge um die eigene Existenz. Nichts gegen depressive oder todtraurige Alben, aber „Todbringerin“ ist nichts von beidem.

Fans und Förderer haben die Scheibe mit Sicherheit schon vorbestellt und werden sich darauf freuen. In meiner Wahrnehmung ist „Todbringerin“ gerade mal eine langatmige Durchschnittsscheibe ohne sonderlichen Tiefgang und mit großteils hemdsärmeligen Arrangements. Allerdings weiß das Coverartwork zu überzeugen. Wem das reicht, Bitteschön!

Ingo Holzhäuser vergibt 5 von 10 Punkten