CNVX – UNFOLDING

CNVX

Titel: UNFOLDING

Label: EIGENPRESSUNG

Spieldauer: 37:12 Minuten

VÖ: 17. Mai 2024

CNVX kommen aus Chemnitz und machen Modern Electronic Rock. Bereits am 17. Mai 2024 veröffentlichte das Quartett um Sängerin France From Hell, Drummer Josch, Gitarrist Sven und Bassist Dirk ihr Debüt “Unfolding”. Wer sich fragt, wie man die Band denn aussprechen soll, für den gibt’s natürlich erste Hilfe. Statt CNVX zu buchstabieren sagt man einfach CoNVeX – auf ihrer Homepage interviewt sich die Truppe selbst und auf die Frage “Und woher stammt der Bandname?” ist folgendes zu lesen:

Dirks Pseudonym lautete über Jahre “Convex Trax”. Die Idee, das zu nutzen, kam dann von Josch. ‘Ich fand die Idee einfach cool, das Wort ohne Konsonanten zu schreiben. Mehr ist es auch nicht.’

Wer sich die CD (limitiert auf 300 Exemplare) zulegen möchte kann das mittels Bandcamp tun unter https://cnvxband.bandcamp.com/album/unfolding – jetzt hören wir uns die zehn Songs an, die sich eine Spielzeit von 37 Minuten teilen!

In bester Modern Metal Manier legen CNVX mit ‘Panic Attacks (Album Edit)’ und ‘Secret Signs’ los, die noch wenige elektronische Elemente enthalten, sondern mehr “altbewährte” Instrumente. ‘Eiskalt (Album Edit)’ dreht die Szenerie fast komplett und das nicht nur mit dem Einsatz des bereits erwähnten elektronischen Sounds. Die Band setzt in ‘Eiskalt’ fast komplett auf deutsche Lyrics – was sich schon ungewohnt anhört und im Vergleich zum Gesang auf englisch auch irgendwie nicht ganz so passen möchte. ‘Shady Illusion’ ist eine atmosphärische Nummer, bei der mir das Arrangement der verschiedenen Klangteppiche durchaus gefällt. Auch ‘Restlessness’ ist sehr eingängig und macht mit seinem Rhythmus Spaß – die elektronischen Vibes stören mich ebenfalls zu keiner Sekunde, da sie absolut in den Song passen. ‘Dämonen In Mir’ handelt von Herzschmerz, den auch ich spüre. Das liegt aber nicht am Ego eines anderen Menschen, sondern eher am Song selbst. Für mich klingt das fast nach Modern Schlager und ich finde diesen recht krassen Soundwechsel richtig schade, da der Text an sich das Potential hat, um ein richtig starker Rocksong zu sein. Der Auftakt von ‘Intermediate World’ ist leider nicht viel besser und ich ahne schlimmes, aber zum Glück kommen dann doch noch Gitarren zum Einsatz und bringen “Unfolding” wieder auf den richtigen Kurs – es wäre vielleicht eine Idee gewesen, die kurzen männlichen Gesangsparts dunkler und harscher zu gestalten. ‘Gods and Monsters’ gehört für mich ebenso zur Riege der guten Tracks, beim guten ‘Free Bird’ warte ich wieder sehnsüchtig auf Growls und beim Allbumfinale ‘Unfolding’ überraschen mich CNVX dann nochmals positiv mit einem atmosphärischen 150 Sekunden Track der gerne auch doppelt so lange hätte dauern dürfen.

CNVX liefern mit “Unfolding” ein ordentliches Debütalbum ab, in dem sie nicht davor scheuen, dem Modern Metal Genre eine elektronische Note zu verpassen, was ich grundsätzlich sehr begrüße. Die Jungs an ihren physischen Instrumenten machen ebenfalls einen starken Job und Sängerin France From Hell höre ich auch gerne zu – wenn sie auf Englisch singt. Die Songs mit deutschen Texten gefallen mir nicht so gut – das liegt aber nicht nur am Gesang, sondern auch an den Schlager-Vibes! CNVX haben Potential, dass ist nicht von der Hand zu weisen, vielleicht setzt die junge Band beim nächsten Album auch auf die bereits angesprochenen Growls und auf ein bisschen mehr Dampf im Sound – ich bin gespannt!

Tobi Stahl vergibt 6,5 von 10 Punkten