BLACK SITES -THE PROMISED LAND?

BLACK SITES

Titel: THE PROMISED LAND?

Label: Independent

Spieldauer: 44:08 Minuten

VÖ: 06. September 2024

BLACK SITES sind ein Trio aus Chicago, das schon seit 2016 aktiv ist. 2017 erschien ihr Debüt „Monochrome“, seitdem ist „The Promised Land?“ das dritte Album. An den Drums gab es eine Umbesetzung. Die Kessel werden neuerdings gerührt von Brandon White (Repentance), der Sänger/Gitarrist Mark Sugar und Gitarrist Ryan Bruchert verstärkt und ihnen eine starke rhythmische Grundlage schenkt.

Auch musikalisch gab es geringe Veränderungen. Der Vorgänger „Untrue“ von 2021 hatte einen stärkeren Thrash -Einschlag, als es heute zu hören gibt. Genauer, dieser wurde fast komplett verabschiedet.

BLACK SITES bieten heute einen sehr melodischen Heavy/Power Metal, der tief in den 80ern verwachsen ist. Ein paar progressive Tupfer und starker cleaner Gesang prägen die Songs. Und über lange Passagen eine tiefe Melancholie. Irgendwie gehen sie einen Weg, dem ich Queensryche mit „Promised Land“, und das, ohne leiser zu werden, und Anthrax auf „Sound Of White Noise“ auch schon gern folgte. Nein, hier wird nicht kopiert, es geht wirklich nur um eine grobe Richtung, ein Gefühl.

Sieben starke Songs sind auf „The Promised Land?“ vereint. Sieben wirklich fesselnde Songs, jeder mit eigenem Charakter, jeder für sich kaum zu beschreiben. Zu viel passiert, Momente voller Traurigkeit in ´Descent´, Wut und Verzweiflung in ´Dread Tomorrow´. Das wird veredelt von einem Gitarrensolo von Pharaohs MattJohnsen. Ebenfalls ein Solo hat Tom Draper (Spirit Adrift) für ´Chasing Eternity´ beigesteuert.

„this is a war that never ends
building a wall from the bones of the dead
is this tomorrow that we dread?“

Diese Zeilen aus ´Dread Tomorrow´ zeigen die textliche Tiefe der Songs. Die Düsternis der Musik ist voll und ganz auf die Inhalte zugeschnitten. Da entsteht der Soundtrack für eine dystopische Welt. Die Welt ist nicht mehr das gelobte Land, das uns Menschen geschenkt wurde. Wir sind dabei, sie selber endgültig zu zerstören.

Herzstück ist der 12miütige Titelsong. Hier kommen alle Facetten der Band zusammen. Das ist ein fesselndes Epos voller Gefühl und Tiefgang. Wer hier nicht zwischen Gänsehaut und Faustballen schwankt. der ist taub. Und man stellt sich die Frage, war die Geschichte vom gelobten Land von vornherein eine Lüge? Oder haben wir sie zu einer Lüge gemacht?

 

Mario Wolski vergibt 8 von 10 Punkten