EXODUS gehören neben Slayer und Metallica zu den absoluten Pionieren des amerikanischen Thrash Metals. Wer alte Bilder aus den Achtziger Jahren sieht wird auch immer die Jungs von EXODUS bei Konzerten von Slayer oder Metallica entdecken. Freundschaft aber auch Konkurrenz umgab diese Bands gleichermaßen wie Brian Slagel (Metal Blade) erst jüngst in einem Interview über Slayers Show No Mercy 40-jährigem Jahrestag bestätigte. 

„British Disaster“ ist ein weiteres offizielles Livealbum der Thrasher aus San Francisco. Aufgenommen 1989 auf der Europa Tour im zumindest damals sehr bekannten Astoria in London. 

Die Scheibe vereint die Klassiker der ersten drei Alben. Anlass war natürlich die Fabulous Disaster Tour um das gerade erschienene Album zu promoten. Und das wird auch in der Eröffnung des Konzerts mit den beiden Einstiegsknallern ‚Last Act of Defiance‘ und ‚Fabulous Disaster‘ gebührend zelebriert. Der Sound ist knallig, auf den Punkt  und differenziert. Hier tötet jeder Song, jedes Riff, Solo und Tom Hunting zerkloppt sein Drumkit einzigartig präzise. Sogar ‚Chemi-Kill‘ erscheint mir als eher schwächerer Song hier äußerst gelungen. ‚Corruption‘ ist so präzise gespielt – Erschreckend gut! ‚Strike of the Beast’ bleibt der ewige Closer – und ist auch gut so! Und ‚Toxic Waltz‘ erweist sich als kommender Live-Smasher neben den schon gängigen Hits wie ‚And then There were None‘, ‚Braindead‘ oder ‚A Lesson in Violence‘. Das H&H Team (Holt und Hunolt) waren in Höchstform und kollaborierten in perfekter Art und Weise.

Die Reißer vom Debütalbum kombiniert mit den Killern vom damals neuen Album machen aus EXODUS die Live-Killermaschine wie man sie heute auch immer noch kennt. Insbesondere in Clubshows gibt es da keine Zweifel an der unbändigen Energie und Präzision dieser Band. Von daher ordne ich sie gleich auf mit dem 1997er Another lesson in violence Live Abrissbagger ein. Da war zwar mit Paul Baloff am Mikro, aber „British Disaster“ hat die für mich bessere oder sagen wir interessantere Setlist. 

Für EXODUS Fans und anständige Thrasher Pflicht. Der Rest kann wieder zum Friseur oder heimlich im Schrank Luftgitarre üben. Bockstarker good friendly violent fun!

Ingo Holzhäuser vergibt keine Bewertung

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