MAVORIM / AD MORTEM
Titel: IUDICUM ULTIMUM (SPLIT)
Label: PURITY THROUGH FIRE
Spieldauer: 51 Minuten
Mir liegt hier eine Split Scheibe der beiden deutschen Black Metal Bands MAVORIM und AD MORTEM vor. Ein guter Kumpel von mir ist MAVORIM Fan. Der freut sich bestimmt.
MAVORIM spielen eher langsamen und atmosphärischen Black Metal der eher älteren Schule. Sprich: die atmosphärischen Parts werden nicht durch Synthesizer-Overkill, Orchestereinschübe oder Flötenmassaker erzeugt, sondern durch entsprechendes Gitarrenriffing, Tempiwechsel und Melodieführung. Den Weg, den sie auf ihrem 2. Longplayer in diesem Jahr eingeschlagen haben, setzen MAVORIM konsequent fort. Die insgesamt 4 Tracks der in Hannover gestarteten Band, die mittlerweile aus Bayern operieret, werden mit einem ruhigen Präludium eingeleitet. Die Songs sind recht lang mit über 7 Minuten, „Tod und Teufel“ wird akustisch eingeleitet und schreckt vor Pagan-mäßigen Melodien und Klargesang nicht zurück. Auch „Ein Fluch ward uns geschenkt“ startet stimmig akustisch und walzt langsam und hymnisch weiter. „All meine Seelen“ zeigt sich anfangs etwas bissiger und hat etwas mehr Aggressionen im Bauch. Für mich der beste Track. Insgesamt sind die 25 Minuten MAVORIM nichts aufregendes, eher ein vergnüglicher Waldspaziergang im Herbst als ein Nachtmarsch im Vollmondlicht durch verschneite Wälder.
AD MORTEM starten mit einem düsteren Intro in ihren Anteil dieser Split-LP. Aber hier wird sofort auch eine aggressivere und schnellere Marschrichtung erkennbar. Ich meine sie auch vor 2 oder 3 Jahren live erlebt zu haben, bin mir aber nicht mehr sicher. Das Hirn läßt einen eben manchmal im Stich. AD MORTEM spielen teils schnellen und teils stampfenden Black Metal, „Schwarzes Blut“ zum Beispiel stellt diesen Kontrast perfekt dar. Geradezu angriffslustig werden hier immer wieder Blastbeatparts intoniert und stimmig durchgezockt. „Kerker“ ist das roheste und kürzeste Stück der Split und verbleibt fast ausschließlich im High-Speed. Dennoch schaffen AD MORTEM eine düstere Atmosphäre mittels Riffing und Melodieführung. Mit „Vernichtungsschlag“ stellen sie das für mich beste Stück der Scheibe vor, bevor sie mit einem leisen und sphärischen Outro schließen. AD MORTEM sind für mich der Sieger der Split, auch wenn sie viel kürzer im Business sind als MOVARIM. Ich hoffe, dass es den Jungs aus Zschorlau/Sachsen gelingt bald eine eigene LP auf dem Markt zu werfen. Weiter so!
Ingo Holzhäuser vergibt keine Bewertung