HUNTER – ROCK ‚N‘ ROLL V.I.P.

HUNTER

Titel: ROCK 'N' ROLL V.I.P.

Label: Metalapolis Records

Spieldauer: 50:28 Minuten

VÖ: 10. Mai 2024

Access All Area!

Mannheim, die Großstadt im Herzen der Metropolregion Rhein Neckar ist nicht nur bekannt für den SV Waldhof Mannheim und Sepp Herberger oder den Wasserturm und die Adler Mannheim – ganz zu schweigen davon, dass in Mannheim das beliebte Spaghettieis erfunden wurde. Mannheim ist auch eine Stadt der Musik und in unserem Fall der Musik der Hard Rocker von HUNTER, gegründet in den frühen Achtzigern in der Quadratestadt. Die Band gehörte zu den hoffnungsvollsten Kapellen der aufkommenden Szene harter Musik in Deutschland.

Machen wir einen Sprung in der Zei zurück nach 1985, denn dort konnte die noch junge Formation einen Deal bei Earthshaker Records landen und nahm innerhalb von nur zehn Tagen ihr Debüt “Sign Of The Hunter” auf, das noch ‘85 erscheinen sollte. Zwei Jahre später kam mit “Keep The Chance” die zweite Scheibe raus. Danach wurde es ruhig um die “Jäger aus Kurpfalz”. Erst 2019 fand man wieder zusammen, veröffentlichte ein Jahr später das Album “Hunter – The Return” und läutete das Comeback ein, dass nach dem Ausstieg von Sänger Rusty Wayman kurz vor der Reunion Show eine kleine Nackenschelle erhielt – die man aber mit Christian “Keule” Haas locker wegstecken konnte, denn “Keule” sang bei den restlichen Shows. 2023 konnte man einen festen Mikro-Akrobaten gewinnen und so wurde Steve Strater auch die Stimme für “Rock ‚N‘ Roll V.I.P.”. Zudem kompettierten H. Van Noize (Bass) und Ringin‘ D. an der Gitarre das Line-Up der Kurpfälzer. Den knackigen 2024er HUNTER Hard Rock durften bereits die Fans im pfälzischen Frankenthal hören, wo HUNTER im “Gleis 4” auftraten und mit ihrem groovigen Sound die anwesenden Rocker und Rockerinnen begeisterten. Die Jungs machen auch mir Spaß und ich bin sehr gespannt auf die neue Scheibe, allen voran auf den Song “The Eagles Fly High”, eine Hymne über und für die Adler Mannheim, die seit Jahren für Top-Eishockey in Deutschland stehen.

Mit geilen Gitarrensounds starten HUNTER in ihr Album und in den Opener ´Phoenix Rising´, dessen Name wie die Uhr auf den Paradeplatz in Mannheim passt, gerade weil die Mannheimer Buwe immer wieder aufstehen und mit den ersten Minuten richtig Bock auf die nächsten zehn Tracks machen. Weiter gerockt wird mit dem Titelsong ´Rock ’n‘ Roll V.I.P.´, bei dem man sich dem treibenden Groove ergeben und dem Rhythmus folgen muss, ´Hard To Survive´ kommt hartmetallischer als die bisherigen Tracks aus den Boxen und ´Runaway Ramp´ so wie ´Who Needs The Devil (When You’re Already In Hell)´ sind die perfekten Songs um die Fensterscheibe zu öffnen, die Lautstärke hochzudrehen und durch die City zu cruisen! ´Dust ’n‘ Bones´ überzeugt mit seinen präsenten Gitarren, den eingängigen Riffs und den trotzigen Vocals, ´Demon Of The Highway´ ist der nächste fett-groovende Track um auf die Piste zu gehen und den Motor aufheulen zu lassen. Nach der ruhigen Nummer ´Vegas Madness´ lassen HUNTER die Eishockey-Adler hochfliegen und das mit ihrer Hymne ´The Eagles Fly High´. Auch wenn ich selbst gerne in die SAP Arena gehe, um die Adler anzufeuern, ist ´Black Cat´ mein Lieblingstrack auf der Scheibe, dicht gefolgt von finalen HUNTER-Streich ´The Huntress´, der komplett instrumental gehalten ist!

Nach vier Jahren sind HUNTER also zurück und das mit der Scheibe “Rock ‚N‘ Roll V.I.P.” – find ich geil, weil die Platte richtig gut geworden ist. Von den fetten ersten Songs “Phönix Rising´, ´Rock ‚N‘ Roll V.I.P.´ ´Runaway Ramp´ und ´Who Needs The Devil (When You’re Already In Hell)´ inklusive dem härteren ´Hard To Survive´ und den knackigen Schlussnummern machen die Mannheimer vieles richtig und mir über weite Strecken großen Spaß. Einzig ´Vegas Madness´ kann mich nicht packen und in ´The Eagles Fly High´ fehlt mir eine Punchline, wie es beim Stadionhit “We Are The Eagles” der Fall ist – trotzdem kommen Fans an diesem Song der Lokalpatrioten nicht vorbei – zumal es auch der mir einzig bekannte Hardrock Song ist, den sich Fans des Genres als Hockey-Hymne ballern können. Beim Albumartwork hätte ich mir was „V.I.P. -hafteres“ gewünscht, denn die kantige und doch üppige Dame wie auch das Auto sehen mir sehr nach K.I. aus – aber sei es drum, man beurteilt ein Album ja auch nicht so arg nach dem Cover, denn “Rock ‚N‘ Roll V.I.P.” ist für mich eine sehr gute 8 von 10 während das Artwork wegen Foulspiels eher auf die Strafbank und eine Zeitstrafe absitzen muss.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten