DEICIDE
Titel: BANISHED BY SIN
Label: REIGNING PHOENIX MUSIC
Spieldauer: 39:00 Minuten
VÖ: 26. April 2024
DEICIDE bedürfen hinsichtlich ihrer Vita wohl keiner weiteren Einführung oder Vorstellung. Dennoch ist bemerkenswert wie langlebig und konsequent Glen Benton und seine Getreuen schon am Start sind. Wobei die Saitenfront erst jüngst mit Taylor Nordberg verstärkt wurde und Kevin Quiron „erst“ elf Jahre dabei ist.
Das schon an vielen Stellen diskutierte Cover kommentiere ich nicht und komme eher zum musikalischen Inhalt des mittlerweile 13. Studioalbums von DEICIDE. Im Opener erkennt man bereits die doch sterile und moderne Produktion der Scheibe. Das mag den ein oder anderen abschrecken, dennoch ist und bleibt Glen Bentons Gegrowle einzigartig evil und auch nach 35 Jahren haben DEICIDE es nicht verlernt teilweise schneidende, packende und rasende Songs zu schreiben. Sicherlich gab es Alben, die mehr Durchhänger hatten als Schädelzertrümmerer, aber im Schnitt konnten sich die Jungs aus dem Sunshine State doch recht manierlich aus der Affäre ziehen auch wenn man selten die Klasse der ersten drei Scheiben erreichen konnte.
Auch auf „Banished by Sin“ gibt es einige überragende Kompositionen zu entdecken. ‚Bury the Cross… with your Christ‘ ist ein fast schon typischer DEICIDE Banger: treibend, mit bösem Doppelgesang, schneidendem Riffing und geilem Gekloppe von Steve Asheim hinter der Schießbude. Der Titeltrack mit dem Formel 1 Start und dem sägenden Riffing bleibt ebenfalls stark genauso wie ‚I am I… a Curse of Death‘, das alte Gefühle an die erste Hälfte der Neunzigerjahre weckt. Und auch der Abschluss mit ‚The Light Defeated‘ muss ich als äußerst gelungen bezeichnen.
Insgesamt ein doch ordentlicher Klopper, den DEICIDE hier herausgehauen haben. Hätte man auf den ein oder anderen Lückenfüller verzichtet hätten Griffigkeit der Scheibe und Güte durchaus gesteigert worden können. Auch produktionstechnisch ist das Ganze etwas zu glatt. So bleibt es dennoch eine gute Platte, die von den hier angesprochenen herausragenden Songs lebt.
Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten