LOST ZONE
Titel: ORDINARY MISERY
Label: Drakkar Entertainment
Spieldauer: 36:01 Minuten
VÖ: 05.04.2024
Aus dem Norden Italiens kommen LOST ZONE mit einem neuen Album über die Alpen das den Namen “Ordinary Misery” trägt und bei Drakkar Entertainment als CD im Digipak und auf Gold mit Black/White Splatter ( Limitiert auf 300 Stück!) bereits am 05. April erschienen ist. “Ordinary Misery” ist das zweite Studioalbum von Florian (Vocals, Guitar), Simon (Drums) und Andre (Bass, Vocals) die ihren Alternative Stil mit Einflüssen aus Rock, Core und Pop-Elementen beschreiben. Thematisch bewegt sich das italienische Trio im Hier und Jetzt und behandeln den alltäglichen Kampf, dem jeder von uns ausgesetzt ist. Mit am Start sind die Gastmusiker vom Berliner Crossover Act BLUTHUND oder Philip Wilhelm von Post-Hardcore Act FROM FALL TO SPRING. Ich bin gespannt auf die Band, die ihre Mucke komplett selbst schreibt, aufnimmt und produziert und das im eigenen Studio (Lost Zone Productions).
Mit ´Fighting Demons´ startet unsere digitale Version von “Ordinary Misery” und das mit dem oben angesprochenen Mix, nur nicht ganz so temporeich und hart wie ich es vermutet hätte. Die Jungs haben Ähnlichkeit zu Limp Bizkit, dass zeigen sie auch in ´Shadow Of My Memory´ und ´All Again´, bei dem Philip von From Fall to Spring mit dabei ist. Ob ich halb gerappte Vocals gut finde weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber Fans von modern ausgerichteten Alternative Rock werden ihren Spaß an den Passagen haben, während mir der “normale” Gesang deutlich besser gefällt. Lyrisch geht es auf “Ordinary Misery”, wie vorher angekündigt, emotional zu, das schließt auch ´Can’t Keep Running´ (feat. Dystropia) ein, bei dem einiges an Synthies auf den Hörer zukommt. Nach ´Devil In Disguise´, bei dem es starke Gitarren nebst ein bisschen harscheren Vocals gibt, kommt das “zuckersüße” ´You’re The One´, dass ich eher auf einer Platte einer poppigen Boygroup vermutet hätte und auch das instrumentale, nach Techno/Elektro klingende ´Out Of My Mind´ ist nicht mein Fall. Das wütend klingende ´Voices´ in der “Lz Version” ist dann wieder ein Schritt in die richtige Richtung, obwohl erneut vieles sehr elektronisch klingt. ´Hold Me Tight´ ist die nächste, sehr poppige Nummer auf der Scheibe und haut mich genauso wenig vom Hocker wie ´Foreshadowing´ bei dem Bluthund dabei ist. Die beiden letzten Lieder (´Where Will This End?´, ´Nothing But A Dream´) sind ebenfalls mehr poppig als rockig.
Wenn gut 70% eines Albums einfach nicht nach Rock klingen, sondern mehr nach Pop, Elektro, Techno oder anderen Elementen, die ich nicht so wirklich auf einem Album einer Alternative Rock Band vermuten würde, dann bin ich ehrlich gesagt froh, wenn ich mit der Scheibe fertig bin. Die Texte des italienischen Trios sind intelligent und man hört wirklich gerne zu, wenn die Jungs singen, aber die musikalische Verpackung des Ganzen kann mich während der gesamten 36 Minuten einfach nicht packen. Fans der ersten Stunde mögen es mir verzeihen, aber “Ordinary Misery” würde auf meinem Player keine Runden mehr drehen – euch wünsche ich aber viel Spaß mit Album zwei von LOST ZONE!
Tobi Stahl vergibt 6 von 10 Punkten