THE LIGHTBRINGER
Titel: SEVEN THRONES
Label: EIGEN-/DIGITALVERTRIEB
Spieldauer: 49:29 Minuten
VÖ: 22. März 2024
THE LIGHTBRINGER sind das musikalische Baby des kanadischen Musikers Simon Vaillancourt-Girard, dessen Diskographie bereits die EP “From The Void Of Existence” (2020) sowie die beiden Studioalben “Quintessence Of Dawn” (2010) und “Heptanity” (2017) vorweisen kann.
In diesen Tagen setzt das Drittwerk “Seven Thrones“ die Outputs mit einem spannenden Genre-Mix mit zahlreichen vermeintlich divergierenden Elementen fort sowie der Protagonist sein Fantasy-Konzept mit einem von Dimmu Borgir, Therion, In Flames und Blind Guardian beeinflussten Melodic Black Metal Sound um, der von der Band selbst als Mystic Melodic Metal bezeichnet wird.
Doch sogar das ist sogar noch zu kurz gesprungen, denn neben den genannten Ingredienzien sowie den deutlichen symphonischen Elementen, die vor allem aus hohen weiblichen Vocals bestehend, wird hier vor allem auch noch melodischer Power Metal untergemischt, und zwar nicht nur gesanglich, sondern auch instrumental zwischen hoch melodisch und Blastbeats, so dass wir es eigentlich mit einem Blackened Power/Symphonic Metal zu tun haben.
Während einige Stücke eindeutig den Schwerpunkt im verspielten, symphonischen und vokallastigen Element besitzen, dem die aggressiven Parts untergemischt werden, wie dies beispielsweise auch Epica machen (`Elementalians´), bieten andere griffige, ausgereifte Kompositionen mit einem homogenen musikalischen Gesamtkonzept aus Black Metal Härte und Tempo, Power Metal Elementen und den operesken Vocals von Fanny `Celestheia´ Grenier. Während `Sol-Orcus´ Stanislav Stefanovski die melodischen Parts übernimmt, verantwortet Olivier Vaillancourt-Girard die harshen Vocals der „Warrior Voice“.
Die kurzweiligen, facettenreichen Stücke wirken zwar manchmal etwas hektisch bis chaotisch, sind jedoch vor allem stilistisch vielfältig, unberechenbar und doch stimmig, kontrastreich und mit vielen überraschenden Bögen und Schleifen versehen. Am besten wird dies für meine Ohren beim grandiosen `Worlds Beyond´ sowie den beiden Vorabauskopplungen `Pillar Of Creation´ und `Astral Crown´ umgesetzt.
Gute, anspruchsvolle Scheibe mit einem interessanten Stilmix und starken Songs, schlüssig und unterhaltsam, der sich allerdings ein Stück weit zwischen sämtliche Stühle setzt, da er Black Metal Liebhabern dann doch zu eingängig und Symphonic Fans zu extrem sein dürfte.
Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten