SCAVENGER – BEYOND THE BELLS

SCAVENGER

Titel: BEYOND THE BELLS

Label: No Remorse

Spieldauer: 48:41 Minuten

VÖ: 22. März 2024

SCAVENGER waren 1984 eine von den vielen Mausoleum-Bands zwischen Genie und Bedeutungslosigkeit. 1986 war darum auch schon vorbei. Doch Neudi sei Dank, 2021 wurde ihr Album Battlefields über Golden Core wieder zugänglich gemacht. Kurz zuvor hatten sich ein paar Leute unter diesem Namen wieder zusammengetan. Mit Tine Lucifera fand man eine geeignete Stimme. Allerdings ist seit 2020 kein Originalmitglied mehr vertreten. Dafür gab es im gleichen Jahr eine erste 7″-Single, die schon für Furor sorgte. Die die Chance die Band live zu sehen, habe ich bislang noch nicht ergreifen können.

Das stört mich an diesem Punkt aber nicht weiter. Auch ohne Originalmitglied schaffen es Tine und ihre Begleitkerle, die Tradition ihres Mittachziger Metals fortzuführen. In Liedern wie ´Black Witchery´ lebt definitv der Geist fort. Was soll ich sagen, das tut es mitsamt allen Klischees. Zum einen lassen SCAVENGER den melodischen Kram der 80er wieder aufleben, berufen sich aber auch auch auf die ersten Schritte des Speed Metals. Ein paar kratzige Soli dazu, ein paar zweistimmige Leads, fertig ist die Laube. Und ´Watchout!´, da bricht das ´Hellfire´ los, ´Nosferatu´ im ´Crystal Light´, da ist wahrlich die Hölle los.

Ich finde auch, dass Tine genau die richtige Sängerin für diese Mucke ist. Sie kann kratzig und aggressiv, hat aber auch genug Melodie auf den Stimmbändern. Manchmal, in nicht ganz so wilden Momenten, zeigt sie eine gewisse Stimmfärbung, die mich an eine Sängerin erinnert, die auch die 80s prägte. Liebe Tine, ich könnte mir in Zukunft ein Cover von Sandras ´Maria Magdalena´ vorstellen. Sündig genug war sie ja, um doch einen Platz in Eurer Hölle zu bekommen.

Als Bonus gibt es dankenswerterweise noch die beiden Singletracks von der ´Backslider´. Von meiner Seite aus kann ich sagen, meine Wünsche sind alle erfüllt. Außer einer, ich muss die Truppe doch mal live sehen. Vielleicht zusammen mit den Landsleuten von Speed Queen? Eins noch, das Bild auf dem Cover ist gelungener als einstmals beim Debüt. Ein wenig Professionalität schadet dann doch nicht.

 

Mario Wolski vergibt 8,5 von 10 Punkten