TYGERS OF PAN TANG – LIVE BLOOD

TYGERS OF PAN TANG

Titel: LIVE BLOOD

Label: Mighty Music

Spieldauer: 85:46 Minuten

VÖ: 26. April 2024

Leider habe ich sie erst spät für mich entdeckt. Dafür aber haben sie sich sehr eindrücklich eingeprägt. Höhepunkt der bisherigen Liebe war das Iron Fest 2023. Es war schon der letzte Abend. Zuvor gab es schon verdammt viele Highlights, angefangen von den Damen von Vulvarine, kurz zuvor war der Kodex an der Reihe. Den habe ich von der Seitenlinie verfolgt. Ich wollte für die Tiger Sprit sparen, zudem fand ich die bayerischen Epiker nicht so mitreißend, wie gewünscht. Eigentlich hegte ich die Vermutung, dass für viele der Warriors vor Ort die letzte Band nicht mehr so spannend sei. Da dachte ich falsch. Ich hatte früh genug mir einen Platz direkt vor der Bühne gesichert, denn plötzlich wurde es rappelvoll.

Da war wirklich Party angesagt. Die Damen von Vulvarine etwa flogen scheinbar ununterbrochen und unentwegt übers Volk. Und wirklich alle, vom Hard Rocker bis zum Thrash Fanatic feierten im Rhythmus der Musik und im Gleichtakt der Herzen. Kann ein Livealbum das wirklich wiedergeben?

Natürlich kann ein Teil der Stimmung und Atmosphäre eingefangen werden. Der Hörer kann, zumindest im besten Falle, viel von der Energie, von der Kraft erleben. Wenn alles gut läuft und ordentlich eingefangen wurde, kann man auch die Reaktion des Publikums genießen. Livealben können ein komplettes Konzert spiegeln. Oder sie sind aus Teilen mehrerer Auftritte kompiliert. Ohne es weiter diskutieren zu wollen, beides hat sein Für und Wider.

Es sollte sich weit herumgesprochen haben. Auch aufgrund des Auftritts beim Iron Fest, die aktuelle Besetzung der TYGERS um Sänger Jack Meille und Bassist Robb Weir ist über alle Zweifel erhaben. Da wird nicht einfach nur kompetent musiziert. Hier steckt viel Energie und Spielfreude drin. So wie schon die letzten Alben überzeugten, auf der Bühne tun das die Tiger noch mehr. Auch darum war es damals am Ohmbachsee so eng vor der Bühne.

Auch wenn „Live Blood“ nicht dort aufgenommen wurde, die neunzehn Tracks stammen aus dem The Patriot im walisischen Newport, ich kann für mich jenen Abend hiermit nacherleben. Natürlich ersetzt das immer noch nicht das reale Erleben. Aber „Live Blood“ gelingt es, wenn ich meine Augen schließe, habe ich das Absperrgitter direkt vor mir, die Bühne vor Augen, die Musiker im Blick. Und im Hintergrund lauert der Tiger, bereit zum Sprung.

Mario Wolski vergibt keine Bewertung