VLTIMAS
Titel: EPIC
Label: SEASON OF MIST
Spieldauer: 37:13 Minuten
VÖ: 15. März 2024
Disharmonisch geht es los auf dem zweiten Longplayer der Death Black Band vom ehemaligen Original Morbid Angel Sänger Dave Vincent und seinem kongenialen Partner Rune Eriksen (ex-Mayhem), die aber mit ihrer Mannschaft hier neue Wege gehen. Wo das Debüt “ Something Wicked Marches In“ noch häufig reine Gewalt aufhäufte, strotzt “Epic“ vor kreativen Ideen, die mit eben dieser schieren Brutalität verpaart werden.
Nach dem Intro wird eins sofort klar: Dave Vincent singt auf “Epic“ mehr denn ja. Das heißt jedoch nicht, dass der Meister der Intonation sein Growlfähigkeiten eingebüßt hätte. Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall, Wo andere Death Metal Vokalisten auf ein und der gleichen Ebene rülpsen, betont Vincent jede Silbe, zieht bösartigste Töne an unerwarteten Stellen lang und lässt dabei die Lyrics klar erkennbar. Getragen werden Stimme und Songs allesamt von einer Monsterrhythmussektion, die ihresgleichen sucht und sich variantenreicher als zuvor präsentiert.
Als Beispiel sei nur die Black-Thrash Nummer mit Death Metal Appeal `Miserere` genannt. Andere Songs wie ´Exercitus Irae` oder das super brutale ´Scorcher` (Die!Die!Die!) setzen auf Derbheit und High Speed, während ein Song wie ´Spoils Of War` seine Hörer im Midtempo in die monströse Dunkelheit des Albums reißt. Geiler Scheiß!!
Machen wir es kurz, die gesamte VLTIMAS Mannschaft erschafft zumindest bei einigen der acht Songs etwas wirklich Neues, denn das Duo Vincent-Eriksen, plus Flo Mounier (Cryptopsy), Ype Terwisscha van Scheltinga (ex-Dodecahedron) und João Duarte (Corpus Christii) bringen das Kunstwerk fertig eine ganz eigene Art von Death-Black Extreme Metal zu kreieren, die gleichzeitig furchtbar brutal und albtraumartig atmosphärisch dicht ist.
Ja, man kann das Album auch mit Fug und Recht “EPIC“ nennen!
Sven Bernhardt vergibt 9,5 von 10 Punkten